Gemeinderat: Resolution gegen Kultur-Ausverkauf
(trö) Vor Eintritt in die Tagesordnung verabschiedete der Gemeinderat auf seiner jüngsten Plenarsitzung einstimmig eine interfraktionelle Resolution, in der er sich entschieden gegen den drohenden Verkauf der Handschriften der Badischen Landesbibliothek wendet. In der von OB Heinz Fenrich vorgelegten Entschließung fordern die Stadträtinnen und Stadträte da Land und das Haus Baden auf, andere Wege zum Ausgleich der Interessen zu suchen. Die Resolution im Wortlaut:
"Die Handschriften der Badischen Landesbibliothek sind Kulturgüter von nationaler Bedeutung und europäischem Rang. Sie bilden ein Identität stiftendes kulturelles Fundament des Landes Baden-Württemberg. Viele Bürgerinnen und Bürger sind über den beabsichtigten Verkauf dieses einmaligen Kulturerbes entsetzt.
Wir nehmen die unklare Rechtslage hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse an den Kulturgütern zur Kenntnis und haben Verständnis für die Absicht, die Zukunft Salems durch Errichtung einer Stiftung zu sichern. Es widerspricht jedoch dem Kulturverständnis, dafür die öffentliche Verfügbarkeit dieses Kulturgutes für die Nachwelt, für Forschung und Kulturvermittlung aufzugeben. Der Ausgleich der Interessen des Landes und des Hauses Baden muss auf einem anderen Weg gefunden werden.
Die Erhaltung der wertvollen Handschriftensammlung der Badischen Landesbibliothek und damit die Sicherung eines bedeutenden Kulturgutes ist Aufgabe des gesamten Landes. Sie kann auch nicht von der Badischen Landesbibliothek allein getragen werden, sondern es muss auf allen Ebenen des Landes und des Bundes unter Einbeziehung von Mäzenen, Sponsoren und Stiftungen nach Lösungen gesucht werden. Insbesondere muss untersucht werden, inwieweit Lotto-Toto-Mittel sowie die Landesstiftung, deren Stiftungskapital durch die Veräußerung badischen Vermögens zustande kam, hier eingesetzt werden können.
Der Gemeinderat der Stadt Karlsruhe fordert deshalb, alle Anstrengungen zu unternehmen, dass eine solche konzertierte Aktion zum Erfolg führt und aus den dadurch mobilisierten Mitteln ein Ausverkauf dieses herausragenden kulturellen Erbes verhindert werden kann."
http://www1.karlsruhe.de/Aktuell/Stadtzeitung06/sz3904.htm
(trö) Vor Eintritt in die Tagesordnung verabschiedete der Gemeinderat auf seiner jüngsten Plenarsitzung einstimmig eine interfraktionelle Resolution, in der er sich entschieden gegen den drohenden Verkauf der Handschriften der Badischen Landesbibliothek wendet. In der von OB Heinz Fenrich vorgelegten Entschließung fordern die Stadträtinnen und Stadträte da Land und das Haus Baden auf, andere Wege zum Ausgleich der Interessen zu suchen. Die Resolution im Wortlaut:
"Die Handschriften der Badischen Landesbibliothek sind Kulturgüter von nationaler Bedeutung und europäischem Rang. Sie bilden ein Identität stiftendes kulturelles Fundament des Landes Baden-Württemberg. Viele Bürgerinnen und Bürger sind über den beabsichtigten Verkauf dieses einmaligen Kulturerbes entsetzt.
Wir nehmen die unklare Rechtslage hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse an den Kulturgütern zur Kenntnis und haben Verständnis für die Absicht, die Zukunft Salems durch Errichtung einer Stiftung zu sichern. Es widerspricht jedoch dem Kulturverständnis, dafür die öffentliche Verfügbarkeit dieses Kulturgutes für die Nachwelt, für Forschung und Kulturvermittlung aufzugeben. Der Ausgleich der Interessen des Landes und des Hauses Baden muss auf einem anderen Weg gefunden werden.
Die Erhaltung der wertvollen Handschriftensammlung der Badischen Landesbibliothek und damit die Sicherung eines bedeutenden Kulturgutes ist Aufgabe des gesamten Landes. Sie kann auch nicht von der Badischen Landesbibliothek allein getragen werden, sondern es muss auf allen Ebenen des Landes und des Bundes unter Einbeziehung von Mäzenen, Sponsoren und Stiftungen nach Lösungen gesucht werden. Insbesondere muss untersucht werden, inwieweit Lotto-Toto-Mittel sowie die Landesstiftung, deren Stiftungskapital durch die Veräußerung badischen Vermögens zustande kam, hier eingesetzt werden können.
Der Gemeinderat der Stadt Karlsruhe fordert deshalb, alle Anstrengungen zu unternehmen, dass eine solche konzertierte Aktion zum Erfolg führt und aus den dadurch mobilisierten Mitteln ein Ausverkauf dieses herausragenden kulturellen Erbes verhindert werden kann."
http://www1.karlsruhe.de/Aktuell/Stadtzeitung06/sz3904.htm