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"Ab April wird die Leiterin des Hanauer Museums und Stadtarchivarin Ute Scherb nach und nach das Archiv der Stadt Kehl im Backsteingemäuer der Kaserne hinter dem Bahnhof einrichten Im März werden dort Räume im ersten Obergeschoss frei, die seit Mai 2008 von der Diakonie Kork angemietet worden waren um vorübergehend die Heilerzieherschule unterzubringen, während deren Schulräume in Kork umgebaut wurden.
Auf der Suche nach einer Unterbringung des Stadtarchivs bieten sich nun die freiwerdenden Kasernenräume an. »Das Gedächtnis der Stadt kann so untergebracht werden, wie es angemessen ist«, sagt Oberbürgermeister Günther Petry. Die Räume sind als Büros und Klassenräume ausgebaut und können sofort als Archivräume genutzt werden, berichtet Michael Heitzmann vom städtischen Gebäudemanagement. Die verfügbare Fläche liegt mit 580 Quadratmetern gerade mal um 20 Quadratmeter unter der für das Stadtarchiv benötigten Fläche. Zudem sind die Fenster vom Vorvormieter bereits gegen Sonnenstrahlen gedämmt. Und das Archiv ist vor Hochwasser geschützt.
Das alles ist im Landesarchivgesetz für Baden-Württemberg festgeschrieben. Einzig die klimatischen Bedingungen in den Kasernenräumen müssen anfangs überprüft und gegebenenfalls nachgebessert werden. Um eine dauerhafte Erhaltung des Archivguts zu ermöglichen und eine frühzeitige Alterung durch Säurefraß zu verhindern, ist laut Michael Heitzmann eine gleichmäßige Temperatur zwischen 16 und 18 Grad sowie eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 55 Prozent erforderlich
Bisher lagern die Archiv-Dokumente der Kernstadt an vier verschiedenen Stellen mit unterschiedlicher Flächengröße zwischen 15 und 100 Quadratmetern: im Hanauer Museum, in der Sanitätskaserne, im Weinbrennerhaus und am Alten Bahnhof. Alle vier Standorte entsprechen nicht den Sicherheitsanforderungen des Landesarchivgesetzes. Zudem besteht im Sommer Schimmelgefahr, da an den vier Standorten die Luftfeuchtigkeit regelmäßig über den Grenzwert von 60 Prozent ansteigt.
In das künftige Stadtarchiv sollen nach und nach auch die Archive der Ortsteile integriert werden. Das fand am Mittwoch in der Ratssitzung nicht unbedingt den Gefallen der Ortsvorsteher Ernst Kleinmann von Leutesheim und Michaela Moschberger von Hohnhurst. Dagegen sieht Goldscheuers Ortsvorsteher Richard Schüler in der Konzentration des Stadtarchivs einen deutlichen Fortschritt: »Unsere Heimatgeschichtler profitieren davon.«
Von der Unterbringung des Stadtarchivs in der Kaserne profitiert die Stadt auch in finanzieller Hinsicht. Bei der Diskussion des Raumkonzepts zur Unterbringung der kulturellen Einrichtungen der Stadt war für das Stadtarchiv ein Erweiterungsbau mit drei Stockwerken à 200 Quadratmetern an das Hanauer Museum im Gespräch, für das Grund von der evangelischen Kirche hätte erworben werden müssen. Die Kosten für diesen Neubau waren mit rund 2,55 Millionen Euro angesetzt.
Zur Ausstattung der Kasernenräume fürs Stadtarchiv sind laut Gebäudemanagement etwa 35 000 Euro notwendig. Mit Miete und Nebenkosten schlagen die Kasernenräume mit rund 56 000 Euro pro Jahr zu Buche. »Das sind mit eingerechneter Mietsteigerung nach zehn Jahren immer noch erst 600 000 Euro gegenüber mehr als 2 Millionen bei einem Neubau«, rechnete Michael Heitzmann im Gemeinderat vor. "

Quelle: Badische Zeitung, 29.1.2011
 

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