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http://www.bautz.de/bbkl/r/rustan_a.shtml (kostenfrei nur die Biographie, siehe http://archiv.twoday.net/stories/16568987/ ) [Additio 17.8.2011: kostenfrei nur noch die Lebensdaten!]

[Gedruckt: Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon Bd. 33 (2011), Sp. 1159-1160]

Ergänzungen willkommen!

RUSTEN von St. Blasien, Abt OSB (1108-1125). † 19. September 1125. - Rusten wurde um 1072 von Abt Giselbert gemeinsam mit Uto, der ebenfalls später Abt wurde, ins Kloster Fruttuaria entsandt, um den dortigen Ordo zu übernehmen. Seine eigene Abtszeit (ab Herbst 1108, sein Vorgänger Uto starb am 24. September 1108) stand im Zeichen der Festigung und Ausbreitung der damals eingeleiteten Reform des Klosters. Von sechs Mönchen darf man annehmen, dass sie während seiner Amtszeit als Äbte anderer Klöster eingesetzt wurden. Rusten kann als Gründer des Frauenklosters Berau (um 1115) gelten. Vermutlich hat er den in St. Blasien bestehenden Frauenkonvent ganz dorthin verlegt. Vom Fürstengericht unter Kaiser Heinrich V.erlangte er 1125 das Recht der freien Vogtwahl. Umgehend ersetzte er den vom Hochstift Basel eingesetzten Adelgoz durch den Zähringer Konrad - ein wichtiger Sieg für die klösterliche "libertas" einerseits und im Machtkampf der Zähringer mit dem Hochstift Basel andererseits. Der "Liber constructionis" würdigt vor allem Rustens Bautätigkeit: Er ließ Kirche und Kloster vollenden, die Abtskapelle und einen Großteil der Abtswohnung erbauen, stiftete Altäre, unter anderem den Erlöseraltar mitten im Münster, und errichtete das Krankenhaus (Infirmarie) mit zugehöriger Marienkapelle. Einer späten Quelle zufolge führte er eine Messe (missa tertia) um 6 Uhr morgens in dieser Marienkapelle und eine Prozession zu ihr jeden Samstag ein. Das heute noch in St. Paul (Hs. 60/1) vorhandene prächtige Bernauer Missale wurde in seinem Auftrag geschrieben. Seine letzte Ruhestätte fand der Abt in der Krypta St. Peter. Die St. Blasianer Mönche der frühen Neuzeit verehrten ihn als heiligmäßig. Den Ordensnamen Rustenus führte der 1715 geborene Christian Heer, der 1733 die Profess in St. Blasien ablegte und als Historiker zu den bedeutendsten Mönchen des Klosters im 18. Jahrhunderts zählte.

Quellen: Johann Wilhelm Braun (Hrsg.), Urkundenbuch des Klosters Sankt Blasien im Schwarzwald: von den Anfängen bis zum Jahr 1299 (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Reihe A, Quellen, 23), Stuttgart 2003 (grundlegend); Liber constructionis: Franz Joseph Mone (Hrsg.), Quellensammlung der badischen Landesgeschichte, 4, Lateinische Chroniken, Lebensbeschreibungen, Karlsruhe 1867, 104 Nekrologische Annalen von St. Blasien: Franz Joseph Mone (Hrsg.); Quellensammlung der badischen Landesgeschichte, 3, Karlsruhe 1863, 599 [Additio: Columban Reble, Liber Originum Monasterij Sancti Blasij In Silva Hercynia [...], Waldshut 1716, 72-75, 77, 82 http://digilib.ub.uni-freiburg.de/document/348131461/]

Lit.: Marc Rosenberg, Allegorie auf St. Blasien, in: Veröffentlichungen der Grossherzoglich Badischen Sammlungen für Altertums- und Völkerkunde in Karlsruhe und des Karlsruher Altertumsvereins 2 (1895), 53-74, hier 61 (Hinweis auf Kupferstich 1681 mit bildlicher Darstellung des Abts) Ludwig Schmieder, Das Benediktinerkloster St. Blasien. Eine baugeschichtliche Studie, Augsburg 1929 Helmut Maurer, - Das Land zwischen Schwarzwald und Randen im frühen und hohen Mittelalter. Königtum, Adel und Klöster als politisch wirksame Kräfte (Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte, 16),. Freiburg i. Br.1965; - Hermann Jakobs, Der Adel in der Klosterreform von St. Blasien (Kölner historische Abhandlungen, 16), Köln 1968; - Hugo Ott, in: Franz Quarthal [u.a.] (Hrsg.), Die Benediktinerklöster in Baden-Württemberg (Germania Benedictina, 5), Augsburg 1975 (Reprint St. Ottilien 1987), 146-160; - Hubert Houben, St. Blasianer Handschriften des 11. und 12. Jahrhunderts: unter besonderer Berücksichtigung der Ochsenhauser Klosterbibliothek (Münchener Beiträge zur Mediävistik und Renaissance-Forschung, 30), München 1979; - Johann Wilhelm Braun, Gefälschte Urkunden vor dem hochmittelalterlichen Königs- und Hofgericht. Kloster St. Blasien contra Bistum Basel (2008).

Webseiten: http://historia-docet.de/VortragStBlasienWebsite2.doc bzw. Archivversion http://www.webcitation.org/5ytwylnv2.

Klaus Graf

Braun-Vortrag als PDF:
http://historia-docet.de/VortragStBlasienWebsite2.pdf
 

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