In unserer Reihe über die geisteswissenschaftlichen Leibniz-Institutionen und Open Access (OA) - die früheren Folgen sind aufgelistet im ersten Beitrag
http://archiv.twoday.net/stories/4069419
- steht heute das Münchner Institut für Zeitgeschichte auf dem Programm, neben dem Bundesarchiv sicher die erste Adresse in Sachen Zeitgeschichtsforschung.
Kommt OA auf der Website als Begriff vor?
Ja, aber nur im Rahmen der Bibliotheks-Systematik!
Wie sieht es mit Volltexten aus?
Da gibt es bei den angesehenen Vierteljahresheften für Zeitgeschichte eine Überraschung. Von den jüngeren Ausgaben gibt es nur eine aus 2005 (H. 4) kostenlos auf dem Verlagsserver anzusehen, aber bei den älteren Ausgaben hat die Retrodigitalisierung bereits gute Fortschritte gemacht:
http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv.html
"Seit Februar 2007 werden alle Hefte der Jahrgänge 1953 - 1997 (Jg.1/Heft 1 - Jg. 45/Heft 4) digitalisiert und kostenlos im pdf-Format zum Download angeboten. Diese Ausgaben stehen als Faksimileversion zur Verfügung und können als Volltext (Erkennungsgrad 99%) recherchiert werden.
Darüber hinaus können Sie bald in der Datenbank VfZ-Online im Gesamtbestand der Vierteljahrshefte Volltextrecherchen durchführen und dort ebenso einzelne Aufsätze oder komplette Hefte (1953-1997) kostenlos herunterladen.
Aktueller Stand der Retrodigitalisierung: 1953-1963 (weitere Hefte kommen in den nächsten Monaten)"
Dafür ein dickes Lob!
Allerdings ist es mir nicht gelungen, irgendwelche öffentliche Bekanntmachung dieses löblichen Unternehmens zu entdecken.
Von den sonstigen vielen Publikationen ist anscheinend nichts online, nicht einmal die vergriffenen Bände.
Und während es andere Leibniz Institute schaffen, die online vorliegenden Aufsätze im OPAC zu verlinken, findet man im Institut-OPAC keine solchen Links.
Das Archiv des IfZ hat in großem Umfang Findmittel digitalisiert, aber Digitalisate von Archivalien gibt es wohl noch nicht:
http://www.ifz-muenchen.de/archiv.html
Die Gebührenordnung für die Reproduktion von Vorlagen aus dem Institut
http://www.ifz-muenchen.de/fileadmin/pdf/gebuehrenverzeichnis.pdf
ist eine reine Unverschämtheit, auch für wissenschaftliche Publikationen bei einer Auflage von unter 3000 Exemplaren wird für eine Farbabbildung 15 Euro in Rechnung gestellt, eine Internetpublikation für 5 Jahre kostet 1000 Euro. Da die maximale Auflösung 75 dpi sein darf, kann man diese Reproduktion getrost vergessen.
Es ist eigentlich ganz einfach: OA bedeutet, dass wissenschaftliche Institute andere wissenschaftliche Institute und Wissenschaftler nicht abzocken sollen. Es geht nicht um Gebühren für die HERSTELLUNG der Reproduktion, sondern um Entgelte für das Recht der Wiedergabe. In vielen Fällen dürften die Dokumente aber gemeinfrei sein oder die Rechte liegen bei Dritten.
Will man mit OA ernst machen, muss die Bildrechte-Tyrannei der wissenschaftlichen Institutionen ein Ende haben. Die Institute sind Treuhänder, nicht Zwingherren des Archivguts.
Siehe dazu ARCHIVALIA passim:
http://archiv.twoday.net/search?q=bildrechte
Fazit: Von den meisten anderen besprochenen Institutionen unterscheidet sich das IfZ durch sein löbliches Retrodigitalisierungsprojekt der Instituts-Zeitschrift. Sonst ist aber von OA nichts zu entdecken, und die Bildrechtegebühren sind eine Frechheit.
http://archiv.twoday.net/stories/4069419
- steht heute das Münchner Institut für Zeitgeschichte auf dem Programm, neben dem Bundesarchiv sicher die erste Adresse in Sachen Zeitgeschichtsforschung.
Kommt OA auf der Website als Begriff vor?
Ja, aber nur im Rahmen der Bibliotheks-Systematik!
Wie sieht es mit Volltexten aus?
Da gibt es bei den angesehenen Vierteljahresheften für Zeitgeschichte eine Überraschung. Von den jüngeren Ausgaben gibt es nur eine aus 2005 (H. 4) kostenlos auf dem Verlagsserver anzusehen, aber bei den älteren Ausgaben hat die Retrodigitalisierung bereits gute Fortschritte gemacht:
http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv.html
"Seit Februar 2007 werden alle Hefte der Jahrgänge 1953 - 1997 (Jg.1/Heft 1 - Jg. 45/Heft 4) digitalisiert und kostenlos im pdf-Format zum Download angeboten. Diese Ausgaben stehen als Faksimileversion zur Verfügung und können als Volltext (Erkennungsgrad 99%) recherchiert werden.
Darüber hinaus können Sie bald in der Datenbank VfZ-Online im Gesamtbestand der Vierteljahrshefte Volltextrecherchen durchführen und dort ebenso einzelne Aufsätze oder komplette Hefte (1953-1997) kostenlos herunterladen.
Aktueller Stand der Retrodigitalisierung: 1953-1963 (weitere Hefte kommen in den nächsten Monaten)"
Dafür ein dickes Lob!
Allerdings ist es mir nicht gelungen, irgendwelche öffentliche Bekanntmachung dieses löblichen Unternehmens zu entdecken.
Von den sonstigen vielen Publikationen ist anscheinend nichts online, nicht einmal die vergriffenen Bände.
Und während es andere Leibniz Institute schaffen, die online vorliegenden Aufsätze im OPAC zu verlinken, findet man im Institut-OPAC keine solchen Links.
Das Archiv des IfZ hat in großem Umfang Findmittel digitalisiert, aber Digitalisate von Archivalien gibt es wohl noch nicht:
http://www.ifz-muenchen.de/archiv.html
Die Gebührenordnung für die Reproduktion von Vorlagen aus dem Institut
http://www.ifz-muenchen.de/fileadmin/pdf/gebuehrenverzeichnis.pdf
ist eine reine Unverschämtheit, auch für wissenschaftliche Publikationen bei einer Auflage von unter 3000 Exemplaren wird für eine Farbabbildung 15 Euro in Rechnung gestellt, eine Internetpublikation für 5 Jahre kostet 1000 Euro. Da die maximale Auflösung 75 dpi sein darf, kann man diese Reproduktion getrost vergessen.
Es ist eigentlich ganz einfach: OA bedeutet, dass wissenschaftliche Institute andere wissenschaftliche Institute und Wissenschaftler nicht abzocken sollen. Es geht nicht um Gebühren für die HERSTELLUNG der Reproduktion, sondern um Entgelte für das Recht der Wiedergabe. In vielen Fällen dürften die Dokumente aber gemeinfrei sein oder die Rechte liegen bei Dritten.
Will man mit OA ernst machen, muss die Bildrechte-Tyrannei der wissenschaftlichen Institutionen ein Ende haben. Die Institute sind Treuhänder, nicht Zwingherren des Archivguts.
Siehe dazu ARCHIVALIA passim:
http://archiv.twoday.net/search?q=bildrechte
Fazit: Von den meisten anderen besprochenen Institutionen unterscheidet sich das IfZ durch sein löbliches Retrodigitalisierungsprojekt der Instituts-Zeitschrift. Sonst ist aber von OA nichts zu entdecken, und die Bildrechtegebühren sind eine Frechheit.
KlausGraf - am Montag, 23. Juli 2007, 02:30 - Rubrik: Open Access