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„Amerika“ und „amerikanisch“ beziehen sich nach allgemeinem Sprachgebrauch im
Folgenden auf die Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Die Herkunft der Kontinentsbezeichnung
war lange Zeit umstritten. Mittlerweile ist jedoch geklärt, dass die Namensgebung
auf zwei Deutsche zurückzuführen ist. Der deutsche Humanist M. Ringmann
begeisterte sich für den Entdecker und Seefahrer Vespucci. Der mit Ringmann befreundete
Kosmograph M. Waldseemüller nahm dessen Vorschlag auf, Vespuccis Namen auf der
seiner „Cosmographiae Introductio“ beigegebenen Weltkarte von 1507 für den neuen und
erst vage umrissenen Erdteil zu verwenden. Ringmann hatte vorgeschlagen, Vespuccis
Vornamen Amerigo (der sich von Imre oder Emerich, dem zusammen mit dem Vater heiliggesprochenen
Sohn des Ungarnkönigs Stephan I herleitet) entsprechend den Namen der
Kontinente der „AltenWelt“, Europa, Afrika, zu feminisieren und in dieser Formals „America“
zu übernehmen. Andere Versionen, denen zufolge der Kontinent nach Amalrich, dem
Namen zweier Könige von Jerusalem im 12. Jahrhundert, oder nach der 1529 gegründeten
Stadt Maracaibo benannt worden sei, sind einwandfrei widerlegt. Vgl. F. Laubenberger,
Ringmann oder Waldseemüller? Eine kritische Untersuchung über den Urheber des Namens
Amerika, in: Archiv für Wiss. Geographie, Bd. XIII, H. 3; A. Ronsin, Découverté et
baptéme de l’Amérique, 2.Aufl. 1992.


Freiherr zu Guttenberg: Verfassung und Verfassungsvertrag, 2009, S. 15

Was bitteschön hat dieser geschwätzige Exkurs mit dem Thema zu tun? Wen interessiert in einer verfassungsgeschichtlichen Arbeit die Herkunft des Namens Amerika? Da wird gelehrtes Wissen ausgekippt, wobei fraglich ist, ob der Autor die beiden Literaturtitel selbst gesehen hat. Denn das Laubenberger-Zitat entspricht nicht dem sonstigen Usus, mit dem der Autor Zeitschriftenaufsätze zitiert (arabische Jahrgangsziffer oder gar keine, Erscheinungsjahr, das hier fehlt: 1959). Richtig heißt es übrigens baptême. Völlig unnötig ist der Verweis auf die Etymologie des Vornamens Amerigo und die obsoleten früheren Deutungen. Jedenfalls eine Weitschweifigkeit, die in der zweiten Fußnote einer wissenschaftlichen Arbeit doppelt unangenehm berührt.

Siehe auch
http://archiv.twoday.net/search?q=guttenberg

Update: Auch dieser Text ist abgeschrieben, aus der Fischer-Länderkunde, sie mit weiteren Hinweisen
http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Fragment_015_108-118

Wikipedia s.v. Waldseemüller
ladislaus (Gast) meinte am 2011/02/19 02:28:
Und die Découverté muss Découverte heißen. Sogar zum Abschreiben war Freiherr von und zu Guttenberg bzw. der/die Ghostwriter/in noch zu doof. Und wurde vom Spitzenverlag D&H auch nicht darauf hingewiesen (das steht auf der ersten Seite, wohlgemerkt). Zwei Tippfehler in drei frz. Worten: da wurde das zitierte Buch sicher hervorragend verstanden... 
 

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