Allgemeines
Architekturarchive
Archivbau
Archivbibliotheken
Archive in der Zukunft
Archive von unten
Archivgeschichte
Archivpaedagogik
Archivrecht
Archivsoftware
Ausbildungsfragen
Bestandserhaltung
Bewertung
Bibliothekswesen
Bildquellen
Datenschutz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
null

 
".... WELT ONLINE: Geht der Zusammenbruch als Zäsur in die Stadtgeschichte ein?
Nabrings: Kölner sind ja, wenn es um ihre Stadt geht, enorm emotional. Sie lieben sie sehr und nehmen immer teil an allem, was ihre Geschichte betrifft. Aber es gibt auch viele Menschen, die mit dem Archiv nichts zu tun haben und den Verlust nicht empfinden. Anders ergeht das den Forschern, Historikern oder auch vielen Privatleuten, die da ihre Familiengeschichte untergebracht hatten. Ich glaube, wir stehen am Anfang eines Prozesses der Bewusstseinswerdung. Und das alles bewegt eine weit über Köln hinausreichende Öffentlichkeit. Da sind über 1000 Hilfsangebote eingegangen aus dem ganzen Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland. Allen ist bewusst, dass Köln eine ganz zentrale Stelle in der Geschichtsüberlieferung hat - nicht nur für die Stadt selbst und das Rheinland, sondern für ganz Deutschland und die europäischen Nachbarländer.
WELT ONLINE: Glauben Sie, dass durch diesen Verlust ein stärkeres Interesse erwächst an unserer Geschichte überhaupt?
Nabrings: Das kann ich mir gut vorstellen. Es ist dadurch auf jeden Fall ein Ruck durch die Reihen der Kulturverantwortlichen gegangen, dass man sich einfach mehr um Archive kümmern muss.
WELT ONLINE: Aber müsste man dazu Archive nicht mehr im Bewusstsein der Städte verankern, also mit ihnen im besten Fall so umgehen, als wären sie Museen?
Nabrings: Das wäre hilfreich. Und selbst wenn man nicht ins Archiv geht, ist es gut, dass wir das haben. Dafür wächst Verständnis, ja in interessierten Kreisen sogar eine Begeisterung
WELT ONLINE: Hat sich auch Ihr Leben als ein Mensch, der mit Archiven und für diese lebt, durch die Kölner Katastrophe verändert?
Nabrings: Eindeutig. Es gibt mehr Interesse an unserer Arbeit und mehr Verständnis dafür. Das merke ich sogar privat in meinem Bekanntenkreis: Da kommen Leute auf mich zu und bitten um Information, die sich bis dahin niemals für meine Arbeit interessiert hatten. Das Verständnis für die Notwendigkeit des Archivierens ist dadurch eindeutig gewachsen.
WELT ONLINE: Wird das dazu führen, dass man in Kommunen dafür auch wieder mehr Geld bereitstellen wird?
Nabrings: Davon gehe ich eigentlich aus. Hier in Nordrhein-Westfalen hat die Landesregierung sich ja schon eingeschaltet und wird ein Expertenhearing veranstalten. Das soll den Vorsorgemaßnahmen gewidmet sein, die die Archivträger treffen sollten, um für eine solche Katastrophe gewappnet zu sein. In dem Zusammenhang muss übrigens einmal erwähnt werden, dass in Köln gerade die besonders gute Verpackung dazu beigetragen hat, dass viel Material erhalten werden konnte. ...."

Quelle
http://www.welt.de/kultur/article3596589/Bergungsarbeiten-dauern-noch-zehn-Monate.html
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma