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Wie die Hersfelder Zeitung in ihrer Online-Ausgabe v.08.11.2012 berichtet, will die Stadt Rotenburg ihr Archiv schließen:

http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/rotenburg/jury-zieht-preis-stadtarchiv-zurueck-2603521.html

"Hintergrund sind die Bemühungen Rotenburgs, das Loch im Haushalt zu schließen...Durch eine Schließung des Archivs könne die Stadt jährlich 1000 Euro Sachmittel einsparen. Aber es gehe auch um das Archivpersonal, das an anderer Stelle eingesetzt werden könnte. Vor dem Hintergrund der Sparvorgaben des Landes könne die Stadt keine Möglichkeit ungeprüft lassen..."

Den diesjährigen hessischen Archivpreis, der an das Stadtarchiv Rotenburg gehen sollte, will die vergebende Jury nun zurückziehen.
ThomasJust meinte am 2012/11/09 15:53:
1000 Euro Sachmittel? Bitte das ist ein Furz oder? das sind zwei Essenseinladungen des Bürgermeisters nehme ich mal an 
Stabilivi (Gast) meinte am 2012/11/13 16:51:
Nachhaltigkeit in Kommunalarchiven
Unglaublich was mit Kulturgut in einigen Bereichen Deutschlands geschieht. Das neue Hess. Archivgesetz gibt den Kommunen doch einen Freifahrschein mit der Begründung im Rahmen der Selbstverwaltung je nach Wirtschaftlichkeit ein Archiv zu unterhalten. Im Parlament sitzen meist Hausfrauen, Landwirte, Mittelständler, Rentner aber keine Historiker, Werbefachleute oder Unternehmensberater, denn diese Berufsgruppen könnten schon sehr genau die Leistungsfähigkeit eines kommunalen Archives einschätzen. Aus der Altregistratur der Verwaltung heraus wird auf Dauer zu bewahrendes Schriftgut abgegeben. Es werden Karten und Pläne der Bauverwaltung, Beschlussbücher vom Magistrat, der Stadtverordnetenversammlung oder die Wahlergebnisse dokumentiert. Ein gutes Archiv wird mit Schenkungen von historischen Bildersammlungen, der Übernahme von Pressearchiven oder Werken bedeutender Künstlerer gänzt. Hier wird den Kommunen meist kostenfrei Kulturgut anvertraut. Bürger sind zu Recht verärgert über den Verlust am freien Zugang auf Bildungsmöglichkeiten und Themen der wissenschaftlichen Forschung. 
ingobobingo meinte am 2012/11/23 17:28:
Schließung abgewendet, doch zu welchem Preis?
Der Hessische Archivpreis jedenfalls bleibt der Stadt auch weiterhin versagt. Nach Bericht der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen vom 22.11.2012 soll das Stadtarchiv zwar auch weiterhin öffentlich zugänglich bleiben, aber:

"Es sei nicht vornehmlich darum gegangen, 1000 Euro jährlich an Sachkosten einzusparen...Es gehe vielmehr darum, die Arbeitskraft von Angela Pooch, die das Archiv seit Jahren als städtische Mitarbeiterin betreut, komplett in einer anderen Abteilung zu nutzen, in der höherer personeller Bedarf bestehe."

Die "Lösung": das Archiv soll nun vom städtischen Geschichtsverein ehrenamtlich betreut werden.


http://www.hna.de/nachrichten/kreis-hersfeld-rotenburg/rotenburg/stadtarchiv-bleibt-erhalten-2632603.html 
Stabilivi (Gast) meinte am 2012/11/30 22:52:
Traurige Bilanz ? oder Anlass zur Freude !
Der Sparkurs in Hessen vernichtet Bildungseinrichtungen, in diesem Fall eine gut funktionierende Archiv-Einrichtung in Nordhessen, die offensichtlich durch fleißige Mitarbeiter als fester Bestandteil in der Verwaltung und somit in das Interesse der Öffentlichkeit gerutscht ist. Die Übernahme durch einen Geschichtsverein soll der richtige Weg sein?
Die Zukunft wird es zeigen.
Ein Archiv ist das Gedächtnis der Stadt welches ehrenamtlich Tätigen für Forschung und Heimatkunde offen stehen sollte.
Alles ist sehr bedenklich, denn ehrenamtlich ist für mich immer mit privaten Interessen verbunden. Nicht viele privat geführte Bibliotheken oder Musen gibt es, kaum private Schwimmbäder oder Kindergärten.
Ein ehrenamtliches oder privat geführtes Archiv ist vor Zersplitterung oder Missbrauch nicht geschütz. Führt das nicht auch zum Verlust von Kulturgut für die Allgemeinheit. 
 

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