Immer neue Rechthaberei dringt aus dem Waldviertel zu uns, nun via Stimme.de. Die "Entdeckerin" Charlotte Ziegler hat sich eine neue Verbündete gesucht.
Die von Heinzle zum "Beweis" des Erec-Textes angeführten Worte grisir wis (graue und weiße Haare) stehen nach Angaben von Ziegler gar nicht auf den völlig vergilbten Fragmenten. Das in Folge von ihm angenommene Wort "Schnee" sei "auf keinen Fall" herauszulesen. Auch die Übersetzung von "pilgrime" als " Wanderfalke" verwirft Ziegler. Vor dem umstrittenen Wort lese sie die Buchstabenkombination "off", was eindeutig auf den Bischof Pilgrim im Nibelungenlied hinweise.
Schließlich gebe es auf den Zwettl-Fragmenten einige Namen, die Heinzle verbogen habe, um sie dem Erec-Roman zuordnen zu können, behauptet Ziegler. Das Wort "dannuz" könne man nicht schlicht mit dem im Erec erscheinenden "Davids" gleichsetzen. Auch das Wort " Barnaye" passe nicht zum Erec-Text, sondern könnte der Dietrich von Bern in der Nibelungensage sein. "Ich beharre und poche darauf" , sagt die Wissenschaftlerin, die auf keinen Fall klein beigeben will. "Heinzle soll uns in Ruhe arbeiten lassen".
Zunächst einmal sollen die Worte auf den Fragmenten bis zum Jahresende transkribiert werden, damit man eine Grundlage für weitere Forschungen erhält. Dabei soll die Salzburger Altgermanistin Margarete Springeth helfen, die in der vergangenen Woche alle Fragmente in Zwettl begutachtet hat. "Sie klar den Nibelungen zuzuordnen? Damit tue auch ich mich schwer", bekennt die Philologin. "Einiges kann man als Erec wiedererkennen, aber längst nicht alles".
Der Kritik Zieglers an Heinzles Lesung verschiedener Worte stimmt sie zu.
"<Bisch>off" Pilgrim - Kennern des Mittelhochdeutschen sträuben sich die Haare.
Ziegler hätte schon seit Jahren Zeit gehabt, eine korrekte Transkription vorzulegen. Sie kann die Schnipsel offenbar nicht lesen, tut aber so, als sei dieses Unvermögen, wenn man sich so aufplustert wie sie, verzeihlich. Wenn sie hochauflösende Scans der Fragmente im Internet allgemein zugänglich machen würde, wäre innerhalb von Tagen eine konsolidierte Lesung präsent.
Aber nein, nur ein kleiner Kreis offensichtlich inkompetenter Ziegler-Spezis darf sich, vermutlich bewaffnet mit einem Würfelset, an die "Arbeit" machen. Und die Presse greift genüsslich jede Verlautbarung zum Streit auf - als ob alles eine Frage subjektiver Einschätzungen sei.
Zum Haupteintrag "Die geheimen Tagebücher der Nibelungen aus Zwettl" geht es hier.
Die von Heinzle zum "Beweis" des Erec-Textes angeführten Worte grisir wis (graue und weiße Haare) stehen nach Angaben von Ziegler gar nicht auf den völlig vergilbten Fragmenten. Das in Folge von ihm angenommene Wort "Schnee" sei "auf keinen Fall" herauszulesen. Auch die Übersetzung von "pilgrime" als " Wanderfalke" verwirft Ziegler. Vor dem umstrittenen Wort lese sie die Buchstabenkombination "off", was eindeutig auf den Bischof Pilgrim im Nibelungenlied hinweise.
Schließlich gebe es auf den Zwettl-Fragmenten einige Namen, die Heinzle verbogen habe, um sie dem Erec-Roman zuordnen zu können, behauptet Ziegler. Das Wort "dannuz" könne man nicht schlicht mit dem im Erec erscheinenden "Davids" gleichsetzen. Auch das Wort " Barnaye" passe nicht zum Erec-Text, sondern könnte der Dietrich von Bern in der Nibelungensage sein. "Ich beharre und poche darauf" , sagt die Wissenschaftlerin, die auf keinen Fall klein beigeben will. "Heinzle soll uns in Ruhe arbeiten lassen".
Zunächst einmal sollen die Worte auf den Fragmenten bis zum Jahresende transkribiert werden, damit man eine Grundlage für weitere Forschungen erhält. Dabei soll die Salzburger Altgermanistin Margarete Springeth helfen, die in der vergangenen Woche alle Fragmente in Zwettl begutachtet hat. "Sie klar den Nibelungen zuzuordnen? Damit tue auch ich mich schwer", bekennt die Philologin. "Einiges kann man als Erec wiedererkennen, aber längst nicht alles".
Der Kritik Zieglers an Heinzles Lesung verschiedener Worte stimmt sie zu.
"<Bisch>off" Pilgrim - Kennern des Mittelhochdeutschen sträuben sich die Haare.
Ziegler hätte schon seit Jahren Zeit gehabt, eine korrekte Transkription vorzulegen. Sie kann die Schnipsel offenbar nicht lesen, tut aber so, als sei dieses Unvermögen, wenn man sich so aufplustert wie sie, verzeihlich. Wenn sie hochauflösende Scans der Fragmente im Internet allgemein zugänglich machen würde, wäre innerhalb von Tagen eine konsolidierte Lesung präsent.
Aber nein, nur ein kleiner Kreis offensichtlich inkompetenter Ziegler-Spezis darf sich, vermutlich bewaffnet mit einem Würfelset, an die "Arbeit" machen. Und die Presse greift genüsslich jede Verlautbarung zum Streit auf - als ob alles eine Frage subjektiver Einschätzungen sei.
Zum Haupteintrag "Die geheimen Tagebücher der Nibelungen aus Zwettl" geht es hier.
KlausGraf - am Freitag, 8. August 2003, 16:49 - Rubrik: Kirchenarchive
KlausGraf meinte am 2003/08/24 22:22:
Nibelungenlied.com
http://www.nibelungenlied.com/verlinkt netterweise auf obigen Beitrag und bietet eine Schwarzweissabildung von einem der fraglichen Fragmente.