Im Gesellschaftslehrebuch "mitmischen 2" für die 7. Klasse (Klett Verlag 2008) fand sich im Kapitel "Das Museum - ein Ort der Erinnerung" (S. 130) folgender Abschnitt:
".... Welche Aufgaben hat ein Museum? Museen erfüllen mehrere Aufgaben gleichzeitig [sic!]. Die vier wichtigsten Bereich sind:
a) Sammeln
Während Archive hauptsächlich schriftliche Quellen sammeln (Dokumente, Akten, Briefe, ....), versuchen Museen, auch Sachgegenstände aus der Vergangenheit zusammenzutragen (Bekleidung, Münzen, Schulbücher, Haushaltsgegenstände, ....) ...."
Im aufgebauten Gegensatz zwischen (vermeintlich) emotionslosen Schriftquellen und den Emotions besetzten Sachquellen (z. B. Klamotten) lebt das Voruteil des spannungsarmen Archiv mit dem mühsam zu erschließenden Quellen fort. Solange solche Vorurteile, wenn auch unterschwellig, vermittelt werden, haben es die archivpädagogischen Bemühungen schwer, eine breite Wirkung zu erzielen.
Nebenkriegsschauplatz: Museen sammeln wohl auch Dokumente, Briefe und Akten. Dies ist ja nicht unrichtig. Aber: Wenn ich jung wäre, würde ich mir die Frage stellen, warum es eigentlich zwei Institutionen gibt, die dies tun. Man bräuchte ja eigentlich nur eine Sammelstelle; am besten die, die ohnehin mehr sammelt.
M. E. gilt es nun, das Archivbild in Schulbüchern zu prüfen und zu korrigieren. Klingt nach einer gemeinsamen Aufgabe für VdA, Geschichtslehrerverband und Buchverlagen.
".... Welche Aufgaben hat ein Museum? Museen erfüllen mehrere Aufgaben gleichzeitig [sic!]. Die vier wichtigsten Bereich sind:
a) Sammeln
Während Archive hauptsächlich schriftliche Quellen sammeln (Dokumente, Akten, Briefe, ....), versuchen Museen, auch Sachgegenstände aus der Vergangenheit zusammenzutragen (Bekleidung, Münzen, Schulbücher, Haushaltsgegenstände, ....) ...."
Im aufgebauten Gegensatz zwischen (vermeintlich) emotionslosen Schriftquellen und den Emotions besetzten Sachquellen (z. B. Klamotten) lebt das Voruteil des spannungsarmen Archiv mit dem mühsam zu erschließenden Quellen fort. Solange solche Vorurteile, wenn auch unterschwellig, vermittelt werden, haben es die archivpädagogischen Bemühungen schwer, eine breite Wirkung zu erzielen.
Nebenkriegsschauplatz: Museen sammeln wohl auch Dokumente, Briefe und Akten. Dies ist ja nicht unrichtig. Aber: Wenn ich jung wäre, würde ich mir die Frage stellen, warum es eigentlich zwei Institutionen gibt, die dies tun. Man bräuchte ja eigentlich nur eine Sammelstelle; am besten die, die ohnehin mehr sammelt.
M. E. gilt es nun, das Archivbild in Schulbüchern zu prüfen und zu korrigieren. Klingt nach einer gemeinsamen Aufgabe für VdA, Geschichtslehrerverband und Buchverlagen.
Wolf Thomas - am Donnerstag, 8. September 2011, 21:06 - Rubrik: Wahrnehmung
KlausGraf meinte am 2011/09/08 21:37:
Volltextsuchen sind überfällig
Digitale Sammlungen, die Bücher ohne Volltextsuche anbieten (wie z.B. das GDZ), sind überaltert. http://gei-digital.gei.de kann leider nicht nach dem Vorkommen von archiv im Schulbuchvolltext durchsucht werden.
Wolf Thomas (Gast) meinte am 2011/09/09 14:20:
Kapitel über Archive in den früheren Schullehrbüchern .....
von Archivpädagoginnen geschrieben:- Roswitha Link (Münster) in: Klett "Geschichte und Geschehen 2"
- Erika Münster-Schröer (Ratingen) in: "Geschichte konkret 1" aus dem Schroedel-Verlag
Werden vermutlich nicht mehr eingesetzt.....
Vielen Dank für die Hinweise nach Münster!
KHSchneider meinte am 2011/09/10 00:57:
Außerdem "sammeln" Archive nicht, sondern sie haben wesentlich konkretere Aufgaben, die über das Sammeln hinaus gehen. Siehe die diversen Archivgesetze.
Wolf Thomas meinte am 2011/09/11 16:50:
Archivfundstelle in rheinland-pfälzischem Lehrbuch
David Bernsen erwähnt als Antwort auf diesen Beitrag in seinem Blog "Medien im Geschichtsunterricht" sein Fundstück ("Das waren Zeiten 1, Ausgabe C, Buchner-Verlag, Bamberg 2002, S. 12."): https://geschichtsunterricht.wordpress.com/2011/09/11/darstellung-von-archiven-im-schulgeschichtsbuch/ . Auch hier sammeln Archive. Vielen Dank dafür!