" .... Schon wenige Wochen später kamen die ersten großen Gitterboxen mit geborgenem Archivgut in Bonn an, um dort in einem Restaurierungskreislauf vor dem weiteren Zerfall bewahrt zu werden. Fachliche und finanzielle Unterstützung kam vom Archivberatungszentrum des Landschaftsverbandes (LVR) in Brauweiler, das für das laufende Jahr jetzt dem Landesmuseum erneut 38 500 Euro zur Verfügung stellt.
Nach mehr als zwei Jahren, in denen die Bonner Restauratoren nun schon Bücher, Briefe und Akten abwechselnd mit den eigenen Nassholzfunden durch die Trocknungsanlage schicken, ist der Ablauf routiniert und eingespielt. Die gefrorenen Archivalien werden nach der Anlieferung im Gefrierraum bei minus 25 Grad gelagert und nach und nach zur Gefriertrocknung vorbereitet.
"Viele der Objekte sind extrem fragil und nicht nur nass, sondern auch mit Erde und Bauschutt verschmutzt", erklärt Ute Knipprath, leitende Restauratorin am Landesmuseum. "Vor allem der Zementstaub reagiert sehr aggressiv auf dem Papier." Wenn die Archivalien im Gefrierraum auf dem Einschubwagen platziert sind, muss alles sehr schnell gehen, damit auf dem Weg in die Vakuumröhre nichts antaut.
Dann wird ein Trocknungsprozess gestartet, der je nach Grad der Durchfeuchtung der Objekte zwischen zwei und 14 Tagen dauern kann. "Der Trick der Gefriertrocknungsanlage ist, dass das vorhandene Eis verdampft, ohne sich vorher in Wasser verwandelt zu haben", erklärt Knipprath. "Als positiver Nebeneffekt wird die Vermehrung der gefürchteten Schimmelpilze aufgehalten."
Nach der Trocknung sind die Archivalien nun erheblich leichter, aber auch spröder geworden. Nach der Umverpackung in Archivkisten werden sie in einem Raum mit hoher Luftumwälzung gelagert und anschließend nach Brauweiler geschickt. Dort machen sich Papierrestauratoren an die Arbeit, um die Objekte zu reinigen und soweit wie möglich wieder nutzbar zu machen.
Bis 2014 stellt der LVR etwa eine Million Euro zur Verfügung, damit Personal für die Wiederherstellung der Bestände des Stadtarchivs beschäftigt und Sachmittel bereitgestellt werden können. "
Quelle: Gudrun von Schoenebeck, General-Anzeiger Bonn, 14.7.2011
Nach mehr als zwei Jahren, in denen die Bonner Restauratoren nun schon Bücher, Briefe und Akten abwechselnd mit den eigenen Nassholzfunden durch die Trocknungsanlage schicken, ist der Ablauf routiniert und eingespielt. Die gefrorenen Archivalien werden nach der Anlieferung im Gefrierraum bei minus 25 Grad gelagert und nach und nach zur Gefriertrocknung vorbereitet.
"Viele der Objekte sind extrem fragil und nicht nur nass, sondern auch mit Erde und Bauschutt verschmutzt", erklärt Ute Knipprath, leitende Restauratorin am Landesmuseum. "Vor allem der Zementstaub reagiert sehr aggressiv auf dem Papier." Wenn die Archivalien im Gefrierraum auf dem Einschubwagen platziert sind, muss alles sehr schnell gehen, damit auf dem Weg in die Vakuumröhre nichts antaut.
Dann wird ein Trocknungsprozess gestartet, der je nach Grad der Durchfeuchtung der Objekte zwischen zwei und 14 Tagen dauern kann. "Der Trick der Gefriertrocknungsanlage ist, dass das vorhandene Eis verdampft, ohne sich vorher in Wasser verwandelt zu haben", erklärt Knipprath. "Als positiver Nebeneffekt wird die Vermehrung der gefürchteten Schimmelpilze aufgehalten."
Nach der Trocknung sind die Archivalien nun erheblich leichter, aber auch spröder geworden. Nach der Umverpackung in Archivkisten werden sie in einem Raum mit hoher Luftumwälzung gelagert und anschließend nach Brauweiler geschickt. Dort machen sich Papierrestauratoren an die Arbeit, um die Objekte zu reinigen und soweit wie möglich wieder nutzbar zu machen.
Bis 2014 stellt der LVR etwa eine Million Euro zur Verfügung, damit Personal für die Wiederherstellung der Bestände des Stadtarchivs beschäftigt und Sachmittel bereitgestellt werden können. "
Quelle: Gudrun von Schoenebeck, General-Anzeiger Bonn, 14.7.2011
Wolf Thomas - am Donnerstag, 14. Juli 2011, 20:56 - Rubrik: Kommunalarchive