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http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/wer-guttenbergt-der-fliegt/3946712.html

Als er die Nachricht bekam, konnte Nico L. (Name geändert) es nicht glauben. „Keiner hat uns gesagt, dass man wegen so was gleich fliegt.“ Nico L. ist einer von mehreren Schülern eines Oberstufenzentrums in Reinickendorf, denen vor einigen Tagen mitgeteilt wurde, dass sie vom Abitur ausgeschlossen sind. Auch am Unterricht dürfen sie nicht mehr teilnehmen.

Der Grund: Sie sollen in ihrer Facharbeit ohne Quellenangabe abgeschrieben haben. „Da wurde seitenweise Wikipedia kopiert“, sagt der Schulleiter. „Die haben sich zum Teil nicht einmal die Mühe gemacht, das durch Umformulierungen zu vertuschen.“ Der Schwindel flog auf, die Arbeiten wurden mit Sechs bewertet.

Damit kann die Zulassung zur Abiturprüfung verwehrt werden, heißt es im Schulgesetz. Eventuell dürfen die Ausgeschlossenen nun im nächsten Jahr einen neuen Anlauf nehmen.

Sie sind kein Einzelfall. Nach Tagesspiegel-Recherchen gibt es selbst an Berlins angesehensten Gymnasien aktuelle Fälle, in denen Abiturienten in ihre Arbeiten lange Zitate ohne Quellenangaben eingefügt haben. Seit der Plagiatsaffäre um Karl-Theodor zu Guttenberg schauen offenbar viele Lehrer genauer hin, prüfen, ob sich Textstellen eins zu eins im Internet wiederfinden. An manchen Schulen fragen sich die Schüler untereinander auf dem Pausenhof, ob sie bei Prüfungen „guttenbergen oder nicht guttenbergen“.

Der vom Abitur ausgeschlossene Nico L. fühlt sich ungerecht behandelt, schließlich sei er ein guter Schüler, könne einen Notendurchschnitt von 1,8 vorweisen. Er hätte die Arbeit gerne noch einmal geschrieben. Doch der Rektor bleibt hart: Bei offensichtlichen Betrugsversuchen dürfe es keine Nachsicht geben.


Hier wie auch beim Studium ist meine Meinung:

* Gnadenlose Härte ist selbst bei Wiederholungsfällen nicht angebracht.

* Wer es versäumt, Schülern und Studierenden hinreichend ausführlich die Grundlagen für die Verwertung von Quellen beizubringen, hat selber schuld.

* Wer Themen vergibt, die man aus der Wikipedia abschreiben kann, muss sich fragen lassen, ob er nicht zu faul ist, den Schülern und Studierenden die Chance zu geben, an entlegenen Themen mehr zu lernen als auf ausgetretenen Pfaden.

* Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen. Von daher blickt man gespannt auf die Staatsanwaltschaft Hof, die Guttenbergs Urheberrechtsverletzungen strafrechtlich ahnden soll.

Zu früheren Äußerungen gegen den Hype der plagiierenden Studis von mir im Weblog netbib:

http://log.netbib.de/page/3/?s=plagi
 

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