Zu dem von Zisska angebotenen Teil der Waldauf-Bibliothek
http://archiv.twoday.net/stories/42999544/
zählt auch als Katalognummer 6 eine 1435 datierte Handschrift der Hieronymus-Briefe, geschrieben von einem Johannes Tyrolf.
http://de.zisska.de/nr-6-hieronymus-epistulae/580010
Die wohl in einem Regensburger Kloster abgefaßte Handschrift enthält eine in 31 Kapitel eingeteilte Auswahl aus den Briefen des Hieronymus, abgefaßt in sauberer, gleichmäßiger Textura. Darunter: "De contemptu mundi" (an Heliodorus), "De institutione clericorum et monachorum" (an Paulinus von Nola, hier: "ad Paulinum Presbyterum"), "De vita clericorum" (an Oceanus), "De dormitione Blesillae" (an Paulinus von Nola), "Epistula ad Pamachium et Oceanum", "Epistula contra vigilantium", "De optimo genere" (an Pamachius), die Streitschrift "Contra Helvidium de Sancte Marie virginitate et castitate", der "Liber vigiliarum" etc. Der Text mit den Briefen des Hieronymus ist vollständig, jedoch scheinen wenige Blätter der Vorstücke zu fehlen, denn die Handschrift beginnt ohne besondere Auszeichnung mit Zitaten aus Texten eines "Hugo de claust."; verso folgt bereits das Register der Hieronymus-Briefe (fol. 1v.-2r.), dann, auf fol. 2v., Notizen zur Vita Hieronymi. Der Beginn des ersten Briefs ("Ad Antonium Monachum", auch genannt "Rusticus") auf fol. 3r. Die Briefe enden auf fol. 201r. Fol. 45v. und 46r. sind weiß, wohl für eine unterbliebene Einfügung. Auf 201v.-212v. ein Sachregister zu den Briefen. Am Ende (fol. 212v.-216r.) Kommentare zu diversen Hieronymus-Briefen, beginnend mit "Ad Demetria de virginitate". Mit dem fragmentarischen fol. 216 endet die Handschrift (verso weiß, Kolophon durch Ausriß unvollständig). – Der Schreiber nennt sich über dem Textanfang "Johannes Tyrolf ipsa manus" (fol. 3r.) und in einem Kolophon mit Datierung 1435 (am Ende des Briefes "De viduitate servanda" an die Römerin Furia, fol. 177r.): "Explicit p(er) manus d(omi)ni Johannis Tyrolf p(res)b(yte)ri". Johannes Tyrolf ist durch Kolophone in Handschriften des Benediktinerstiftes Seitenstetten (Cod. 104, Rupert von Deutz, datiert 1435/36) und der Bayerischen Staatsbibliothek (clm 7451, Johannes Calderinus, datiert 1432), hier mit Zusatz "Ratisponae", als Schreiber nachweisbar. Er war offenbar Mönch in einem Regensburger Kloster. Am Ende des letzten Briefes ("Ad Letam") ein weiteres Kolophon mit der geläufigen Schlußformel: "Explicit anno 1435. Hic locus est mete liber explicit ergo valete ..." – Fol. 1r. mit unvollständig gelöschtem Stempel, die letzten drei Bl. stärker gebräunt und mit großen Ein – und Ausrissen (Textverlust); stellenw. wenige Wurmspuren im unteren Rand, etw. gebräunt und fleckig. – Besitzvermerk auf vorderem Spiegel: "Waldaufficae fundationis 1596".
Können die bei Zisska nicht googlen? Was da über den Schreiber steht, ist schlecht recherchiert.
Rumbold hat im Gutenberg-Jahrbuch 1985, S. 334 auch Clm 14881 von 1435 für den Schreiber genannt und angegeben (unter Berufung auf die Mittelalterlichen Bibliothekskataloge IV/1, 1977, S. 115), dieser sei Mönch in St. Emmeram in Regensburg gewesen. Er identifiziert ihn mit dem Johannes Tyrolf de Straubing, in Wien immatrikuliert 1442/43.
Selbstverständlich sollte man, wenn es um mittelalterliche Schreiber geht, bei Krämer, Scriptores nachschlagen, deutschen wissenschaftlich Interessierten via Nationallizenz zugänglich.
Sie hat ihn als Schreiber:
Presbiter in Regensburg. In domo proprie habitacionis. Tunc capellanus Apostolorum Symonis et Jude Ratisponensis (Regensburg) super Zertitudone. Mönch im Kloster St. Emmeram in Regensburg unter Abt Wolfhard Strauss <1423/75>.
Handschriften
München, SB, Clm 14811, fol. 97-116r (a. 1435).
München, SB, Clm 14808, fol. 80r-97v (a. 1435).
München, SB, Clm 7451 (a. 1432) (partim), aus Indersdorf.
München, SB, Clm 7823 (für Conrad Onsorg), aus Indersdorf
Literatur
MBK 4/1, S. 115; MBK 4/2, S. 668.
Col. 3, Nr. 11656-11657.
