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Burg, André Marcel: Catalogue des livres des XVe et XVIe siècles, imprimés à Haguenau, de la Bibliothèque Municipale de Haguenau. In: Etudes Haguenoviennes. N.S. 1956/57. T. 2 S. 21–143. Separatabdruck S. 107 notiert eine Hagenauer Ausgabe der Sermones des Pelbartus von 1501 im Besitz der Gmünder Priesterbruderschaft "Reverandae Fraternitatis Sacerdotum Gamundiae" (Signatur: In 138/1).

Außer dieser Postinkunabel sind Needhams IPI sieben Inkunabeln aus dem Besitz der Priesterfraternität bekannt.

Drei befinden sich in der Kapitelsbibliothek Schwäbisch Gmünd (Depositum im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd) und wurden von Hummel/Wilhelmi beschrieben.

Bibel 1482/83
" Provenienz: 1. (Bl. 1210b) wegrasierter Besitzeintrag, wohl um 1500 (unleserlich). - 2. (Bl. 940a) Joannis stahel presbyteri (Anf. 17. Jh.). - 3. (ebd.) Priesterfraternität Gmünd (um 1700). - 4. (ebd.) Stempel Kapitelsbibl. Gmünd (19. Jh.)."
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=14000176

Thomas von Aquin: Summa 1485
"Provenienz: 1. (P.1, Bl. 1a) Zwei wegrasierte, fast unleserliche Besitzeinträge: ... Anno [15]66 - 2. (ebd.) Michael Hein 1614. - 3. (ebd.) Priesterfraternität Gmünd (um 1700). - 4. Stempel Kapitelsbibl. Gmünd (19. Jh.)."
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=14000813

Bibel 1492
"Provenienz: 1. (Bl. 2a) Priesterfraternität Gmünd (um 1700). - 2. (ebd.) Stempel Kapitelsbibl. Gmünd (19. Jh.)."
http://www.inka.uni-tuebingen.de/?inka=14000184

Eine 1490 gedruckte Bibel verwahrt das Germanische Nationalmuseum (Hellwig Nr. 213)
"Ex bibliothecae Reverendae fraternitatis sacerdotum Gamundiae" 17. Jh.
http://books.google.de/books?id=ijYxI51ABlkC&pg=PA66

In der National Library of Wales (Handlist Nr. 5) lautet der Eintrag: "Ex bibliotheca Reuerendae Fraternitatis Sacerdotum Gamundiae"
http://books.google.de/books?id=wU0XAQAAMAAJ&q="fraternitatis+sacerdotum"

"GThSL (B-546)" steht für eine [1980 verkaufte] Nürnberger Bibel des General Theological Seminary in New York (Abkürzung in IPI nicht aufgelöst), die aber im OPAC, obwohl dort Inkunabeln verzeichnet sind, nicht erfasst ist. [Danke an Paul Needham für die Aufklärung: " Instead, it means incunables that the Seminary sold at Christie's NY, 1 October 1980, lots 1-76, almost all Bibles. Their copy of Goff B-546 was lot 31 in this sale."

Paul Needham hat seine erste Auskunft dahingehend revidiert, dass die Inkunabel sich doch noch im GThS befindet, da sie als unverkauft zurückging. Er hat sie dort 1994 dort eingesehen: "“C17 inscription: Ex libris Reverendae Fraternitatis Sacerdotum Gamundiae”. [...] The Christie’s catalogue did not record this ownership, but it did record an earlier one: [inscription showing] "gift of the volume to parochial church at Wembding in 1574". This provenance is in IPI, see *Wemding."]

"Pottesman 266 (L-339)" bezieht sich auf einen Ludolf von Sachsen und Catalogue of Valuable Incunabula and Sixteenth-century Printed Books: The Property of S. Pottesman; Days of Sale: ... 15. October, 1979 - 16. October 1979.

[Paul Needham: Pottesman sale, Sotheby’s, London, 16 October 1979, lot 266 (Goff L-399): the copy is described as bound in contemporary German blind-stamped pigskin; red and blue rubrication; and with inscription on the first page, "Ex libris R[everend]dae Fraternitatis Sacerdotum Gamundiae".]

Zur Bibliothek der Gmünder Priesterbruderschaft äußerte sich Heribert Hummel in: Barock in Schwäbisch Gmünd (1981), S. 94, ohne dass er aber allzu viel zu ihr sagen konnte (ohne neue Angaben auch der Katalog: Sum ex bibliotheca Gamundiana,1989, S. 8). Ob sie in die Bibliothek des 1762 errichteten und 1803 aufgehobenen Gmünder Kollegiatstifts - ein einfaches gedrucktes Exlibris ist bekannt (Abbildung: Hummel S. 117) einging, ist unbekannt. Im 17. oder frühen 18. Jahrhundert dürfte eine Katalogisierung stattgefunden haben, jedenfalls wurde damals der zitierte Besitzvermerk angebracht (Abbildung des Vermerks in der Bibel 1482/3 bei Hummel S. 100 und unten). Nach der Säkularisation dürfte der größte Teil der Bücher in den Handel gelangt sein.

Zur Geschichte der 1373 erstmals bezeugten Institution gibt es bisher nur verlässliche Angaben zum Mittelalter (vgl. Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd, 1984, S. 155). Für die frühe Neuzeit fehlen solche. In den Gmünder Regestenwerken, die den Zeitraum nach 1500 berücksichtigen, findet man sie bis ins 18. Jahrhundert erwähnt, vor allem im Zusammenhang mit ihrem Grundbesitz und Hauszinsen (siehe die Registereinträge bei Nitsch, Spitalarchiv, 1965, S. 357; Deibele, Katharinenspital, 1969, S. 266; Deibele, St. Leonhard, 1971, S. 201). 1803 hatte die Fraternitäts- und Kollegiatpflege über 3000 Gulden jährliches Einkommen:
http://de.wikisource.org/wiki/Seite:Oberamt_Gmuend_232.jpg

In der Oberamtsbeschreibung 1870 S. 260 liest man: "Diese Priester alle, samt denen der andern Kirchen und Kapellen traten früh zu einer Priesterbruderschaft zusammen, welche 1504 ein Haus neben dem Pfarrhof kaufte, um da ihre Bibliothek, Geräthe und Früchte aufzubewahren, auch eine gemeinschaftliche Zechstube einzurichten. Die Fraternität brachte ziemlich viele Einkünfte zusammen durch Jahrstäge, Präsenzen, erworbene Güter u. dgl. m. "
http://de.wikisource.org/wiki/Seite:Oberamt_Gmuend_260.jpg

Strobel zitiert in seiner Beschreibung des Kapitelshauses (mit einigen schätzenswerten Mitteilungen zur Bibliothekseinrichtung, in: Kunstdenkmäler Bd. 3, 1995, S. 280f.) die Verkaufsurkunde von 1504 [siehe auch hier] nach Jegers Gamundiana Rediviva (Hs. Stadtarchiv S. 66) und erwähnt ebenfalls Früchte, Bibliothek und Geräte. Die Bibliothek ist also anscheinend schon 1504 bezeugt, doch dürften die heute noch vorhandenen Inkunabeln und Postinkunabeln eher im 17. Jahrhundert aufgrund von Schenkungen der Mitglieder zusammengekommen sein.

#forschung

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Priesterbruderschaft_kapitelsbibliothek_gmuend.jpg
 

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