"Was sind bewahrungswürdige Überlieferungen? Woran erkennen
Archivare heute, welche Bestände gesichert werden müssen,
welche nicht? Welche Teile solcher Überlieferungen sind zu
sichern, welche nicht?
Diese Fragen stehen unmittelbar im Zentrum des archivarischen
Handelns. Erst in den letzten Jahren aber haben die Archive
hier eine systematische Grundlagenforschung betrieben, um
allgemeine Dokumentationsprofile zu erstellen, anhand derer
sich die Arbeit ausrichten kann. Für bestimme Archivtypen sind
bereits erste Arbeitshilfen für eine erfolgreiche
Bestandssicherung formuliert worden, insbesondere für die
Kommunalarchive, die bei ihrer Bundeskonferenz 2008 eine
"Arbeitshilfe zur Erstellung eines Dokumentationsprofils für
Kommunalarchive" verabschiedeten.
Für Kulturarchive gibt es eine solche Arbeitshilfe bislang
nicht - sie wäre jedoch ein echtes Desiderat, gerade weil
kulturelle Überlieferungen einem immensen Bedeutungswandel
erleben: Zum einen ist Kultur im gesellschaftlichen Kontext
sehr viel wichtiger geworden, sie ist gewissermaßen omnipräsent
auf verschiedensten Vermittlungsstufen - von der Kneipenlesung
bis zum Mega-Event; damit verbunden ist auch eine gewachsene
ökonomische Bedeutung des Sektors ?Kulturwirtschaft?. Für die
Archive ergibt sich aus dem fulminanten Anwachsen kultureller
Äußerungsformen zwangsläufig ein Selektionsproblem.
Zum anderen ändern sich auch die Inhalte kultureller Bestände
nachhaltig: Die neuen Medien haben nicht nur zu einer
Digitalisierung des Schriftguts, sondern auch zu einer
generellen Diversifizierung der Bestandsinhalte geführt, die
zunehmend visuelle und akustische Daten bergen.
Die Tagung, ausgerichtet vom Rheinischen Literaturarchiv im
Heinrich-Heine-Institut in Verbindung mit dem Westfälischen
Literaturarchiv im LWL-Archiamt für Westfalen, soll erste
Schritte hin zu einer Definition eines eigenen
Dokumentationsprofils für Kulturarchive formulieren.
Programm
30. Juni 2011:
14.00: Tagungsbeginn, Begrüßung - Dr. Sabine Brenner-Wilczek
(Direktorin Heinrich-Heine-Institut)
Sektion I: Archivische Bewertung und Dokumentationsprofile
Sektionsleitung: Katharina Tiemann (LWL-Archivamt für Westfalen)
14.15 - 15.00: Dr. Peter Weber/Jan Richarz M.A.
(LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, Brauweiler):
Dokumentationsprofile in der nichtstaatlichen
Überlieferungsbildung. Entwicklung und Anwendung
15.00 - 15.45: Dr. Gisela Fleckenstein (Historisches Archiv der
Stadt Köln): Ein Nachlass für das Historische Archiv der Stadt
Köln? Übernahmekriterien und Bewertung auf der Grundlage eines
Dokumentationsprofils
15.45-16.15 Kaffeepause
16.15 - 17.00: Dr. Enno Stahl (Heinrich-Heine-Institut
Düsseldorf): Übernahme literarischer Bestände. Prolegomena zu
einer Systematisierung
Danach Diskussion.
