Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:bsz:25-opus-34599
URL: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/3459/
Graf, Klaus
Schwabensagen : zur Beschäftigung mit Sagen im 19. und 20. Jahrhundert
pdf-Format:
Dokument 1.pdf (303 KB)
Kurzfassung in Deutsch
Der Beitrag widmet sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive der Produktion und Rezeption der sogenannten Volkserzählungs-Gattung "Sage" im südlichen Württemberg (unter Einschluß Hohenzollerns) und im badischen Bodenseeraum von der Zeit um 1800 bis zur Gegenwart. Zunächst wird anhand des Plans einer Sammlung schwäbischer Volkserzählungen durch eine Ulmer Gesellschaft 1831, der auch die Germanisten Ludwig Uhland und Joseph von Laßberg beschäftigte, der Zusammenhang von Sagensammlung und schwäbischem Stammespatriotismus gezeigt. Dieser Konnex ist ein Leitthema des gesamten Beitrags, der somit eine regionale Fallstudie zum Thema "Stammes-Ideologie und Sage" vorlegt. Ein mediengeschichtlicher Abschnitt stellt dar, wie Sagen in Büchern, Zeitschriften, Zeitungen und Handschriften wiedergegeben wurden. Im Vormärz war die Sagenpoesie in Versform populärer als die Prosasage. Meist wurde die vaterländische Geschichte thematisiert, erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schob sich die dämonologische Prosasage in den Vordergrund. Daß Sagen im Kontext der Erinnerungskultur des 19. Jahrhunderts gesehen werden müssen, zeigt insbesondere die Behandlung der Aktivitäten der Geschichtsvereine in diesem Bereich. Dem reichsten örtlichen Sagenbestand in Pfullingen bei Reutlingen gilt ein eigener Abschnitt: "Das Pfullinger Sagenreich der Urschel". Bei den Sammlern, die mit ihren Interessen entscheidend bestimmt haben, was als "Sage" gilt, dominierten die Lehrer. Es wird aber auch auf den Wurmlinger Weber Mathias Groß eingegangen, der dem Tübinger Professor Ernst Meier schriftliche Beiträge für dessen Sagensammlung 1852 lieferte. Mit ideologischen Hintergründen der Sagensammlungen des 20. Jahrhunderts beschäftigt sich der Abschnitt "Heil Heimat!", der die Rolle der Heimatbewegung unterstreicht, aber auch die Instrumentalisierung der Sagen in der NS-Zeit anspricht. Der Schlußabschnitt "Mögliche Lektüren" stellt moderne Interpretationsansätze der Sagenforschung vor.
Der Aufsatz erschien zuerst unter dem Titel: "Zur Verherrlichung des Schwabenlandes". Die Beschäftigung mit Sagen im 19. und 20. Jahrhundert. In: Manfred Bosch u.a. (Hgg.): Schwabenspiegel. Literatur vom Neckar bis zum Bodensee 1800-1950. Bd. 2.1: Aufsätze. Biberach 2006. S. 279-309. Er wurde für die Internetpublikation überarbeitet und erweitert (Stand: Oktober 2007).
SWD-Schlagwörter: Baden-Württemberg , Sage , Geschichte 1800-2000
Institut: Historisches Seminar
DDC-Sachgruppe: Deutsche und verwandte Literaturen
Dokumentart: Aufsatz
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2007
Publikationsdatum: 09.11.2007
Bemerkung: Überarb. und erw. Fassung, Stand: Oktober 2007
URN: urn:nbn:de:bsz:25-opus-34599
URL: http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/3459/
Graf, Klaus
Schwabensagen : zur Beschäftigung mit Sagen im 19. und 20. Jahrhundert
pdf-Format:
Dokument 1.pdf (303 KB)
Kurzfassung in Deutsch
Der Beitrag widmet sich aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive der Produktion und Rezeption der sogenannten Volkserzählungs-Gattung "Sage" im südlichen Württemberg (unter Einschluß Hohenzollerns) und im badischen Bodenseeraum von der Zeit um 1800 bis zur Gegenwart. Zunächst wird anhand des Plans einer Sammlung schwäbischer Volkserzählungen durch eine Ulmer Gesellschaft 1831, der auch die Germanisten Ludwig Uhland und Joseph von Laßberg beschäftigte, der Zusammenhang von Sagensammlung und schwäbischem Stammespatriotismus gezeigt. Dieser Konnex ist ein Leitthema des gesamten Beitrags, der somit eine regionale Fallstudie zum Thema "Stammes-Ideologie und Sage" vorlegt. Ein mediengeschichtlicher Abschnitt stellt dar, wie Sagen in Büchern, Zeitschriften, Zeitungen und Handschriften wiedergegeben wurden. Im Vormärz war die Sagenpoesie in Versform populärer als die Prosasage. Meist wurde die vaterländische Geschichte thematisiert, erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schob sich die dämonologische Prosasage in den Vordergrund. Daß Sagen im Kontext der Erinnerungskultur des 19. Jahrhunderts gesehen werden müssen, zeigt insbesondere die Behandlung der Aktivitäten der Geschichtsvereine in diesem Bereich. Dem reichsten örtlichen Sagenbestand in Pfullingen bei Reutlingen gilt ein eigener Abschnitt: "Das Pfullinger Sagenreich der Urschel". Bei den Sammlern, die mit ihren Interessen entscheidend bestimmt haben, was als "Sage" gilt, dominierten die Lehrer. Es wird aber auch auf den Wurmlinger Weber Mathias Groß eingegangen, der dem Tübinger Professor Ernst Meier schriftliche Beiträge für dessen Sagensammlung 1852 lieferte. Mit ideologischen Hintergründen der Sagensammlungen des 20. Jahrhunderts beschäftigt sich der Abschnitt "Heil Heimat!", der die Rolle der Heimatbewegung unterstreicht, aber auch die Instrumentalisierung der Sagen in der NS-Zeit anspricht. Der Schlußabschnitt "Mögliche Lektüren" stellt moderne Interpretationsansätze der Sagenforschung vor.
Der Aufsatz erschien zuerst unter dem Titel: "Zur Verherrlichung des Schwabenlandes". Die Beschäftigung mit Sagen im 19. und 20. Jahrhundert. In: Manfred Bosch u.a. (Hgg.): Schwabenspiegel. Literatur vom Neckar bis zum Bodensee 1800-1950. Bd. 2.1: Aufsätze. Biberach 2006. S. 279-309. Er wurde für die Internetpublikation überarbeitet und erweitert (Stand: Oktober 2007).
SWD-Schlagwörter: Baden-Württemberg , Sage , Geschichte 1800-2000
Institut: Historisches Seminar
DDC-Sachgruppe: Deutsche und verwandte Literaturen
Dokumentart: Aufsatz
Sprache: Deutsch
Erstellungsjahr: 2007
Publikationsdatum: 09.11.2007
Bemerkung: Überarb. und erw. Fassung, Stand: Oktober 2007
KlausGraf - am Freitag, 9. November 2007, 18:38 - Rubrik: Landesgeschichte
Muelbert meinte am 2007/11/10 21:53:
Vielen Dank. **Äffle**War ja auch Zeit für "das erste Mal"