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In dem ersten Beitrag über die Position der Leibgniz Gemeinschaft und ihrer geisteswissenschaftlichen Institute zu Open Access (OA) http://archiv.twoday.net/topics/Open+Access/
ging es um Allgemeines und das Bergbaumuseum. Heute werde ich fragen, wie es das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung mit OA hält.

Kommt OA auf der Website vor?

Ja, aber nicht in spezifischer Form. Dass die Leibniz Gemeinschaft OA unterstützt, ist der Homepage nicht zu entnehmen. Es werden auch keine konkreten Schritte in Richtung OA angekündigt.

Gut sieht es dagegen aus, was kostenfrei verfügbare Publikationen angeht. texte.online hat den Charakter eines Repositoriums für Texte zur Erwachsenenbildung:

http://www.die-bonn.de/publikationen/online-texte/index.asp

"Das DIE lädt daher ausdrücklich alle Erwachsenbildner/innen und Wissenschaftler/innen dazu ein, ihre Dokumente (Praxisberichte, wissenschaftliche Arbeiten, Projektergebnisse, statistische Untersuchungen ...) für eine Veröffentlichung in texte.online zur Verfügung zu stellen. Die Rechte an den Texten bleiben bei den Autor/inn/en. Bereits veröffentlichte Dokumente – dazu zählen auch Bücher, die als konventionelle Publikation schon vergriffen, aber archivierungswürdig sind – können ggf. in Absprache mit den Verlagen angenommen werden.

Für die Veröffentlichung benötigt die Internet-Redaktion eine Datei im Word-Format. Der Text wird sorgfältig redigiert und nach einem bestimmten Veröffentlichungsstandard formal aufbereitet. Weiterhin werden die bibliographischen Angaben in einer Datenbank erfasst, Schlagworte vergeben und eine Kurzbeschreibung angefertigt, so dass die Dokumente im Internet such- und auffindbar sind.

Darüber hinaus werden alle Dokumente bei der Sammlung Netzpublikationen der Deutschen Bibliothek und FIS Bildung angemeldet und sind dort ebenfalls recherchier- und einsehbar.

Durch die Vergabe von Creative Commons-Lizenzen ist die Verbreitung und Verwendung der Dokumente verbindlich geregelt."

Während man die Erfüllung des DOAI-Standards vermisst, ist die Nennung von CC-Lizenzen mehr als man erwarten kann.

URL: http://www.die-bonn.de/doks/herr0701.pdf
ist unter einer CC-BY-NC-ND-Lizenz veröffentlicht. Es bleibt offen, ob generell alle Dokumente diese restriktive Lizenz tragen (das scheint der Fall zu sein) oder ob das OA-freundlichere CC-BY ebenfalls möglich ist. Ältere Beiträge z.B. von 2005 haben noch keine CC-Lizenz:
http://www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc-2005/schmidt05_01.pdf

Nicht gelungen ist, dass in der Recherche-Trefferliste keine ausreichenden Metadaten zur Verfügung stehen. Das Abstract ist nur im PDF einsehbar, was das Verlinken einer maschinellen Übersetzung ins Englische verhindert.

Insgesamt gibt es anscheinend gut 300 Volltexte, was durchaus eine stattliche Anzahl ist.

Von den weiteren Publikationsreihen erfährt man bei der Recherche in texte.online, dass es DIE FAKTEN und die Volkshochschul-Statistik online (PDFs) gibt:
http://www.die-bonn.de/publikationen/print_recherche/detailergebnis2.asp?re=Volkshochschul-Statistik

Leider findet man die Titel von DIE FAKTEN nicht in der Recherche-Datenbank von texte.online. Es gibt aber eine eigene Print-Recherchedatenbank, die einen Filter der online verfügbaren Publikationen enthält. Von den 989 Publikationen sind nicht weniger als 743 online! Glückwunsch!

http://www.die-bonn.de/publikationen/print_recherche/recherche.asp

Trotzdem sollte man bei der Recherche in texte.online auch die weiteren Online-Veröffentlichungen des DIE finden. Zugleich wäre wünschenswert, dass im OPAC auch frei zugängliche Internetquellen aus dem Bereich der Bildungsforschung (einschließlich der hauseigenen Publikationen) katalogisiert würden und als solche auch gezielt gesucht werden könnten.

Bei den Zeitschriften des Instituts findet man keine Angaben, ob es geplant ist, diese in OA überzuführen.

Bei REPORT erfährt man:

"Hefte der Jahrgänge 1992 bis 2002 sowie vergriffene Ausgaben stehen Ihnen zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Rezensionen aktueller Bücher können Sie ein Jahr nach Veröffentlichung im Heft hier im Volltext nachlesen."
http://www.report-online.net/start/

Das ist zwar kein OA, aber trotzdem erfreulich!

In der Recherchedatenbank der Zeitschrift erhält man beim Klick auf den Treffer automatisch das PDF, sofern ein Volltext vorhanden ist.

Leider sind die Zeitschriftenartikel offenbar nicht komplett in die Recherchedatenbanken des DIE integriert.

REPORT 44
http://www.die-bonn.de/esprid/dokumente/doc-1999/nuissl99_02.pdf
enthält u.a. einen Aufsatz von Meueler, Open Space, den man vergeblich sucht (ebensowenig ist Dauber: Lernkulturen verzeichnet)

Es wäre sinnvoll, wenn man in einer Maske
* den OPAC der DIE Bibliothek
* alle online verfügbaren Publikationen
* alle online verfügbaren Zeitschriftenartikel
* ggf. weitere frei zugängliche Datenbanken
* ggf. weitere (deutschsprachige) OA-Fachartikel aus dem Bereich Bildungsforschung durchsuchen könnte.

Via KVK findet man nur die bei der Deutschen Bibliothek archivierten Online-Publikationen, der zuständige Verbundkatalog katalogisiert sie nicht.

Bei "DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung" gibt es ausgewählte Artikel in HTML und vergriffene Hefte als PDF:

http://www.diezeitschrift.de/

Auch hier gibt es eine eigene Recherche-Datenbank.

Bei den Zeitschriften könnte man durchaus mutiger in Richtung OA sein. Falls sich Abo-Einbrüche zeigen, kann man ja immer noch ein langsameres Tempo einschlagen.

Fazit:

Trotz des Fehlens eines programmatischen Bekenntnisses zu OA ist das DIE auf dem richtigen Weg. Es werden bereits jetzt sehr viele Volltexte kostenfrei bereitgestellt, teilweise ist sogar eine Nutzung unter einer (freilich zu restriktiven) CC-Lizenz möglich.

Generell steht die Bildungsforschung OA aufgeschlossen gegenüber. Immerhin gibt es eine deutschsprachige OA-Zeitschrift:
http://www.bildungsforschung.org

Hier nochmals der Wunschzettel, was besser gemacht werden könnte:

* OA als Ziel sollte auf der Homepage verankert werden, mittel- und langfristige Zielvorstellungen sollten beschrieben werden.

* ALLE OA-Publikationen aus dem Umfeld des Archivs (auch die Artikel in den Zeitschriften) sollten in einer einheitlichen Recherchemaske auffindbar sein.

* Sie sollten zugleich gemäß dem OAI-Standard von OAI-Harvestern eingesammelt werden können. Zugleich sollte eine Katalogisierung über den Verbundkatalog erfolgen. Neben der Sichtbarkeit in allgemeinen Suchmaschinen und in pädagogikspezifischen Portalen sind das zwei Essentials.
 

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