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http://archiv.twoday.net/stories/4579703/#4614068
alteskrokodil meinte am 2008/01/14 15:59:
...aus der Sicht eines alten Antiquars
chervel @ perlentaucher.de


http://www.boersenblatt.net/178205/template/b4_tpl_antiquariat/

(Zitat aus dem Internet-Angebot des Börsenblatts des deutschen Buchhandels:)

"Lieber Herr Graf,
nachdem man leider telefonisch mit Ihnen nicht kommunizieren kann (dies habe ich heute zum zweitenmal erfolglos versucht), ersuche ich Sie an dieser Stelle nochmals höflich, Ihre Anschuldigungen zu unterlassen.
Laut telefonischer Auskunft des Stadtarchivs Köln vom heutigen Tag erfolgte ihre Einmischung ohne Deckung und gegen den erklärten Willen der genannten Institution. Weder bei der Versteigerung in Köln noch anläßlich der Publikation des Angebots im Stuttgarter Messekatalog wurden Eigentumsansprüche Dritter geltend gemacht, wofür die Unrichtigkeit Ihrer Angaben wohl nicht nur die naheliegendste, sondern auch die einzige Erklärung ist.
Sollten wir uns in obiger Annahme irren, bin ich natürlich gerne zu einer Rückabwicklung des Ankaufes bereit. Dies hätte für Sie auch den Vorteil, daß Sie bei neuerlichem Auftauchen der Handschrift dieselbe wieder als Objekt Ihrer Selbstdarstellungen mißbrauchen können.

Mit freundlichen Grüßen aus Wien,

Hugo Wetscherek“


Lieber Herr Wetscherek,

das wollen wir mal nicht näher untersuchen, an was für eine "Deckung" durch das Stadtarchiv Köln Sie gedacht hatten, und was Sie mit dem "erklärten Willen" des Archivs vorhatten, ist ähnlich kurios. Hätte das Stadtarchiv Köln eingreifen können, formalrechtlich und von der Dienstaufsicht her betrachtet, dann hätte es dies g e t a n. Da es dies aber - wie Sie genau wissen - nicht getan hat, ist ihre Anfrage eine reichlich heuchlerische Augenwischerei.

Herr Graf greift ja gerade deshalb ein, und darin liegt sein Verdienst, weil dem Stadtarchiv f o r m a l rechtlich die Hände gebunden sind. Daß es sich um eine juristische

*Grauzone

handelt, können Sie sich, wie andere Firmen, die zumindest in diesem Fall nach meiner persönlichen Einschätzung im Randbereich der Hehlerei angesiedelt sind, zunutze machen. Mit Ihrer geheuchelten Anfrage in Köln haben Sie das arme Archiv in eine keineswegs beneidenswerte Lage gebracht - einerseits kocht es natürlich vor Wut und Enmpörung, andererseits sind ihm die Hände gebunden.

Ihnen, werter Herr Wetscherek, geht also

*Formalrecht vor Anstand.

Denn eine anständige Reaktionsweise würde sich nicht auf geheuchelte "Anfragen" bei einer bestohlenen und betrogenen Institution, die sich nicht wehren darf, gründen - sondern es wäre Ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit, hier zu einem fairen Arrangement zu kommen.

Dem Börsenblatt als Hort erzreaktionärer Verleger-Juristerei kommt Ihre Reaktion natürlich nur gelegen, von dort sind kritische Kommentare nicht zu erwarten.

Geradezu widerlich ist Ihr Versuch, im letzten Satz Ihres Statements den tapferen Urheber der von Ihnen gedeckten Mauschelei auch noch mit Dreck zu bewerfen.

Wer Mißstände und Skandale aufdeckt, wie machen wir ihn fertig - mit dem billigen Vorwurf, er wolle sich ja nur profilieren.

Peter Mulzer

Buchantiquar in Freiburg 
 

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