Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
Sind Bibliotheken der Bischöfe der ehemaligen Reichskirche wirklich Freiwild, mit denen die Eigentümer machen können, was sie wollen?

Oder sind es nicht schützenswerte Geschichtsquellen, die vor einer Zerstückelung im Antiquariatsverkauf bewahrt werden müssen?

Wieviele erhaltene Bischofsbibliotheken gibt es denn, dass man leichthin auf die erhaltenen Reste von solchen Sammlungen verzichten könnte?

2005/06 wurde die Bibliothek des letzten Würzburger Fürstbischofs mit der Familienbibliothek von Fechenbach in alle Winde zerstreut:
http://archiv.twoday.net/stories/3560241/

Während man das Archiv derer von der Leyen in Waal mit gemeinsamer Kraftanstrengung erwarb, liess man die Waaler Bibliothek ungeschützt.

Der Grund dürfte einmal mehr in der niederträchtigen Dublettengesinnung in der Bayerischen Staatsbibliothek zu suchen sein. Wenn dort Eigentümer von Adelsbibliotheken anklopften, ob eine kaufweise Übernahme der Sammlung in Betracht komme, wurde stets abgewinkt, weil man die meisten Bücher schon habe.

In Waal sollen sich die Reste der Bibliotheken des Damian Hartard von der Leyen, 1675/78 Erzbischof von Mainz, befunden haben.

Zitat aus
http://de.wikipedia.org/wiki/Damian_Hartard_von_der_Leyen

Quelle dieser Aussage ist die folgende Passage: "Die Herrschaft Waal hatte nach dem Aussterben des einheimischen Adels im Mittelalter ihre Besitzer öfter gewechselt, bis sie am 17. Mai 1820 vom Fürsten Erwin von der Leyen erworben wurde. Der Fürst vereinigte im Schloss die wenigen geretteten Bestände der in den Revolutionskriegen verwüsteten Blieskasteler Bibliothek (Lexika, Genealogie, Naturgeschichte), die vom Grafen Franz Karl von der Leyen (+ 1755) angelegt worden war, mit der Büchersammlung des Dompropstes von Mainz, Grafen Damian von der Leyen (französische Literatur und Philosophie), und mehrte sie durch Ankäufe. Später kam hinzu die Bibliothek des Grafen Louis de Tascher de la Pagerie (+ 1861) mit französischen und italienischen Memoirenwerken und militärischer Literatur. Bei den Neuanschaffungen bevorzugt der Eigentümer Geschichte und schöne Literatur. Die Bibliothek umfasst 10-12000 Bände (Handschriften sind nicht vorhanden). Ihre Benutzung durch Fremde wird in einzelnen Fällen gestattet" (Waldemar Sensburg, Die Bayerischen Bibliotheken. Ein geschichtlicher Überblick mit besonderer Berücksichtigung der öffentlichen wissenschaftlichen Bibliotheken, München 1925, S. 149. Hierauf fußt ohne zusätzliche Angaben: Minerva-Handbücher 1. Abt.: Die Bibliotheken: Bd. 1 Deutsches Reich, bearb. von Hans Praesent, Berlin/Leipzig 1929, S. 699). Diese Adelsbibliothek wurde bei Arco & Flotow in den 1990er Jahren versteigert. Reinhard Klimmt ersteigerte etliche Bücher.

Damian Hartard von der Leyen

Weitere Recherchen zur Bibliothek von BCK:
http://archiv.twoday.net/stories/3560241/comments/3588021/

Bestandteile der von der Leyen'schen Bibliothek in der Adelsbibliothek Westerholt:
http://log.netbib.de/archives/2002/09/03/adelsbibliothek-westerholt/

1997 zeigte die SULB einige Bücher und notierte zur Bibliothek:
"Die Bibliothek der Von der Leyen wurde wahrscheinlich von Franz Karl von der Leyen (1736-1775) gegründet, von seiner Frau Marianne (1745-1804) weitergeführt und deren Sohn Philipp seit etwa 1783 übernommen. 1793 wurde die Bibliothek von den Franzosen in kleineren Teilen verkauft. Was erhalten wurde, stand seit 1820 zusammen mit den Bibliotheken des Damian Hartard von der Leyen (1624-1678) und des Grafen Louis Tascher de la Pagerie, gest. 1861, in 10-12000 Bänden in Waal."
http://www.sulb.uni-saarland.de/bibliothek/profil/ausstellung/alt/aus-06/presse.html
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma