
So sieht es bisweilen aus, wenn man einen Artikel aufrufen will, dessen Zugänglichkeit "Open Access" mit dem Sponsor, der MGH, vereinbart wurde. DigiZeitschriften ist weit davon entfernt, ein deutsches JSTOR zu sein. Für die vielen Fehler und häufigen technischen Unzulänglichkeiten müssten die Bibliotheken, die teure Lizenzen kaufen, eigentlich Schmerzensgeld verlangen dürfen.
KlausGraf - am Donnerstag, 16. April 2009, 23:09 - Rubrik: Digitale Bibliotheken
BCK meinte am 2009/04/17 00:12:
Mal das für den Bibliothekartag in Erfurt angekündigte "Relaunch" von DigiZeitschriften abwarten ... Auf die schon 2007 angekündigte Volltextsuche warten wir immer noch vergebens. Weil DigiZeitschriften unseren Qualitätsmaßstäben nicht genügte (traurig genug für ein DFG-gefördertes Projekt), haben wir in Stuttgart von einer Lizenzierung bisher Abstand genommen, während wir von JSTOR inzwischen fast alle Kollektionen lizenziert haben; die Nutzung ist bombig, 31000 Volltextabrufe im letzten Jahr.
jge (Gast) meinte am 2009/04/17 11:40:
Keine Absicht
Ihr Titel "was es will" unterstellt, dass das Absicht ist -- ist es natürlich nicht. Deutet für mich eher auf technische Schwierigkeiten hin, was bedauerlich oder auch ärgerlich sein mag.Sehe ich das falsch oder hat JSTOR gar keine Open-Access-Seite?
KlausGraf antwortete am 2009/04/17 12:39:
So besser?
1. Hier ging es nicht um Fragen philosophischer Intentionalität, sondern darum, mit einer knackigen Überschrift aufzuzeigen, dass das System unkontrolliert Fehler liefert. Es ist ja nicht das erste Mal, dass das passiert. Beispielsweise war passend zur "Eröffnung" des neuen MGH-Angebots am nächsten Tag der OA-Bereich von DigiZeitschriften ganz dicht. 2. Die nunmehrige Überschrift statt "DigiZeitschriften macht was es will" bringt das Gemeinte noch deutlicher zum Ausdruck.
3. Dass JSTOR keine OA-Sektion hat, ändert doch nicht das geringste daran, dass uralte Zeitschriften in DigiZeitschriften nur lizenziert eingesehen werden können, obwohl anderes vom Verein seit Jahren beschlossen ist.
Hans-Werner (Gast) antwortete am 2009/04/17 14:32:
Hey, also die in 1. und 2. genannten Dinge zeigen doch, dass es eben doch um Fragen philosophischer Intentionalität geht :-) (sorry für den Meta-Kalauer)
jge (Gast) antwortete am 2009/04/20 11:31:
Schön, dass Sie sich Gedanken machen...
aber besser ist das nicht.1.+2. Sie scheinen immer Pech zu haben mit Digizeitschriften.
3. Sie selbst haben JSTOR ins Spiel gebracht. Und der JSTOR-Satz steht zwischen dem OA-Satz und dem Fehler-Satz. Wollten Sie mit dem Hinweis auf JSTOR bloß sagen, dass Digizeitschriften mehr Fehler hat als JSTOR?
Ich wundere mich immer, wenn im Vergleich zwischen Digizeitschriften und JSTOR bei Digizeitschriften von "teuren" Lizenzen die Rede ist. Fragen Sie doch mal die Kollegen in Aachen in der Erwerbung nach den Preisen!
ce (Gast) antwortete am 2009/04/20 12:12:
Pech?
@jge: Mir ist immer noch nicht klar, ob Pech, Absicht, technische Unzulänglichkeit? Jedenfalls hat anscheinend nicht nur Herr Graf "Pech".Warum sonst lässt sich ausgerechnet der Band 1954 des Statistischen Jahrbuchs für die Bundesrepublik (http://www.digizeitschriften.de/index.php?id=loader&tx_jkDigiTools_pi1[IDDOC]=591800) als einziger aus der Reihe von 1953-1989 nicht öffnen? Muss ich mich jetzt nur für eine Seite aus diesem Band in eine der Bibliotheken begeben, die digizeitschriften abonniert haben?
BCK antwortete am 2009/04/20 23:26:
JSTOR vs. DigiZeitschriften
@jge: Teuer ist relativ. Berücksichtigt man die unterschiedliche Größe der Archive, sind die Kosten durchaus vergleichbar. Berücksichtigt man den Standard der Aufbereitung des Materials, die Qualität der Suchoberfläche und die Usability, dann ist DigiZeitschriften deutlich zu teuer bezahlt bzw. dann sollte man mit Fug und Recht für das investierte Geld einen erheblich besseren Service erwarten können. Zum Umfang der derzeit angebotenen Bestände:
DigiZeitschriften: 144 Zs., 3.6 Mio. Seiten, JSTOR 987 Zs., 30,6 Mio. Seiten (beide: Stand Frühjahr 2009).
Zu den Preisen:
DigiZeitschriften hat 4 Preisstufen, JSTOR 5 Stufen, die eine Preisspanne von jeweils ca. 7,5 : 1 überbrücken. Berechnet man den Mittelwert der 4 bzw. 5 Stufen und jeweils die Jahresgebühr pro 1 Mio. Seiten, so ergibt sich für DigiZeitschriften ein Betrag von ca. 650 EUR, für JSTOR (über sämtliche angebotenen Kollektionen, wovon 2 gerade im Aufbau sind) ein solcher von 720 EUR. Vergleicht man beispielsweise mit der mit 180 Titeln größten JSTOR-Kollektion Arts & Sciences Complement (jetzt Arts & Science VII, komplett, 4,1 Mio. Seiten), so ergibt sich für diese ein Wert von 580 EUR pro 1 Mio. Seiten. Die Einstiegsgebühr beträgt bei JSTOR etwa das 2,5 fache der Jahresgebühr, bei DigiZeitschriften das dreifache. (Für diese Vergleiche wurde ein Dollarkurs von 0,775 zugrundegelegt.)