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Als Genisa bezeichnet man einen Lagerraum bzw. eine Abstellkammer für gebrauchte religiöse Schriften, die sich meist in oder an einer Synagoge befinden. Heilige Schriften und konsekrierte Gegenstände dürfen nach jüdischem Religionsgesetz nicht einfach vernichtet oder ins „Altpapier“ gegeben werden, sondern müssen gesondert gelagert werden. In verschiedenen Teilen Deutschlands sind in den vergangenen Jahrzehnten einige solcher Genisot entdeckt worden (darunter in Mainz Weisenau oder zuletzt in Bayreuth). Doch außer den vom Genisaprojekt Veitshöchheim inventarisierten unter- und oberfränkischen Funden sind nur wenige adäquat dokumentiert und ausgewertet worden. Eine vollständige Beschreibung liegt für keine der mittlerweile immer zahlreicher bekannt gewordenen Genisot in Deutschland vor. Und dies, obwohl das erhaltene Material einen einzigartigen Einblick in die Kultur und das Leben jüdischer Gemeinden in der frühen Neuzeit bieten kann.

Die Erschließung und Dokumentierung der Genisa der Synagoge von Alsenz ist wegen des schlechten Erhaltungszustandes und angesichts des Umfangs der Funde ein dringendes Desiderat. Durch eine systematische Katalogisierung und Beschreibung der entdeckten Handschriften, Dokumente, Fotos und Textilien (Mappot und Vorhänge) soll ein Beitrag zur Erforschung des Landjudentums in Deutschland geleistet werden. Durch die Datenbank gestützte Erschließung der zahlreichen Buch- und Handschriftenreste soll ein Vergleich mit ähnlichen Funden in Deutschland und die Vernetzung mit ähnlichen Projekten ermöglicht werden. Das kulturelle und intellektuelle Profil der Landgemeinde von Alsenz, die vom 17. bis in das 19. Jahrhundert existierte, soll anhand der Genisa-Funde, darunter zahlreiche handschriftliche Zeugnisse und Korrespondenzen, rekonstruiert werden.


http://www.blogs.uni-mainz.de/fb01genizatalsenz/

Bietet auch ein Inventar mit Bildern.

 

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