1. Juli 2011:
Sektion II - Literaturarchive und ihre Übernahmepraxis
Sektionsleitung: Dr. Jochen Grywatsch (Westfälisches
Literaturarchiv im LWL-Archivamt für Westfalen)
10.00 - 10.45: Dr. Ulrich von Bülow (Deutsches Literaturarchiv,
Marbach): Erwerbungen in Marbach: Sammlungsprofil und aktuelle
Praxis
10.45 - 11.15 Kaffeepause
11.15 - 12.00: PD Dr. Volker Kaukoreit (Österreichisches
Literaturarchiv, Wien): Erwerbungsstrategien,
Erwerbungsprobleme. Beispiele aus dem Literaturarchiv der
Österreichischen Nationalbibliothek
12.00 - 12.45: Dr. Sabine Brenner-Wilczek
(Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf): Erwerbspolitik und
Bestandsbildung im Heinrich-Heine-Institut
12.45 - 14.00 Mittagspause
Sektion III - Andere Kulturarchive und ihre Übernahmepraxis
Sektionsleitung: Prof. Dr. Bernd Kortländer
(Heinrich-Heine-Institut)
14.00 - 14.45: Sabine Wolf (Akademie der Künste Berlin): Was
bleibt? Die multidisziplinären Archive der Akademie der Künste
im Spannungsfeld Maßstab - Bewertung - Auswahl
14.45 - 15.30: Prof. Dr. Günter Herzog (Zentralarchiv des
Internationalen Kunsthandels, Köln): Erste Erfahrungen aus
einer jüngst entstandenen Archivgattung
15.30 - 16.00 Kaffeepause
16.00 - 16.45: Huub Sanders (Internationales Institut für
Sozialgeschichte, Amsterdam): Das Internationale Institut für
Sozialgeschichte, Amsterdam: Kontinuität und neue Aussichten im
Sammlungsprofil
16.45 - 17.30: Julia Landsberg (Deutsches Komponistenarchiv,
Dresden): Jenseits aller Genres - Die Übernahmepraxis des
Deutschen Komponistenarchivs
Danach Abschlussdiskussion
INFO
Die Teilnahme ist für jede/n Interessierte/n frei, es wird aber
um eine Anmeldung per Email gebeten:
E-Mail: enno.stahl@duesseldorf.de oder telefonisch
unter 0211-8995986.
Heinrich-Heine-Institut
Bilker Str. 12-14
40213 Düsseldorf
Tel.: 0211/899-5986
URL: www.duesseldorf.de/heineinstitut
URL: www.literatur-archiv-nrw.de
URL: www.rheinische-literaturnachlaesse.de"
ia Mailingliste "Westfälische Geschichte"
Archivare heute, welche Bestände gesichert werden müssen,
welche nicht? Welche Teile solcher Überlieferungen sind zu
sichern, welche nicht?
Diese Fragen stehen unmittelbar im Zentrum des archivarischen
Handelns. Erst in den letzten Jahren aber haben die Archive
hier eine systematische Grundlagenforschung betrieben, um
allgemeine Dokumentationsprofile zu erstellen, anhand derer
sich die Arbeit ausrichten kann. Für bestimme Archivtypen sind
bereits erste Arbeitshilfen für eine erfolgreiche
Bestandssicherung formuliert worden, insbesondere für die
Kommunalarchive, die bei ihrer Bundeskonferenz 2008 eine
"Arbeitshilfe zur Erstellung eines Dokumentationsprofils für
Kommunalarchive" verabschiedeten.
Für Kulturarchive gibt es eine solche Arbeitshilfe bislang
nicht - sie wäre jedoch ein echtes Desiderat, gerade weil
kulturelle Überlieferungen einem immensen Bedeutungswandel
erleben: Zum einen ist Kultur im gesellschaftlichen Kontext
sehr viel wichtiger geworden, sie ist gewissermaßen omnipräsent
auf verschiedensten Vermittlungsstufen - von der Kneipenlesung
bis zum Mega-Event; damit verbunden ist auch eine gewachsene
ökonomische Bedeutung des Sektors ?Kulturwirtschaft?. Für die
Archive ergibt sich aus dem fulminanten Anwachsen kultureller
Äußerungsformen zwangsläufig ein Selektionsproblem.
Zum anderen ändern sich auch die Inhalte kultureller Bestände
nachhaltig: Die neuen Medien haben nicht nur zu einer
Digitalisierung des Schriftguts, sondern auch zu einer
generellen Diversifizierung der Bestandsinhalte geführt, die
zunehmend visuelle und akustische Daten bergen.
