http://idb.ub.uni-tuebingen.de/diglit/Mc250
2004 bemerkte ich in meiner Rezension des einschlägigen Tübinger Handschriftenkatalogs: "Die Familie Elberbach aus dem bemerkenswerten Genealogie- und Wappenbuch von 1524 (Mc 250) darf getrost zu Ellerbach verbessert werden (nur Registereintrag). Für den Codex wäre übrigens zu prüfen, ob er mit Matthäus Marschall von Pappenheim, der zur gleichen Zeit vergleichbare Sammlungen anlegte, in Verbindung steht." Klaus Graf: Keine leichte und anziehende Lektüre. (Rezension über: Gerd Brinkhus / Arno Mentzel-Reuters: Handschriftenkataloge der Universitätsbibliothek Tübingen. Signaturen Mc 151 bis Mc 379 sowie die lateinischen Handschriften bis 1600 aus den Signaturengruppen Mh, Mk und aus dem Druckschriftenbestand, beschrieben unter Mitwirkung von Hedwig Röckelein u. a. unter Benutzung der Vorarbeiten von Eugen Neuscheler. Wiesbaden: Harrassowitz 2001.)
In: IASLonline [22.06.2004]
http://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=16
Die Handschrift ist kurz erwähnt in meinem 2009 erschienenen Pappenheim-Artikel im Humanismus-Verfasserlexikon:
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/8759/
2009 erschien auch das Buch von Thomas Schauerte: Matthäus von Pappenheim [Rezension], der meiner Vermutung nachgegangen ist und sie bestätigen konnte (S. 183-185). Auch die nun online einsehbare Handschrift lässt aus meiner Sicht keinen Zweifel an der Urheberschaft Pappenheims aufkommen. Wie nicht anders zu erwarten fehlt bei dem Digitalisat jeglicher Hinweis auf Pappenheim und die Namen der behandelten Adelsfamilien sind mit Lesefehlern gespickt. Im folgenden gebe ich die heute üblichen Namensformen neben den von der UB Tübingen gelesenen Namensformen Pappenheims, wobei einige Zweifelsfälle mit Fragezeichen markiert sind.
1-2 Dornsperg - Marschall von Donnersberg
9-12 Küllental - Truchsesse von Kühlental
17-18 Bocksperg - Marschall von Bocksberg
43-46 Freiberg - Freyberg
59-69 Freiberg - Freyberg
70-87 Waltburg - Truchsesse von Waldburg
89-95 Hürnhaim - Hürnheim
96-103 Hürnhaim, Katzenstain - Hürnheim, Katzenstein
107 Hocheneck - Hoheneck
109-121 Öllerbach - Ellerbach
123 Reinbach, lies Rischac - Reischach
124-126 Aichelberg - Grafen von Aichelberg
127-157 Rechberg - Rechberg
129-138 Hohenrechberg
143-157 Rechberg in Bebenhausen und Mündelhaim - Rechberg in Babenhausen und Mindelheim
159-164 Freiberg - Freyberg
165-166 Leublfing - Leublfing
167-176 Schellenberg - Schellenberg
177-181 Fronhofen - Fronhofen
182-188 Fronberg - Fronberg
189-195 Clingenberg - Klingenberg
196-197 Vuaul - ? (Schauerte lässt den Namen weg, es waren augsburgische Schenken, auf Anhieb finde ich nichts)
199-212 Stadion - Stadion
213-222 Clingenstain - Klingenstein
223-226 Stain in Stotzingen - Stain/Stein in Niederstotzingen (Schauerte irrtümlich: Stolzingen)
227-236 Knöringen - Knöringen
237-238 Höffingen - Höfingen
239-242 Sandizell - Sandizell
243 Villebach, häufiger von Pappenheim Villenbach geschrieben - Villenbach
245-258 Knöringen - Knöringen
259-273 Schwabsperg - Schwabsberg
275-288 Törringen - Törring
289-294 Stauff - Stauf
295-300 Messenhausen - Messenhausen
301-304 Lierhain - Lierheim
305-309 Mündelberg - Mindelberg
310-318 Hohenschwangau - Hohenschwangau
319-322 Rota - Rotau
324-329 Nothaft - Nothafft
330-339 Aham - Aham
340-346 Seiboltzdorf - Seiboldsdorf
347-350 Lainingen, lies: Laimingen - Laimingen
351-356 de Porta - ? [Thorer, s. Komm.]
