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Da im frühen 20. Jahrhundert zahlreiche "Dubletten" aus den Wolfegger Beständen veräußert wurden, ist es gut denkbar anzunehmen, dass es sich bei den folgenden nicht um jüngst vom Haus Wolfegg veräußerten Stücke handelt (siehe auch das Update unten!):

http://artcollector24.de/index.php?id=77

Beham, Hans Sebald [1500-1550], couple from heaven (bearded man and woman, with male and female Putto), woodcut , very rare
backside; collector’s stamp: Fürstl. Waldburg Wolfegg’sches Kupferstichkabinett > 2800




Und hier noch eins:
http://www.lot-tissimo.com/de/cmd/d/o/104.114.4480/auk/114/

Beham, H. S., Fortuna. Kupfer
Beham, Hans Sebald. Fortuna. Kupferstich auf Bütten. 1541. 7,8 x 5 cm. In der Platte bezeichnet, datiert und monogrammiert. Pauli/Hollstein 143 I oder II (v. V); Bartsch 140. - Ausgezeichneter, tiefschwarzer Frühdruck, bis an, teilweise über die Einfassungslinie beschnitten. - Hinterlegt, kleinere Fehlstellen dadurch kaschiert, kleines Loch nachgezogen. - Provenienz: Sammlung Waldburg-Wolfegg (verso Stempel Lugt 2542). - Unter Passepartout montiert.


Danke an *** auch für den Golfplatz-Link.

Mit der Google-Suche nach Lugt 2542 (Frits Lugts Stempel-Bibliographie erschien in Amsterdam 1921) findet man noch etliche weitere Angebote:

http://www.spaightwoodgalleries.com/Pages/Hans_Sebald_Beham.html
http://www.karlundfaber.de/auktion/online-katalog-1/catalog_view?b_start:int=25&Type=CatalogItem
usw.

Beispiel für ein Museumsstück, das 1933 aus Wolfegg verkauft wurde:
http://www.mfa.org/collections/search_art.asp?recview=true&id=701

Ein Katalog von 2007 spricht ausdrücklich von einer Dublette:
http://www.tajan.com/pdf/7703.pdf

Verkäufe von 1901 erwähnt:
http://books.google.de/books?q=%22lugt+2542%22&btnG=Nach+B%C3%BCchern+suchen

Katalog von 1901 im Met-OPAC

Nachtrag:

Europäische Meisterzeichnungen ... [Volltext meiner Besprechung siehe Kommentar!], 2003, S. 25: Sog. Dubletten wurden 1901 und 1903 bei Gutekunst in Stuttgart versteigert, desgleichen 1933 und 1934 bei Boerner in Leipzig (Nr. 183 und 184 ohne Nennung von Wolfegg).

Der um 1900 angefertigte Stempel des Kupferstichkabinetts wurde sogar gefälscht (ebd., Anm. 17).

UPDATE:

Per Mail vom 11.2.2008 teilte Dr. Mayer mit:

"In der Zeit, in der ich in Wolfegg bin (seit 1994, wurden keine
Stiche aus dem Kabinett veräußert. Ganz im Gegenteil. Erst kürzlich konnte ich auf einer Dürerauktion einige Stiche erwerben. Bei der Durchsicht des von Ihnen besprochenen Zeichnungskataloges ist Ihnen sicher aufgefallen, dass die Zeichnung von Augustin Braun (Kat.Nr. 19) erst kurze Zeit vorher in unsere Sammlung gekommen ist."
KlausGraf meinte am 2008/02/10 19:04:
Meine Besprechung der Europäischen Meisterzeichnungen in der ZHG, geschrieben 2004
Bernd M. Mayer und Tilman Falk: Europäische
Meisterzeichnungen aus der Sammlung der Fürsten zu
Waldburg-Wolfegg, Ravensburg: Städtische Galerie 2003. 222
S., zahlreiche Abb.


Negatives Aufsehen erregte das oberschwäbische Haus
Waldburg-Wolfegg, als es 2001 Martin Waldseemüllers
gedruckte Weltkarte, jahrzehntelangem Drängen der
US-Kongressbibliothek nachgebend, für eine Millionensumme
verkaufte. Befürchtungen, damit sei - vergleichbar der
unerfreulichen Auflösung der Fürstlich Fürstenbergischen
Sammlungen zu Donaueschingen - der Ausverkauf des
unschätzbaren Wolfegger Kunst-Ensembles eingeläutet, sind
gleichwohl unbegründet. Das Haus Waldburg-Wolfegg ist sich
seiner kulturellen Verpflichtung bewußt und hat in den
letzten Jahren Teile seiner durchaus spektakulären Schätze
in zwei Ravensburger Ausstellungen der staunenden
Öffentlichkeit präsentiert.

1996 wurden Meisterwerke der Druckgraphik unter dem Titel
"Von Schongauer zu Rembrandt" vorgestellt. Kustos Bernd M.
Mayer unterrichtete im damaligen Katalogband über das
Kupferstichkabinett des Truchsessen Max Willibald von
Waldburg, Peter Eitel zeichnete sein Lebensbild. Der zu
besprechende Band würdigt dagegen den Zeichnungsbestand der
graphischen Sammlungen in Wolfegg, die derzeit ohne die
Graphikbände der Bibliothek etwa 110.000 Kupferstiche und
etwa 4400 Zeichnungen umfaßt.