Die Tagung, ausgerichtet vom Rheinischen Literaturarchiv im
Heinrich-Heine-Institut in Verbindung mit dem Westfälischen
Literaturarchiv im LWL-Archiamt für Westfalen, soll erste
Schritte hin zu einer Definition eines eigenen
Dokumentationsprofils für Kulturarchive formulieren.
Programm
30. Juni 2011:
14.00: Tagungsbeginn, Begrüßung - Dr. Sabine Brenner-Wilczek
(Direktorin Heinrich-Heine-Institut)
Sektion I: Archivische Bewertung und Dokumentationsprofile
Sektionsleitung: Katharina Tiemann (LWL-Archivamt für Westfalen)
14.15 - 15.00: Dr. Peter Weber/Jan Richarz M.A.
(LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, Brauweiler):
Dokumentationsprofile in der nichtstaatlichen
Überlieferungsbildung. Entwicklung und Anwendung
15.00 - 15.45: Dr. Gisela Fleckenstein (Historisches Archiv der
Stadt Köln): Ein Nachlass für das Historische Archiv der Stadt
Köln? Übernahmekriterien und Bewertung auf der Grundlage eines
Dokumentationsprofils
15.45-16.15 Kaffeepause
16.15 - 17.00: Dr. Enno Stahl (Heinrich-Heine-Institut
Düsseldorf): Übernahme literarischer Bestände. Prolegomena zu
einer Systematisierung
Danach Diskussion.
1. Juli 2011:
Sektion II - Literaturarchive und ihre Übernahmepraxis
Sektionsleitung: Dr. Jochen Grywatsch (Westfälisches
Literaturarchiv im LWL-Archivamt für Westfalen)
10.00 - 10.45: Dr. Ulrich von Bülow (Deutsches Literaturarchiv,
Marbach): Erwerbungen in Marbach: Sammlungsprofil und aktuelle
Praxis
10.45 - 11.15 Kaffeepause
11.15 - 12.00: PD Dr. Volker Kaukoreit (Österreichisches
Literaturarchiv, Wien): Erwerbungsstrategien,
Erwerbungsprobleme. Beispiele aus dem Literaturarchiv der
Österreichischen Nationalbibliothek
12.00 - 12.45: Dr. Sabine Brenner-Wilczek
(Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf): Erwerbspolitik und
Bestandsbildung im Heinrich-Heine-Institut
12.45 - 14.00 Mittagspause
Sektion III - Andere Kulturarchive und ihre Übernahmepraxis
Sektionsleitung: Prof. Dr. Bernd Kortländer
(Heinrich-Heine-Institut)
14.00 - 14.45: Sabine Wolf (Akademie der Künste Berlin): Was
bleibt? Die multidisziplinären Archive der Akademie der Künste
im Spannungsfeld Maßstab - Bewertung - Auswahl
14.45 - 15.30: Prof. Dr. Günter Herzog (Zentralarchiv des
Internationalen Kunsthandels, Köln): Erste Erfahrungen aus
einer jüngst entstandenen Archivgattung
15.30 - 16.00 Kaffeepause
16.00 - 16.45: Huub Sanders (Internationales Institut für
Sozialgeschichte, Amsterdam): Das Internationale Institut für
Sozialgeschichte, Amsterdam: Kontinuität und neue Aussichten im
Sammlungsprofil
16.45 - 17.30: Julia Landsberg (Deutsches Komponistenarchiv,
Dresden): Jenseits aller Genres - Die Übernahmepraxis des
Deutschen Komponistenarchivs
Danach Abschlussdiskussion
INFO
Die Teilnahme ist für jede/n Interessierte/n frei, es wird aber
um eine Anmeldung per Email gebeten:
E-Mail: enno.stahl@duesseldorf.de oder telefonisch
unter 0211-8995986.
Heinrich-Heine-Institut
Bilker Str. 12-14
40213 Düsseldorf
Tel.: 0211/899-5986
URL: www.duesseldorf.de/heineinstitut
URL: www.literatur-archiv-nrw.de
URL: www.rheinische-literaturnachlaesse.de"
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Wolf Thomas - am Donnerstag, 9. Juni 2011, 13:47 - Rubrik: Bewertung