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"Viel Arbeitswerkzeug benötigen sie nicht. Ein Zeichenbesen mit Borsten aus Ziegenhaar und ein offenporiges Schwämmchen aus Naturkautschuk genügen den drei Mitarbeiterinnen im Technischen Zentrum für Bestandserhaltung des Landschaftsverbandes Rheinland, kurz LVR.
Mit ihrem einfachen Werkzeug befreien die Frauen die geborgenen, vielfach erstaunlich gut erhaltenen Archivalien aus dem eingestürzten Kölner Stadtarchiv. Die durch das Wasser in der Baugrube stark geschädigten Dokumente haben Fachleute des LVR-Landesmuseums Bonn im Vorfeld in einem mehrstufigen Verfahren getrocknet. Losen Staub entfernen die Frauen mit dem Zeichenbesen. Dreck wie auch Schimmelsporen rücken sie mit den Spezialschwämmen zu Leibe.
Mit Schimmelsporen sowie stark deformierten und beschädigten Patienten werden die Frauen es fortan häufiger zu tun haben. „Viele Objekte lagen wochenlang in der Baugrube, nun kommen immer mehr mit Schimmel zu uns“, sagt Volker Hingst, Restaurator und Leiter der Abteilung Bestandserhaltung im LVR- Archivberatungs- und Fortbildungszentrum Brauweiler.
Doch nicht nur der Schimmel macht den Restauratoren im Dienst des LVR und der Stadt Köln zu schaffen. Da viele Archivalien stark deformiert, Seiten zusammengepresst oder sogar zerrissen sind, „wird es schwieriger, eine Einheit herzustellen, weil Signaturen und andere Informationen fehlen“, sagt Hingst. Der Restaurator zeigt auf ein stark beschädigtes, von Schimmel befallenes Dokument, das eine der Frauen auf einer - mit einer Glasscheibe geschützten - Sicherheitswerkbank mit eingebautem Windzug bearbeitet. Das Gerät sorgt dafür, dass Staub und Schimmel nicht durch die Luft wirbeln, sondern direkt in die eingebauten Filteranlagen gelangen. Die vielen Archivalien, die in Folge des Einsturzes auf Schnipselgröße geschrumpft sind, zu sichten und entsprechend zuzuordnen sei übrigens auf nicht absehbare Zeit Aufgabe der Archivare, so Hingst. „Aber ich bin sicher, dass man einige nicht mehr wird zuordnen können.“ Zurückhaltend gibt sich Imke Henningsen, Restauratorin im Kölner Stadtarchiv. „Nach der Reinigung werden wir ein Schadenskataster erstellen. Wie es allerdings mit der gesamten Restaurierung weitergeht, ist noch unklar.“ Unklar ist auch, wie schnell die Frauen, die in Kürze ein zweites Team als Verstärkung erhalten, mit dem Reinigen der Archivalien vorankommen. „Wir haben noch keine Erfahrung, wir fangen ja gerade erst an“, nun arbeite man ein logistisches Konzept aus, sagt Hingst. Ungeklärt ist auch die Frage, ob die Archivalien nach der Reinigung im Archivberatungs- und Fortbildungszentrum restauriert werden. Bis sich die Stadt Köln räuspert, werden sie erst einmal im LVR-Archiv deponiert."

Quelle
http://www.ksta.de/html/artikel/1238966908999.shtml
 

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