Die kunsthistorische Einordnung in die barocke
Sammlungsgeschichte leistet - auch anhand archivalischer
Recherchen im reichen Wolfegger Archiv - der magistrale
Beitrag von Tilman Falk, Zur Entstehung und Struktur der
Wolfegger Zeichnungssammlung (S. 9-19) , während Bernd M.
Mayer den Truchsessen Max Willibald und die von ihm
zusammengetragenen Kunstwerke in den Blick nimmt ("Die
Zähne lang und der Appetit vermöhret" - Truchsess Max
Willibald von Waldburg und seine Sammlung, S. 21-25). Hier
erfährt man aber auch Aufschlußreiches über die
Zusammensetzung der Bibliothek des Sammlers und ihre
Betreuung im 19. und 20. Jahrhundert.

Seit etwa 1644 kultivierte der katholische Diplomat und
Feldherr in kaiserlichen Diensten Max Willibald von
Waldburg (1604-1667), der von 1650 bis 1667 bayerischer
Statthalter in Amberg war, seine Leidenschaft für Bücher,
Kupferstiche und Zeichnungen (S. 22). Seine Kunstsammlungen
waren der Bibliothek zugeordnet, die er in seinem Testament
von 1667 zum unveräußerlichen Fideikommißbestand erklärte,
um sie für die Nachwelt geschlossen zu bewahren. Leider
wurden 1901 und 1903 sogenannte "Dubletten" aus Wolfegg bei
Gutekunst in Stuttgart versteigert. Einen weiteren Aderlaß
bedeuteten zwei Auktionen (Nr. 183 und 184) 1933 und 1934
bei Boerner in Leipzig, in denen Wolfegger Bestände ohne
Provenienzangabe unter den Hammer kamen (S. 19 Anm. 31, S.
25 Anm. 16). Es bleibt zu hoffen, daß die von Max Willibald
begründeten einzigartigen Sammlungen, deren unbestrittenes
Spitzenstück das Wolfegger "Hausbuch" aus dem 15.
Jahrhundert darstellt, künftig von solchen schmerzlichen
Verkäufen verschont bleiben.

Im opulenten Katalogteil werden alle ausgestellten
Zeichnungen vom 15. bis zum 19. Jahrhundert mit
ausgezeichneten Farbabbildungen dokumentiert und auf hohem
Niveau von mehreren Autoren wissenschaftlich beschrieben.
Von den 92 Nummern tragen 55 den Vermerk
"unveröffentlicht". Herausgegriffen seien nur zwei
unbekannte Zeichnungen Hans Burgkmairs des Älteren (Nr.
20f.). Die ausgewählten Stücke geben einen attraktiven
Einblick in die Vielseitigkeit der Wolfegger Zeichnungen,
von dem nicht nur die Kunstgeschichte, sondern auch die
Kulturgeschichte profitiert. Einige Beispiele: Nr. 15 ist
das Bildnis eines gefangenen Russen um 1516; Nr. 28 stammt
aus dem Dreißigjährigen Krieg und zeigt Soldaten als
Leuteschinder; Nr. 35 von Hans Holbein d.Ä. (um 1499)
porträtiert eine Nonne aus der Augsburger Familie Vetter;
Nr. 40 (unveröffentlicht!) von 1510 stammt wohl aus einem
gemalten Inventar des Kunstbesitzes Kaiser Maximilian I.;
Nr. 67 ist der wohl in Schaffhausen entstandene Entwurf
einer Stadtscheibe von Rottweil; Nr. 69 sind für die
antiquarische Bewegung bedeutsame italienische Zeichnungen
antiker Gefäße, Nr. 79 von Adriaen de Vries 1602 wird als
Darstellung der Augsburger Stadtüberlieferung "Attila und
die Hexe" identifiziert; Nr. 80 von Christoph Weiditz zeigt
spielende Indianer (um 1529/30).

Kritisch sei nur angemerkt, daß die briefmarkengroßen
Abbildungen S. 46-49 wertlos sind. Alles in allem handelt
es sich um einen ästhetisch wie wissenschaftlich
wohlgelungenen Band, dem weite Verbreitung zu wünschen ist. 
Ladislaus meinte am 2008/02/12 10:40:
thueringer-allgemeine.de

GOTHA. Für die Kabinettschau - 34 Dürer-Blätter von 125 aus dem Kupferstichkabinett - gibt es einen besonderen Grund. Wohl verfügen die Gothaer dank ihres sammelnden Herzogs Ernst II. (1745-1804) über die Originalplatte von Dürers Bildnis des Reformators und Luther-Freundes Philipp Melanchthon von 1526, doch konnten sie erst jetzt ein historisches Original des Abzuges dank der Kultur-Stiftung der Länder und des Kunsthauses Helmut H. Rumbler (Frankfurt/Main) für ihre kostbare Sammlung erwerben.

Das Portrait ist in sechs Zuständen und in Neudrucken überliefert. Das in Gotha präsentierte sehr gut erhaltene, unbeschnittene Blatt gehört zu den frühesten und damit zu den wertvollsten. Es zeichnet sich zudem nicht nur durch das Wasserzeichen "Kleines Krüglein" aus, sondern auch einen schönen Plattenton. Die Grafik aus dem Fürstlich Waldburg-Wolfegg´schen Kupferstichkabinett schließt für Gotha eine bislang empfindliche Bestandslücke. 
 

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