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Thomas Groß befragt im Rheinischen Merkur (Link) Jochen Hörisch:
" ..... RM: Sie wollen den Kultur- und Geisteswissenschaften eine neue Grundlage geben. Reagieren Sie damit auf all die naturwissenschaftlichen Erklärungen für geistige Phänomene?
Hörisch: Naturwissenschaften können und wollen ja auch gar keine Antworten auf Fragen nach Sinn und Bedeutung geben. Was nicht aus-, sondern einschließt, dass Begegnungen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften, etwa Neurophysiologie und Literaturwissenschaft, spannend sein können. Man kann dann zum Beispiel so argumentieren, wie ich es in dem Buch „Bedeutsamkeit“ versuche: Negationen sind nicht etwas, was wir nur im Kopf vollziehen. Alles Mögliche verändert sich, weil es Zeit gibt. Ein Mensch, der gelebt hat, lebt auf einmal nicht mehr. Ein Stadtarchiv, das in Köln gestanden hat, steht nicht mehr. Die Raupe ist jetzt ein Schmetterling. Es gibt tatsächlich das Nichts, das nichtet. Die Zeitlichkeit des Seins ist die Möglichkeitsbedingung von Bedeutsamkeit.
RM: Was heißt das konkret?
Hörisch: Es heißt – im Philosophenjargon –, dass es extramentale Bedingungen der Möglichkeit von Negation und also von Bedeutsamkeit und Sinn gibt. Und es heißt konkret, dass Sinn und Bedeutsamkeit auf Endlichkeit angewiesen sind. Um es provokant zu sagen: Endlichkeit ist nicht das Problem, sondern die Lösung. Ewigkeit ist eine buchstäblich unsinnige Vorstellung.Trauen Sie keinem Journalisten!...."
jge (Gast) meinte am 2009/04/24 13:42:
Schau an, der Hörisch ist also ein Existenzialist. Allerdings ist das schon eine missverständliche Äußerung -- das Ende des Stadtarchivs gibt nicht dem Archiv Bedeutung, sondern dem persönlichen Leben, und das tut es nur, weil es Zeitlichkeit exemplifiziert. Anders gesagt: Für den Sinn des Lebens reicht schon die Möglichkeit der Veränderung. Und das mit dem "nichtenden Nichts" vergessen wir lieber gleich mal wieder. 
 

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