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Vor kurzem (2013) erschien der abschließende vierte Band des Briefwechsels von Johannes Reuchlin, in dem Nr. 394 nach dem alten Abdruck von Ulmann 1872

http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb11001407_00424.html

ediert werden musste, da Ulmann keine Archivsignatur, nur Ernestinisches Gesamtarchiv, angegeben hatte und das Archiv zwei Anfragen dazu nicht beantwortet hatte. Dass man so etwas in einem solchen Grundlagenwerk lesen muss, ist kein Ruhmesblatt für das staatliche Archivwesen Thüringens.

Ich werde in Weimar mal nachhaken, möchte aber Freunde des Suchens über Klassifikation in Pertinenzbeständen schon jetzt zu einem heiteren Ratespiel auffordern. In welcher Abteilung des Gesamtarchivs könnte die Bitte Reuchlins am 3. Januar 1521 an Kurfürst Friedrich, ihn gegen seine Gegner (die Dominikaner und Kölner Theologen) zu unterstützen, am ehesten stecken?

Gliederung des nach Pertinenzgesichtspunkten geordneten Bestands (nur für die Reichstagssachen Gruppe E liegt ein Online-Findbuch vor):

http://www.archive-in-thueringen.de/index.php?major=archiv&action=tektonik&object=archiv&id=225

Ulmann könnte in Reg C "Franz von Sickingen gegen Landgraf Philipp von Hessen (1512-1542)" genutzt haben, aber davon bitte bei Antwortversuchen nicht beeinflussen lassen!

Die Nichtbeantwortung der Anfrage des Akademieprojekts gehört sicher in die Gruppe Ss "Peinliche Sachen" ...

Update: Am 24. Januar 2013 nahm Frau Blaha zu meiner Anfrage Stellung:

"der Reuchlin-Forschungsstelle sind mit Schreiben vom 28. Juni 2001 Kopien von Schreiben Reuchlins
im Zusammenhang mit der Berufung Melanchthons von Tübingen nach Wittenberg (1518) in Aussicht
gestellt worden. Außerdem wurde mitgeteilt, dass ein gesuchtes Trostschreiben nicht ermittelt wurde,
aber auf drei andere, im Zusammenhang mit der Verfolgung Reuchlins u. a. durch den Predigerorden
stehende Schreiben hingewiesen, die der Forschungsstelle bis dahin offensichtlich nicht bekannt
gewesen waren. Von diesen hat die Reuchlin-Forschungsstelle am 20. August 2001 ebenfalls Kopien
erhalten.
Grundlage der Recherche bildete die sogenannte „Zettelregistrande“ zum Ernestinischen
Gesamtarchiv, eine Art bestandsübergreifender Index aus dem 16. Jahrhundert. Insofern ist das Akademie-Projekt durch das Thüringische Hauptstaatsarchiv Weimar durchaus unterstützt worden.
Der Zeitaufwand für weitergehende Recherchen wäre angesichts einer knappen Personaldecke, ständig
wachsenden Arbeitsaufgaben, einer Vielzahl wissenschaftlichen Anfragen sowie auch die gestiegenen
Wünsche und Erwartungen der Benutzer nicht vertretbar gewesen.
Weitere schriftliche Nachfragen des Bearbeiters (Dr. Dall’Asta), der auf die angebotene eigene Suche
vor Ort verzichtet hat, sind in unserer Dienstregistratur nicht nachweisbar.
Eine Suche nach dem Dokument müsste sich vor allem die Bestände ThHStA Weimar, Ernestinisches
Gesamtarchiv, Reg. N (Religionswesen) und Reg. O (Spalatin, Wittenberg, Jena, Ehesachen)
konzentrieren. Da das Dokument im Zusammenhang mit der Sickingen-Fehde steht, was uns damals
allerdings durch den Bearbeiter nicht mitgeteilt wurde, ist auch der Bestand ThHStA Weimar,
Ernestinisches Gesamtarchiv, Reg. C (Auswärtige Angelegenheiten) eine erfolgversprechende Option,
wie Sie richtig vermuten. Eine Durchsicht der Bestände einschließlich der Akten müssen jedoch
von potentiellen Interessenten zu den unten angegebenen Benutzungszeiten nach (telefonischer)
Voranmeldung in unserem Benutzerraum im Archivgebäude am Beethovenplatz selbst vorgenommen
werden."

Ein klares Bild des Vorgangs lässt sich daraus nicht entnehmen. Jämmerlich, dass Weimar noch nicht einmal jetzt willens war, wenigstens die Sickingen-Akten zu überprüfen.
 

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