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Auf der Prager Frühjahrstagung der VdA-Fachgruppe 8, der ich ja seit 1989 angehöre, hatte ich die GND (ehemals PND) mehrfach erwähnt und versprochen, hier über sie zu informieren.

Frühere Beiträge in Archivalia
http://archiv.twoday.net/search?q=gnd
http://archiv.twoday.net/search?q=pnd

Als Grundlagentexte empfehle ich die Lektüre von
http://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe:GND
http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:PND/BEACON

Die GND-Nummer ist eine derzeit mehrstellige Nummer, die als Personen-Normnummer bei individualisierten Personen eindeutig auf eine einigermaßen prominente historische Person verweist.

Die GND wird bei der Deutschen Nationalbibliothek gepflegt, die zu jeder GND (ich gehe hier nur auf Personen ein) Basisangaben (Namensformen, Lebensdaten, Kurzcharakteristik) anbietet. Untypisch ist hinsichtlich des Umfangs der Kurzcharakteristik der Eintrag zu Theophil Wurm:

http://d-nb.info/gnd/118635646

Hier kommt man auf der rechten Seite nur zum Beitrag in der Wikipedia, nicht aber zu weiteren Informationsangeboten, die Wurm mit seiner GND 118635646 verknüpft haben.

Wenig bekannt ist, welche Bewandtnis es mit den Links Normdaten (Person) hat, die man am Fuß des Wikipedia-Artikels gern übersieht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Theophil_Wurm

Der erste Link führt zur Nationalbibliothek, der zweite zur Library of Congress, der dritte zum VIAF-Eintrag (Zusammenführung verschiedener nationaler Normdateneinträge) und der vierte zu Appers Personen-Tool, das leider nur für Personen mit Wikipedia-Eintrag funktioniert:

http://toolserver.org/~apper/pd/person/Theophil_Wurm

Empfehlenswert ist stattdessen die Nutzung des in Wikisource bei SeeAlso verlinkten BEACON-Findbuchs. Da Wurm bei Wikisource keinen Eintrag hat, wähle ich eine andere Persönlichkeit:

http://de.wikisource.org/wiki/Friedrich_von_Bezold

Unter der GND steht rechts neben der Wikipedia-Personensuche SeeAlso:

http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118662880

Wir können den GND-Teil dieser URL nun durch unsere Wurm-Nummer 118635646 ersetzen und sehen, dass sich das Apper-Tool und das BEACON-Findbuch leicht unterscheiden. Für das Findbuch gibt es eine API, die die Einbindung in eigene Angebote ermöglicht, wenn man nicht

http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks?format=sources&id=118635646

verlinken möchte. Davon hat das Landeskirchliche Archiv in Stuttgart bei seinen Nachlässen Gebrauch gemacht, auf deren Seite man mit dem Apper-Tool über Supplement und via BEACON-Findbuch direkt kommt:

http://www.zentralbibliothek.elk-wue.de/cms/startseite/literatursuche-kataloge/nachlaesse/t-z/wurm-theophil/

Bislang hat das Landesarchiv Baden-Württemberg nicht bekannt gegeben, wie die praktische Gewinnung der GND-Nummern bei Findbüchern funktioniert. Aus

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:PND/BEACON#Bibliotheken.2C_Verb.C3.BCnde.2C_Archive

geht hervor, dass bisher über 7200 Einträge zur Verfügung stehen. Im Fall Wurm derzeit 29 Einträge aus verschiedenen Beständen:

https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/suche/ergebnis1.php?gnd=118635646

Wer die Beispiele nachvollzogen hat, dem sollte das Potential dieser Personen-Metasuche deutlich geworden sein.

Man braucht eine dauerhafte Internetadresse für den lokalen Personeneintrag (z.B. Professorenkatalog oder Professorenpersonalakten bei einem Universitätsarchiv), eine absolut simpel herzustellende BEACON-Datei im Netz, die man beim Betreiber des BEACON-Findbuchs anmeldet, und kann dann seine eigenen personenbezogenen Bestände über die GND-Suche sichtbar machen. Zugleich kann man ohne weiteren Rechercheaufwand biographische Informationen zu den Personen via GND-Verlinkung den Benutzern in den eigenen Findmitteln/Personendatenbanken usw. zur Verfügung stellen.

Alles klar?
AndreasP (Gast) meinte am 2013/03/25 22:17:
Anmelden muss man die BEACON-Dateien eigentlich nicht bei jemandem bestimmten. Als De-Facto-Sammelstelle hat sich http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:BEACON etabliert. Ein Eintrag dort wird sicherlich von allen interessierten Seiten zeitnah gesehen und für das jeweilige eigene Angebot auch umgesetzt.