Aber auch als Besitzer:
Mönch im Beneiktinerkloster St. Emmeram in regensburg unter Abt Wolfhard Strauss [1423/..]. Seine Bücher gehen teilweise an Conradus Onsorg (s. d.)
Handschriften
München, SB, Clm 14811 (scr.).
München, SB, Clm 14893.
München, SB, Clm 7451 (scr.).
München, SB, Clm 7823 (scr.), aus Indersdorf.
München, SB, Clm 7819.
Literatur
MBK 4/1, S. 115; 4/2, S. 668.
Hinzu kommt der von Zisska im Internet gefundene Seitenstettener Beleg in Cod. 104: Scripsi Johannes Tyrolf anno 1436 presbyter indignus.
http://www.ksbm.oeaw.ac.at/seit/inv/inventar.htm
Da bei Krämer alles kontrolliert werden muss, gebe ich die Belege mit Links zu den Münchner Katalogen:
Clm 7451
Johannes Tyrolf Ratisponae 1432
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008267/image_164
Clm 7819
Bei Halm ohne Nennung Tyrolfs, 15. Jh.
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008267/image_205
Clm 7823
Bei Halm ohne Schreibername, 1445
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008267/image_206
Clm 14808
Bei Halm mit anderem Schreibernamen (Friedrich, Mönch von St. Emmeram)
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008253/image_240
Clm 14811
manus Johannis Tyrolf presb.1435
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008253/image_240
Clm 14893
Bei Halm ohne Angaben zu Tyrolf
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008253/image_252
Digitalisiert liegt davon noch keine Handschrift vor. Ohne Einsichtnahme in die MBK kann nicht gesagt werden, ob Krämers Angaben verlässlich sind.
#forschung
http://archiv.twoday.net/stories/42999544/
zählt auch als Katalognummer 6 eine 1435 datierte Handschrift der Hieronymus-Briefe, geschrieben von einem Johannes Tyrolf.
http://de.zisska.de/nr-6-hieronymus-epistulae/580010
Die wohl in einem Regensburger Kloster abgefaßte Handschrift enthält eine in 31 Kapitel eingeteilte Auswahl aus den Briefen des Hieronymus, abgefaßt in sauberer, gleichmäßiger Textura. Darunter: "De contemptu mundi" (an Heliodorus), "De institutione clericorum et monachorum" (an Paulinus von Nola, hier: "ad Paulinum Presbyterum"), "De vita clericorum" (an Oceanus), "De dormitione Blesillae" (an Paulinus von Nola), "Epistula ad Pamachium et Oceanum", "Epistula contra vigilantium", "De optimo genere" (an Pamachius), die Streitschrift "Contra Helvidium de Sancte Marie virginitate et castitate", der "Liber vigiliarum" etc. Der Text mit den Briefen des Hieronymus ist vollständig, jedoch scheinen wenige Blätter der Vorstücke zu fehlen, denn die Handschrift beginnt ohne besondere Auszeichnung mit Zitaten aus Texten eines "Hugo de claust."; verso folgt bereits das Register der Hieronymus-Briefe (fol. 1v.-2r.), dann, auf fol. 2v., Notizen zur Vita Hieronymi. Der Beginn des ersten Briefs ("Ad Antonium Monachum", auch genannt "Rusticus") auf fol. 3r. Die Briefe enden auf fol. 201r. Fol. 45v. und 46r. sind weiß, wohl für eine unterbliebene Einfügung. Auf 201v.-212v. ein Sachregister zu den Briefen. Am Ende (fol. 212v.-216r.) Kommentare zu diversen Hieronymus-Briefen, beginnend mit "Ad Demetria de virginitate". Mit dem fragmentarischen fol. 216 endet die Handschrift (verso weiß, Kolophon durch Ausriß unvollständig). – Der Schreiber nennt sich über dem Textanfang "Johannes Tyrolf ipsa manus" (fol. 3r.) und in einem Kolophon mit Datierung 1435 (am Ende des Briefes "De viduitate servanda" an die Römerin Furia, fol. 177r.): "Explicit p(er) manus d(omi)ni Johannis Tyrolf p(res)b(yte)ri". Johannes Tyrolf ist durch Kolophone in Handschriften des Benediktinerstiftes Seitenstetten (Cod. 104, Rupert von Deutz, datiert 1435/36) und der Bayerischen Staatsbibliothek (clm 7451, Johannes Calderinus, datiert 1432), hier mit Zusatz "Ratisponae", als Schreiber nachweisbar. Er war offenbar Mönch in einem Regensburger Kloster. Am Ende des letzten Briefes ("Ad Letam") ein weiteres Kolophon mit der geläufigen Schlußformel: "Explicit anno 1435. Hic locus est mete liber explicit ergo valete ..." – Fol. 1r. mit unvollständig gelöschtem Stempel, die letzten drei Bl. stärker gebräunt und mit großen Ein – und Ausrissen (Textverlust); stellenw. wenige Wurmspuren im unteren Rand, etw. gebräunt und fleckig. – Besitzvermerk auf vorderem Spiegel: "Waldaufficae fundationis 1596".
Können die bei Zisska nicht googlen? Was da über den Schreiber steht, ist schlecht recherchiert.