357-360 Holtzhaim - Holzheim
361-364 Laimberg - Laimberg
365-371 Smiehen - Schmiehen (Schauerte irrtümlich: senichen)
372-377 Höfingen - Truchsessen von Höfingen
379-389 Gumpenberg - Gumppenberg
391-395 Rorbach - Rorbach
396-401 Diethaim, lies: Dieshaim - ? (Schauerte: diessen)
402 Rosenstain, lies: Rotenstain - Rotenstein
403-406 Rostenstain? Dornsperg? (Textverlust), eher unwahrscheinlich, dass der Abschnitt diesen beiden Familien galt
409-410 Bientznau - Pienzenau
423-424 de Reisnstain? - Reisenstein (?) (Schauerte irrtümlich: Reifnstain)
Teilweise war hilfreich aufgrund der Wappenabbildungen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bayerischer_Adelsgeschlechter
Schauerte S. 184 zitiert den Anfang des "Chronicon nobilium dapiferorum de Waltpurg" (S. 71 der Tübinger Handschrift), das mit Zitaten von Sallust, Cicero und Enea Silvio beginnt. Das an die Stadt Siena gerichtete Enea-Zitat begegnet wieder, wie Schauerte anmerkt (auch S. 112f. zur Waldburg-Chronik), in der von ihm S. 226 nach dem Druck von Reinhard wiedergegebenen Prolog der Pappenheimschen Geroldseck-Chronik, nicht aber in der handschriftlichen Fassung der Waldburg-Chronik. Zugleich sichert die Übereinstimmung mit der Geroldseck-Chronik den Waldburg-Text und die Tübinger Handschrift für Matthäus Marschalk von Pappenheim.
Schauerte kannte nicht das erstmals von mir (im Humanismus-VL, Sp. 206) erwähnte Pappenheim-Manuskript "Cronica von den Truchsessen und Schencken des Herzogtumbs zu Suaben" (15 Blätter im Gesamtarchiv der Fürsten von Waldburg-Wolfegg WoWo 5097), zu dem mir nur die Mitteilung von Dr. Bernd Mayer, Kurator der Wolfegger Sammlungen, vorliegt.
Rudolf Seigel hat diese Handschrift, wie er mir brieflich mitteilte, eingesehen und in ihr keine Spur der Tassilo-Tradition des Hauses Hohenzollern vorgefunden. Damit muss sich Mayer wohl erneut auf die Suche begeben, denn Ausgangspunkt meiner Anfrage war die Textwiedergabe in Baumanns Forschungen S. 94-97 zur angeblichen Schlacht von Feilenforst 727:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00009125/image_104
Baumann gab den Text nach einem im Wolfegger Archiv erhaltenen Konzept der Truchsessenchronik, das die Vorlage getreuer wiedergebe als die Reinschrift der Chronik und der aus ihr entlehnte Druck von 1777. In diesem Text kommt "Thasolo graf zu Zollern" nicht vor, über den Lehmann 2002 delirierte:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048855/image_79
Sondern in der angeblich aus Kloster Murrhart stammenden Aufzeichnung, die Baumann, aber aus dem gleichen Konzept, S. 99 wiedergab.
Wenn die Murrharter Quelle laut Seigel in WoWo 5097 fehlt, kann WoWo 5097 (vermutlich die von Matthäus an den Truchsessen abgelieferte Chronik) nicht das von Baumann genutzte Konzept sein!
Zur Waldburg-Chronik siehe die Digitalisate der ehemals Donaueschinger Handschrift und des Drucks von 1777/85, nachgewiesen bei
http://de.wikisource.org/wiki/Matth%C3%A4us_von_Pappenheim
#forschung
#fnzhss
2004 bemerkte ich in meiner Rezension des einschlägigen Tübinger Handschriftenkatalogs: "Die Familie Elberbach aus dem bemerkenswerten Genealogie- und Wappenbuch von 1524 (Mc 250) darf getrost zu Ellerbach verbessert werden (nur Registereintrag). Für den Codex wäre übrigens zu prüfen, ob er mit Matthäus Marschall von Pappenheim, der zur gleichen Zeit vergleichbare Sammlungen anlegte, in Verbindung steht." Klaus Graf: Keine leichte und anziehende Lektüre. (Rezension über: Gerd Brinkhus / Arno Mentzel-Reuters: Handschriftenkataloge der Universitätsbibliothek Tübingen. Signaturen Mc 151 bis Mc 379 sowie die lateinischen Handschriften bis 1600 aus den Signaturengruppen Mh, Mk und aus dem Druckschriftenbestand, beschrieben unter Mitwirkung von Hedwig Röckelein u. a. unter Benutzung der Vorarbeiten von Eugen Neuscheler. Wiesbaden: Harrassowitz 2001.)