Als Tipp für die Wikipedia ist Bibliothekaren und Archivaten grundsätzlich zu empfehlen, 1. angemeldet zu surfen und 2. in den Benutzer-Einstellungen unter "Helferlein" den Listenpunkt "Dauerhaftes Einblenden von Metadaten wie beispielsweise dem Personendaten-Block und der GND-Info bei nicht-individualisierten GNDs." zu aktivieren. Dann wird neben jeder GND ein Link zum BEACON-See-Also-Service angezeigt (genannte "AKS" = all known sources). Auch nichtindividualisierte Namensdatensätze und andere kleine Hilfen werden dann angezeigt, und die "Personendaten" ebenfalls. 
AndreasP (Gast) meinte am 2013/03/25 23:22:
Noch was: "Die GND wird bei der Deutschen Nationalbibliothek gepflegt" ist etwas verkürzt. Denn die GND wird verteilt gepflegt, und zahlreiche Institutionen liefern ihre Datensätze. Die hohe Schule der Normdaten für Archive wäre es also, selbst die für das Archiv relevanten und noch nicht in der GND enthaltenen Personen (Institutionen, Orte, Sachbegriffe etc.) nachzutragen und so selbst Teil der GND-Redaktion zu werden. Ansprechpartner dafür ist die DNB. 
Thomas Berger (Gast) meinte am 2013/03/25 23:47:
Instruktiver
als niederschwelliges Beispiel für eine Einbindung ist die Vorgehensweise beim "Bildatlas Kunst in der DDR", etwa Karl Walther (leider stellt dieses Angebot selbst keine BEACON-Datei zur Verfügung, so dass es eher unbekannt bleiben muss). 
Daniel Burckhardt (Gast) antwortete am 2013/03/26 00:47:
Sehr geehrter Herr Berger

Besten Dank für die Erwähnung unseres Angebotes. Die PND-Anreicherung haben wir aufgrund der vielen hilfreichen Verknüpfungen aus dem findbuch-Dienst http://beacon.findbuch.de/seealso/pnd-aks (vgl. z.B. den Link auf den Eintrag in den biographischen Datenbanken "Wer war wer in der DDR?" und "Deutsche Kommunisten" [Womacka, Walter] bei http://www.bildatlas-ddr-kunst.de/person/9) systematisch eingepflegt. Eine Beacon-Datei stelle ich gerne noch bereit, sobald wir eine definitive URL-Struktur (so in der Art http://www.bildatlas-ddr-kunst.de/person/gnd/118635123) festgelegt haben. 
Daniel Burckhardt (Gast) antwortete am 2013/03/26 02:10:
Ich habe nun eine ensprechende Liste generiert: http://www.bildatlas-ddr-kunst.de/sitemap.php?format=beacon
Falls es Anmerkungen oder Verbesserungswünsche gibt, bitte kurz Bescheid geben 
AndreasP (Gast) antwortete am 2013/03/26 09:40:
Super. Bitte noch am Anfang die Zeilen #NAME: ... und #MESSAGE: ... einfügen, dann erscheinen die Einträge nicht nur als "???".

z. B. so:

#NAME: Bildatlas Kunst in der DDR

#MESSAGE: Eintrag im Bildatlas Kunst in der DDR 
AndreasP (Gast) meinte am 2013/03/26 09:45:
Besonders ärgerlich sind in der Tat Websites, die GND bereits verwenden, aber keine BEACON-Datei anbieten. Beispiel:

https://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=554864 
Dr. Herbert W. Wurster (Gast) meinte am 2013/03/26 14:41:
Das Problem an all diesen neuen Standards ist, daß sie einander so schnell ablösen und keinesfalls immer klargestellt ist, wie der neue auf den alten aufbaut bzw. wie ältere Standards (auch Verzeichnung nach Papritz ist ein Standard und kein schlechter dazu!) darin integriert werden. Die Entwickler neuer Standards sollten mal nach hinten schauen, wo wir herkommen, nicht nur nach vorne und zwar in genau die Schneise, wohin diese Neuentwickler wollen.
Bei dieser Vorgehensweise werden alte Verzeichnungsleistungen nur immer wieder neu formatiert, aber mit viel Aufwand, der für neue Verzeichnungsleistungen dann fehlt! 
Ladislaus antwortete am 2013/03/26 16:58:
Was heißt da neu, über die PND wird seit 1985 gesprochen. Die (jetzt) GND hat ja eben den Anspruch, übergreifend Bibliotheken und auch andere Institutionen wie Archive und Museen zu vernetzen. Aber die Transferleistung muss natürlich schon von denen kommen, die sich an die bereits geleistete Arbeit der Bibliotheken anschließen wollen und davon für nutzerfreundliche Verlinkungen in andere Angebote und Sichtbarkeit der eigenen Angebote profitieren wollen. Ein Versehen von Altdaten mit bereits vorhandenen GND ist übrigens durchaus auch mit Crowdsourcing möglich, Wikipedianer haben die Personendaten des Bundesarchivs damals sehr schnell mit Hilfe eines Onlinetools mit den entsprechenden GND und Wikipeda-Artikeln versehen (siehe aber auch die vielen manuell erstellten BEACON-Dateien). Aber dafür müssen die Altdaten halt nicht nur in proprietären Systemen in irgendeinem Archiv auf der Festplatte stehen, sondern möglichst komplett und frei online abrufbar und mit einem einfach zu verlinkenden permanenten Ziel für jeden Datensatz. 
 

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