http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24800/1.html
Zur Erwähnung von Open Access: Man kann nicht erwarten, dass der Direktor einer der bedeutendsten Forschungsbibliotheken das Prinzip von Open Access begreift.

Telepolis: Was geschieht eigentlich mit den Büchern nach der Digitalisierung? Sie kennen natürlich den Fall Angelika Reich von der UB Eichstätt?
Dr. Griebel [trocken]: Zur Genüge, ja.
TP: Droht einem Teil der gemeinfreien Werke in der Staatsbibliothek ähnliches?
Dr. Griebel [erbleichend]: Um Gottes Willen, gut dass sie die Frage als solche stellen. Wir sind hier Bayerische Landes- und Archivbibliothek und die digitalisierten Bestände werden selbstverständlich aufbewahrt. Es mag Fälle geben - das hat ja auch den Aspekt der Bestandserhaltungen - also wirklich nahezu zerfallene, wo wir nur noch eine Informationssicherung haben, wo wir auch jetzt im Rahmen der Bestandserhaltung immer verfilmt hatten, früher, dann kann man natürlich in dem einen oder anderen Fall die Frage stellen ... aber sicher ist, dass die über eine Million Bände die hier - deutlich über eine Million Bände - digitalisiert werden selbstverständlich im Original hier aufbewahrt werden. Es mag wie gesagt Extremfälle des Bestandszerfalls geben wo das nicht mehr möglich ist, ja, oder nicht mehr sinnvoll ist. Aber - um Himmels Willen ... Ganz ganz klare, ganz ganz klare und deutliche Antwort: das wird selbstverständlich weiterhin archiviert. Es ist sicher so, dass wir das eine oder andere - da müssen wir noch über Kriterien nachdenken - das wir nicht mehr alles dann in der physischen Form zur Verfügung stellen, also auf dem Weg der Lesesaalleihe, dass man hier vielleicht stärker auf die digitale Form verweist, um auch wieder dem Bestandsschutz Rechnung zu tragen. Aber da sind die genauen Kriterien noch nicht heraus.