mal ne Frage ...
"Brauchen wir eine Grundgesetzänderung, damit die Bundeswehr im Internet eingreifen kann?"
Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), B 145 Bild-F073468-0023 Foto: Schambeck, Arne, CC-BY-SA
(Quelle: http://archiv.twoday.net/stories/5872702/)
#guttenberg #verteidigung #befreiungsschlag
"Brauchen wir eine Grundgesetzänderung, damit die Bundeswehr im Internet eingreifen kann?"
Deutsches Bundesarchiv (German Federal Archive), B 145 Bild-F073468-0023 Foto: Schambeck, Arne, CC-BY-SA
(Quelle: http://archiv.twoday.net/stories/5872702/)
#guttenberg #verteidigung #befreiungsschlag
BCK - am Montag, 21. Februar 2011, 09:38 - Rubrik: Unterhaltung
FrüheNeuzeit (Gast) meinte am 2011/02/21 10:40:
Bis die ihre Grossrechner in Schwung gebracht haben, ist die Schlacht bereits geschlagen
Auf der Facebook-Seite der "Unterstützer" http://www.facebook.com/ProGuttenberg?sk=info
findet sich folgendes Statement von
http://www.informatik.uni-leipzig.de/cs/
"Eine Doktorarbeit ist kein Kriminalroman
Herr Dr. zu Guttenberg steigt in meiner Achtung. Mit summa cum laude zu promovieren, ist eine seltene Auszeichnung, die besonders strenge Voraussetzungen und zusätzliche externe Gutachten erfordert. Die derzeitigen Angriffe richten sich deshalb weniger gegen Herrn Dr. zu Guttenberg, sondern in erster Linie gegen die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Bayreuth. Die dortige Promotionskommission setzt sich aus sechs hochkarätigen Wissenschaftlern sowie mindestens einem externen Gutachter zusammen. Summa cum laude erfordert einen einstimmigen Beschluss der Kommissionsmitglieder und des externen Gutachters. Es kann unterstellt werden, dass die Gutachter über den Stand der Wissenschaft auf ihrem eigenen Fachgebiet bestens informiert sind.
Eine Doktorarbeit ist kein Kriminalroman, auch wenn viele Kritiker den Unterschied verwischen möchten. Sie ist eine eigenständige wissenschaftliche Leistung und erfordert eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem derzeitigen Stand der Wissenschaft. Hierzu ist es üblich, wenn nicht sogar erforderlich, seitenweise aus anderen Quellen zu quotieren. Ein Plagiat liegt nur dann vor, wenn ein relevanter fremder Beitrag als eigene wissenschaftliche Leistung dargestellt wird. Ein derartiger Vorwurf ist bis heute aber nicht erhoben worden. Das bloße Quotieren von Textpassagen rechtfertigt diesen Verdacht jedenfalls nicht.
Quellenangaben für verwendete Textbausteine sind dann zwingend erforderlich, wenn damit zwischen fremden wissenschaftlichen Beiträgen und den eigenen wissenschaftlichen Leistungen unterschieden wird. In allen anderen Fällen ist die Quellenangabe eine übliche und sicher sehr erwünschte Höflichkeitsgeste gegenüber dem Autor, aber auch nicht mehr. Die Frankfurter Allgemeine verdient Anerkennung für ihren hervorragenden Journalismus. Sie ist aber keine wissenschaftliche Fachzeitung. Ein Textbaustein aus der Frankfurter Allgemeinen mag eine brilliante Formulierung enthalten, trägt aber kaum etwas zu dem wissenschaftlichen Beitrag und Wert einer Doktorarbeit bei.
Der Versuch, einem erfolgreichen Politiker auf diese Weise am Zeug zu flicken, ist schlechter politischer Stil. Hier wird der Versuch unternommen, auf diese Art und Weise etwas anzuhängen.
Prof. Dr.-Ing. Wilhelm G. Spruth, Böblingen"
Ich gehe mal davon aus, dass die IBM-Forschung in Böblingen noch keinen Weg gefunden hat, Wikis auf Mainframes zu betreiben, obgleich eigentlich alle Voraussetzungen dafür gegeben sind (zLinux). Insofern scheint es dem Prf. Dr.-Ing. da noch etwas an modernem technischen Verständnis der Zusammenhänge zu mangeln.
Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!
BCK antwortete am 2011/02/21 20:04:
der passende Kommentar dazu kommt von
Hadmut Danisch, der in seinem Blog "Forschungsmafia" einen Remix der kriminellen Zitierpraktiken deutscher Professoren präsentiert (die Annahme, Fächer wie etwa die technische Informatik seien eher immun gegen solche Praktiken, erweist sich hier ganz nebenbei als Vorurteil):http://www.forschungsmafia.de/blog/2011/02/21/kriminelle-zitierpraktiken-deutscher-professoren/
Sein Fazit:
Wenn man das verstanden hat, dann sieht man auch, daß es hier eigentlich gar nicht um die Causa zu Guttenberg geht, sondern um die allgemeine Gewohnheit der „Wissenschaft”, das Zitierunwürdige nicht zu zitieren. Nicht zu Guttenberg, sondern der degenerierten Wissenschaft ist der Vorwurf zu machen. Nicht das Symptom, sondern die Krankheit ist zu bekämpfen. Das übersieht die Öffentlichkeit aber leider in ihrer oberflächlichen Treibjagd auf zu Guttenberg, an dem man gerade ein Exempel statuiert. In gewisser Hinsicht kann man ihn deshalb auch durchaus eher als Opfer einer völlig verdreckten und korrupten Wissenschaftsszene als als Täter ansehen.So betrachtet erscheint Guttenberg als ein Produkt dieses Systems.
Nochmal Danisch:
"Alle schlagen sie auf zu Guttenberg ein. Letztlich hat er aber nur das getan (und etwas übertrieben), was an deutschen Universitäten der Normalfall ist. Nämlich Klauen, Lügen, Betrügen, Täuschen und Fälschen. Und zwar so sehr, daß der Ehrliche nicht mehr durchkommt.
Schon mal von der Seite gesehen?
(Ich bin trotzdem der Meinung, daß er den Doktor verlieren und zurücktreten sollte, sonst wird dieser kriminelle Mist auch noch offiziell bestätigt und – im doppelten Sinne – geadelt, und hört nie auf. )"