Rumbold hat im Gutenberg-Jahrbuch 1985, S. 334 auch Clm 14881 von 1435 für den Schreiber genannt und angegeben (unter Berufung auf die Mittelalterlichen Bibliothekskataloge IV/1, 1977, S. 115), dieser sei Mönch in St. Emmeram in Regensburg gewesen. Er identifiziert ihn mit dem Johannes Tyrolf de Straubing, in Wien immatrikuliert 1442/43.
Selbstverständlich sollte man, wenn es um mittelalterliche Schreiber geht, bei Krämer, Scriptores nachschlagen, deutschen wissenschaftlich Interessierten via Nationallizenz zugänglich.
Sie hat ihn als Schreiber:
Presbiter in Regensburg. In domo proprie habitacionis. Tunc capellanus Apostolorum Symonis et Jude Ratisponensis (Regensburg) super Zertitudone. Mönch im Kloster St. Emmeram in Regensburg unter Abt Wolfhard Strauss <1423/75>.
Handschriften
München, SB, Clm 14811, fol. 97-116r (a. 1435).
München, SB, Clm 14808, fol. 80r-97v (a. 1435).
München, SB, Clm 7451 (a. 1432) (partim), aus Indersdorf.
München, SB, Clm 7823 (für Conrad Onsorg), aus Indersdorf
Literatur
MBK 4/1, S. 115; MBK 4/2, S. 668.
Col. 3, Nr. 11656-11657.
Aber auch als Besitzer:
Mönch im Beneiktinerkloster St. Emmeram in regensburg unter Abt Wolfhard Strauss [1423/..]. Seine Bücher gehen teilweise an Conradus Onsorg (s. d.)
Handschriften
München, SB, Clm 14811 (scr.).
München, SB, Clm 14893.
München, SB, Clm 7451 (scr.).
München, SB, Clm 7823 (scr.), aus Indersdorf.
München, SB, Clm 7819.
Literatur
MBK 4/1, S. 115; 4/2, S. 668.
Hinzu kommt der von Zisska im Internet gefundene Seitenstettener Beleg in Cod. 104: Scripsi Johannes Tyrolf anno 1436 presbyter indignus.
http://www.ksbm.oeaw.ac.at/seit/inv/inventar.htm
Da bei Krämer alles kontrolliert werden muss, gebe ich die Belege mit Links zu den Münchner Katalogen:
Clm 7451
Johannes Tyrolf Ratisponae 1432
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008267/image_164
Clm 7819
Bei Halm ohne Nennung Tyrolfs, 15. Jh.
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008267/image_205
Clm 7823
Bei Halm ohne Schreibername, 1445
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008267/image_206
Clm 14808
Bei Halm mit anderem Schreibernamen (Friedrich, Mönch von St. Emmeram)
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008253/image_240
Clm 14811
manus Johannis Tyrolf presb.1435
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008253/image_240
Clm 14893
Bei Halm ohne Angaben zu Tyrolf
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00008253/image_252
Digitalisiert liegt davon noch keine Handschrift vor. Ohne Einsichtnahme in die MBK kann nicht gesagt werden, ob Krämers Angaben verlässlich sind.
#forschung
KlausGraf - am Dienstag, 11. Oktober 2011, 22:39 - Rubrik: Kodikologie
satorarepo (Gast) meinte am 2011/11/13 21:11:
Schlaumeier
Schon enorm, die Erkenntnis des verehreten Herrn (Historio)Grafen,ja, tatsächlich kommt der Schreiber aus St. Emmeram! Wer hätte das gedacht. Entschuldigen Sie schon, hoher Herr Graf, für den kleinen Hinweis - das war nur eine Beschreibung in einem gemeinen Verkaufskatalog und keine von Euren edlen Wissenschaftsergüssen, mit denen Sie gewöhnlich die Menschheit beglücken.
Euer ergebener Diener Sator
EhrbarerLeser (Gast) antwortete am 2011/11/13 21:48:
Das ist schon die Höhe, erst mit gestohlener Ware hehlen und jetzt auch noch das Maul weit aufreissen. Dieser Firma gehört wirklich das Handwerk gelegt.
satorarepo (Gast) antwortete am 2011/11/13 22:21:
Lieber "Ehrbarer Leser",wer reisst hier, bitteschön, das Maul auf? Offenbar gehören Sie zu den Hofhunden des Herrn Graf, die mit billigen Unterstellungen um sich werfen, wie der Herr Doktor selbst. In meiner Anmerkung ging es gar nicht um die Herkunft der "Ware". Aber bitte: Ob diese gestohlen wurde oder nicht, das weiss ich nicht zu beurteilen, doch Sie mit Sicherheit ebenso so wenig. Was maßen Sie sich also an? Stellen Sie doch Strafanzeige, wenn Sie so gut Bescheid wissen. Aber da zieht man dann doch den Schwanz ein, wenn es konkret zur Sache geht. Erst einmal andere verleumden und durch den Dreck ziehen. Irgendetwas wird schon hängen bleiben.
satorarepo (Gast) antwortete am 2011/11/13 22:29:
Bitte mal nachlesen...