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Über einen dpa-Beitrag des freien Mitarbeiters Frederik Obermaier hat es der Eichstätter Skandal in diverse Online- und Printmedien geschafft.

Auszug:

In den vergangenen Wochen häuften sich die Vorwürfe gegen die KU- Bibliotheksleitung. Laut Klaus Graf, Geschäftsführer des Aachener Hochschularchivs, sind auch „unersetzliche Einzelstücke“ aus dem Bestand der Eichstätter Bibliothek in „großem Maße“ in deutschen Antiquariaten aufgetaucht. Dies sei „Vernichtung von Kulturgut“.

Der Kanzler der KU sah lange Zeit keinen Handlungsbedarf. Es handle sich bei diesen Büchern um Doubletten, die nach sorgfältiger Prüfung abgegeben worden seien ­ ein „ganz normaler Vorgang“. Erst als dem Ingolstädter Donaukurier fünf historisch wertvolle Bände zugespielt wurden, die in einem Altpapiercontainer gelandet sein sollten, ging Von der Heydte den Vorwürfen nach.

Das vorläufige Ergebnis: Es bestehe der Verdacht, dass Reich nicht mit der nötigen bibliothekarischen Sorgfalt vorgegangen sei. Reich wollte sich bislang nicht zu den Vorwürfen äußern. Der frühere Bibliotheksdirektor Hermann Holzbauer, zeigte sich erschüttert über das Vorgehen seiner Nachfolgerin: „Nach meiner Kenntnis ist so was in Bibliothekskreisen noch nie vorgekommen.“

Der Provinzial der bayerischen Kapuziner, Josef Mittermaier, betonte dagegen in einem internen Rundschreiben, dass das Vorgehen der Bibliotheksleitung „von unserer Seite mitgetragen“ wurde. Die Äußerung Holzbauers, dass es sich bei den vernichteten Büchern großteils um völlig unbeschädigte Werke des 17. und 18. Jahrhunderts handelte, sei „rational nicht nachvollziehbar“.

Diese Einschätzung sei wohl im „Tumult der schon länger andauernden Privatfehde“ Holzbauers mit Reich erfolgt. Der Kanzler der KU hat indes angekündigt, das Verhalten der Bibliotheksleitung weiter zu untersuchen und von einem externen bibliothekarischen Gutachter überprüfen zu lassen. Dienstrechtliche Schritte gegen die Bibliothekschefin seien nicht auszuschließen.

(dpa/Frederik Obermaier)


SZ

Siehe auch Google News.
 

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