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Die Einrichtung Bibliothek ist mehr als eine bloße Sammlung von Büchern: Ort und Zeitpunkt der Gründung, die Auswahl der Werke und der Aufbau der Kataloge, die Netzwerke zwischen Bibliothekaren und Buchhändlern geben Einblicke in Produktion und Repräsentation von Wissen in verschiedenen Epochen. Dennoch ist die Bibliotheksgeschichte ein "weitgehend vernachlässigtes Forschungsfeld", so der Göttinger Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Nicolaas Rupke. Aus diesem Anlass laden das Institut für Wissenschaftsgeschichte der Georg-August-Universität, die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, das Max-Planck-Institut für Geschichte und die Mission Historique Française en Allemagne vom 20. bis 22. März 2003 zu der Tagung "Bibliothek als Archiv" ein, meldet der idw. Im ersten Teil der Tagung befassen sich die Forscher mit dem Bestand der Archivalien. Dabei wird es insbesondere um bisher selten berücksichtigte Quellen wie Kauf- und Ausleihregister, Katalogsysteme sowie Briefwechsel zwischen den Bibliothekaren und mit den Buchhändlern gehen. Das Tagungsprogramm findet sich hier. Bibliotheksarchive sind aus archivischer Sicht ein heikles Thema, da die an sich archivgesetzlich vorgesehene Abgabe an das zuständige Archiv meist nicht zustandekommt. Im Extremfall können so die gesetzlichen Einsichtsrechte wissenschaftlicher und anderer Nutzer ausgehebelt werden.
 

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