Die Ausstattung von Schloss Langenstein beschreibt Alois Beck detailliert in dem Sammelband von 1972, den ich unter http://archiv.twoday.net/stories/3248969/ herangezogen habe. Zur Bibliothek steht dort S. 284:
"Dem gelben Salon schließt sich die Bibliothek an. Die Wände sind mit einer blauen Tapete derselben Provenienz wie die im gelben Salon bespannt. Den Grundstock zur Bibliothek mit mehreren tausend Bänden bildete die Privatbücherei des Großherzogs Ludwig von Baden. Ein bedeutender Bestand ist die während seiner Regierung 1818-1830 erschienene badische Literatur; dazu gehören mehrere Handschriften und Partituren, die von den Autoren und Komponisten dem Landesvater untertänigst verehrt wurden. Das große Interesse des Großherzogs für alles Militärische fand seinen Niederschlag in einer umfangreichen Sammlung von Büchern und Karten aus allen damit zusammenhängenden Disziplinen. Ein großes militärisches Kartenwerk vervollständigt die Bücherei. Sehr viel französische Literatur, darunter eine Prachtausgabe von Voltaires Werken in 70 Halblederbänden (jeweils auf beiden Deckeln das badische Staatswappen in Gold geprägt) gehört zu den erlesensten Schätzen. Das `Theatrum Europäum´ von Matthias Merian sel. Erben in Frankfurt mit 16 Schweinslederfolianten zählt neben anderen, mit Kupferstichen illustrierten Werken zum wertvollsten Besitz. Mehrere bedeutende Klassikerausgaben, viel juristische Literatur und vor allem Werke über Forst- und Landwirtschaft mit den entsprechenden Grenzgebieten, bilden große Abteilungen. Nach der Vermählung der Gräfin Louise von Langenstein mit Graf Karl Israel Douglas kam auch schwedische Literatur aller Wissensgebiete in die Bibliothek." (Hervorhebungen von mir)
Aus heutiger Sicht wird man die Widmungsexemplare nicht als Privateigentum ansehen dürfen. Die Privatbibliothek Ludwigs dürfte sich auch sonst skrupellos am traditionellen Buchbestand des Hauses bedient haben. Wenn sie auf Schloss Langenstein blieb, kann man die Hofbibliothek in Karlsruhe nur als "Landesbibliothek" sehen, wenngleich fideikommissarisch an den Regenten gebunden.
In jedem Fall liegt eine wichtige Geschichtsquelle zur dynastischen Geschichte Badens im 19. Jahrhunderts vor, die als Kulturdenkmal ins Denkmalbuch eingetragen werden sollte. (Sofern sie noch vorhanden ist.)
Schloss Langenstein Quelle: http://www-public.tu-bs.de:8080/~wittram/
"Dem gelben Salon schließt sich die Bibliothek an. Die Wände sind mit einer blauen Tapete derselben Provenienz wie die im gelben Salon bespannt. Den Grundstock zur Bibliothek mit mehreren tausend Bänden bildete die Privatbücherei des Großherzogs Ludwig von Baden. Ein bedeutender Bestand ist die während seiner Regierung 1818-1830 erschienene badische Literatur; dazu gehören mehrere Handschriften und Partituren, die von den Autoren und Komponisten dem Landesvater untertänigst verehrt wurden. Das große Interesse des Großherzogs für alles Militärische fand seinen Niederschlag in einer umfangreichen Sammlung von Büchern und Karten aus allen damit zusammenhängenden Disziplinen. Ein großes militärisches Kartenwerk vervollständigt die Bücherei. Sehr viel französische Literatur, darunter eine Prachtausgabe von Voltaires Werken in 70 Halblederbänden (jeweils auf beiden Deckeln das badische Staatswappen in Gold geprägt) gehört zu den erlesensten Schätzen. Das `Theatrum Europäum´ von Matthias Merian sel. Erben in Frankfurt mit 16 Schweinslederfolianten zählt neben anderen, mit Kupferstichen illustrierten Werken zum wertvollsten Besitz. Mehrere bedeutende Klassikerausgaben, viel juristische Literatur und vor allem Werke über Forst- und Landwirtschaft mit den entsprechenden Grenzgebieten, bilden große Abteilungen. Nach der Vermählung der Gräfin Louise von Langenstein mit Graf Karl Israel Douglas kam auch schwedische Literatur aller Wissensgebiete in die Bibliothek." (Hervorhebungen von mir)
Aus heutiger Sicht wird man die Widmungsexemplare nicht als Privateigentum ansehen dürfen. Die Privatbibliothek Ludwigs dürfte sich auch sonst skrupellos am traditionellen Buchbestand des Hauses bedient haben. Wenn sie auf Schloss Langenstein blieb, kann man die Hofbibliothek in Karlsruhe nur als "Landesbibliothek" sehen, wenngleich fideikommissarisch an den Regenten gebunden.
In jedem Fall liegt eine wichtige Geschichtsquelle zur dynastischen Geschichte Badens im 19. Jahrhunderts vor, die als Kulturdenkmal ins Denkmalbuch eingetragen werden sollte. (Sofern sie noch vorhanden ist.)