In: IASLonline [22.06.2004]
http://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=16
Die Handschrift ist kurz erwähnt in meinem 2009 erschienenen Pappenheim-Artikel im Humanismus-Verfasserlexikon:
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/8759/
2009 erschien auch das Buch von Thomas Schauerte: Matthäus von Pappenheim [Rezension], der meiner Vermutung nachgegangen ist und sie bestätigen konnte (S. 183-185). Auch die nun online einsehbare Handschrift lässt aus meiner Sicht keinen Zweifel an der Urheberschaft Pappenheims aufkommen. Wie nicht anders zu erwarten fehlt bei dem Digitalisat jeglicher Hinweis auf Pappenheim und die Namen der behandelten Adelsfamilien sind mit Lesefehlern gespickt. Im folgenden gebe ich die heute üblichen Namensformen neben den von der UB Tübingen gelesenen Namensformen Pappenheims, wobei einige Zweifelsfälle mit Fragezeichen markiert sind.
1-2 Dornsperg - Marschall von Donnersberg
9-12 Küllental - Truchsesse von Kühlental
17-18 Bocksperg - Marschall von Bocksberg
43-46 Freiberg - Freyberg
59-69 Freiberg - Freyberg
70-87 Waltburg - Truchsesse von Waldburg
89-95 Hürnhaim - Hürnheim
96-103 Hürnhaim, Katzenstain - Hürnheim, Katzenstein
107 Hocheneck - Hoheneck
109-121 Öllerbach - Ellerbach
123 Reinbach, lies Rischac - Reischach
124-126 Aichelberg - Grafen von Aichelberg
127-157 Rechberg - Rechberg
129-138 Hohenrechberg
143-157 Rechberg in Bebenhausen und Mündelhaim - Rechberg in Babenhausen und Mindelheim
159-164 Freiberg - Freyberg
165-166 Leublfing - Leublfing
167-176 Schellenberg - Schellenberg
177-181 Fronhofen - Fronhofen
182-188 Fronberg - Fronberg
189-195 Clingenberg - Klingenberg
196-197 Vuaul - ? (Schauerte lässt den Namen weg, es waren augsburgische Schenken, auf Anhieb finde ich nichts)
199-212 Stadion - Stadion
213-222 Clingenstain - Klingenstein
223-226 Stain in Stotzingen - Stain/Stein in Niederstotzingen (Schauerte irrtümlich: Stolzingen)
227-236 Knöringen - Knöringen
237-238 Höffingen - Höfingen
239-242 Sandizell - Sandizell
243 Villebach, häufiger von Pappenheim Villenbach geschrieben - Villenbach
245-258 Knöringen - Knöringen
259-273 Schwabsperg - Schwabsberg
275-288 Törringen - Törring
289-294 Stauff - Stauf
295-300 Messenhausen - Messenhausen
301-304 Lierhain - Lierheim
305-309 Mündelberg - Mindelberg
310-318 Hohenschwangau - Hohenschwangau
319-322 Rota - Rotau
324-329 Nothaft - Nothafft
330-339 Aham - Aham
340-346 Seiboltzdorf - Seiboldsdorf
347-350 Lainingen, lies: Laimingen - Laimingen
351-356 de Porta - ? [Thorer, s. Komm.]
357-360 Holtzhaim - Holzheim
361-364 Laimberg - Laimberg
365-371 Smiehen - Schmiehen (Schauerte irrtümlich: senichen)
372-377 Höfingen - Truchsessen von Höfingen
379-389 Gumpenberg - Gumppenberg
391-395 Rorbach - Rorbach
396-401 Diethaim, lies: Dieshaim - ? (Schauerte: diessen)
402 Rosenstain, lies: Rotenstain - Rotenstein
403-406 Rostenstain? Dornsperg? (Textverlust), eher unwahrscheinlich, dass der Abschnitt diesen beiden Familien galt
409-410 Bientznau - Pienzenau
423-424 de Reisnstain? - Reisenstein (?) (Schauerte irrtümlich: Reifnstain)
Teilweise war hilfreich aufgrund der Wappenabbildungen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bayerischer_Adelsgeschlechter
Schauerte S. 184 zitiert den Anfang des "Chronicon nobilium dapiferorum de Waltpurg" (S. 71 der Tübinger Handschrift), das mit Zitaten von Sallust, Cicero und Enea Silvio beginnt. Das an die Stadt Siena gerichtete Enea-Zitat begegnet wieder, wie Schauerte anmerkt (auch S. 112f. zur Waldburg-Chronik), in der von ihm S. 226 nach dem Druck von Reinhard wiedergegebenen Prolog der Pappenheimschen Geroldseck-Chronik, nicht aber in der handschriftlichen Fassung der Waldburg-Chronik. Zugleich sichert die Übereinstimmung mit der Geroldseck-Chronik den Waldburg-Text und die Tübinger Handschrift für Matthäus Marschalk von Pappenheim.
Schauerte kannte nicht das erstmals von mir (im Humanismus-VL, Sp. 206) erwähnte Pappenheim-Manuskript "Cronica von den Truchsessen und Schencken des Herzogtumbs zu Suaben" (15 Blätter im Gesamtarchiv der Fürsten von Waldburg-Wolfegg WoWo 5097), zu dem mir nur die Mitteilung von Dr. Bernd Mayer, Kurator der Wolfegger Sammlungen, vorliegt.
Rudolf Seigel hat diese Handschrift, wie er mir brieflich mitteilte, eingesehen und in ihr keine Spur der Tassilo-Tradition des Hauses Hohenzollern vorgefunden. Damit muss sich Mayer wohl erneut auf die Suche begeben, denn Ausgangspunkt meiner Anfrage war die Textwiedergabe in Baumanns Forschungen S. 94-97 zur angeblichen Schlacht von Feilenforst 727:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00009125/image_104
Baumann gab den Text nach einem im Wolfegger Archiv erhaltenen Konzept der Truchsessenchronik, das die Vorlage getreuer wiedergebe als die Reinschrift der Chronik und der aus ihr entlehnte Druck von 1777. In diesem Text kommt "Thasolo graf zu Zollern" nicht vor, über den Lehmann 2002 delirierte:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00048855/image_79
Sondern in der angeblich aus Kloster Murrhart stammenden Aufzeichnung, die Baumann, aber aus dem gleichen Konzept, S. 99 wiedergab.
Wenn die Murrharter Quelle laut Seigel in WoWo 5097 fehlt, kann WoWo 5097 (vermutlich die von Matthäus an den Truchsessen abgelieferte Chronik) nicht das von Baumann genutzte Konzept sein!
Zur Waldburg-Chronik siehe die Digitalisate der ehemals Donaueschinger Handschrift und des Drucks von 1777/85, nachgewiesen bei
http://de.wikisource.org/wiki/Matth%C3%A4us_von_Pappenheim
#forschung
#fnzhss
KlausGraf - am Freitag, 25. Januar 2013, 20:38 - Rubrik: Kodikologie
jw_fr (Gast) meinte am 2013/01/27 11:24:
de porta
Nach etwas Googlen scheint es sich um das Geschlecht der Thorer zu handeln, deren Wappen als rote Widderhörner auf weißem Grund (Thorer von Eurasburg) und weiße Widderhörner auf rotem Grund (Thorer von Hornstein) beschrieben wird.http://books.google.de/books?id=ztdDAAAAcAAJ&pg=PA547#v=onepage&q&f=false
Ein paar mehr Informationen findet man hier: http://www.manfredhiebl.de/Genealogien/Thorer/thorer_von_hornstein.htm und hier http://www.manfredhiebl.de/Burgen/Burg_Hornstein.pdf
Die Thorer scheinen sich jeweils nach den Burgen benannt zu haben, auf denen sie saßen. (Ein Johannes de porta in horenstain) ist unten auf S. 252 genannt.
Die im Wappenbucch vorkommenden Personen dürften jedoch eher in der an diese Stammtafel anschließenden zu finden sein. Mehr Informationen dürfte da tatsächlich das Werk von Klaus Kopfmann, Die Hofmark Eurasburg, München 2005 bieten, auf dem die verlinkte Stammtafel basiert:
Snippets gibts bei Google Books http://books.google.de/books?hl=de&id=izZoAAAAMAAJ&q=de+porta#search_anchor Auf S. 39 scheint die Vorlage für die verlinkte Stammtafel zu sein. Wahrscheinlich gibt es für die späteren de porta auch noch entsprechende Stammtafeln.
Hier noch das Inhaltsverzeichnis bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc%5Flibrary=BVB01&doc%5Fnumber=014664455&line%5Fnumber=0001&func%5Fcode=DB%5FRECORDS&service%5Ftype=MEDIA …
Jörg Martin (Gast) meinte am 2013/01/28 21:25:
Reuß von Reußenstein
Bei den S. 423 f. genannten "Reis de Reisenstain" sind wohl die Reuß von Reußenstein gemeint. -- Danke für Rezension und Liste.