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"Das Archiv der Universität der Künste ist sauber. Mit seinen kahlen Wänden, den sorgfältig aufgereihten Ordnern und schweren Metallregalen wirkt es fast steril. Zumindest, seitdem Dietmar Schenk dafür sorgt.
„16 bis 18 Grad Raumtemperatur, wenig Licht, viel Luft.“ Dass seine Archivalien weiter ausbleichen oder womöglich schimmeln könnten, wäre für den Leiter der Dokumentensammlung untragbar. „Am Anfang meiner Zeit, 1991, war alles noch völlig ungeordnet.“ Damals waren Verwaltungsunterlagen des 19. Jahrhunderts im Keller verstaut, Dokumente der Musikgeschichte in simplen Holzfächern gestapelt.
Dietmar Schenk nahm sich der wertvollen Bestände der fast 300 jährigen Hochschulgeschichte an. „Ich bin eben mit Leidenschaft Historiker“, schmunzelt er, während er die silberne Brille etwas näher an seine Augen rückt.
Ganz so leicht fiel es dem Archivar anfangs trotzdem nicht, sich auf die Stelle an der UdK einzulassen. In Tecklenburg aufgewachsen, in Hamburg und Münster studiert sowie promoviert, besuchte er in Marburg die einzige Archivarschule der Bundesrepublik.
Schenks Traumjob ließ jedoch auf sich warten – um dann gleich doppelt in Erscheinung zu treten: Kaum wollte ihn die Universität der Künste nach Berlin holen, fragte auch das Düsseldorfer Hauptstaatsarchiv an. „Da musste ich wirklich überlegen. Weil Berlin ein komplett unbekanntes Gelände für mich war und ich von ganz auswärts kam.“
Dass er sich schließlich doch für Berlin entschied, lag an seinem Enthusiasmus für Kultur. Nicht gerade üblich für Archivare: „Die meisten interessieren sich doch eher für Politik oder für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.“
Ob Bildende Kunst, Fotografie oder Musik – heute ist Dietmar Schenk als Gast auf Podien und Ausstellungsmacher fester Bestandteil universitärer Veranstaltungen. Nah am Hochschulleben zu agieren sei für ihn „lebenswichtig“.
Zu seinem Arbeitsalltag zählt eine gehörige Portion „spröder Materie“: auszuwählen, welche Unterlagen es zu behalten und welche es zu entsorgen gilt, beharrlich nach spannenden Dokumentationen der Gegenwart zu suchen. Oder er werkelt an einer neuen Publikation, die auf seine 2008 erschienene „Kleine Theorie des Archivs“ und die Geschichte der Hochschule für Musik folgen soll.
Es gibt auch Fälle, da löst der Archivar Sprachrätsel. Und zwar mit Vorliebe. Klopft etwa ein britischer Forscher bei ihm an die Tür und deutet verzweifelt auf eine altdeutsche Schrift, so entziffert der Sprachspezialist akribisch Wort für Wort. Gerne auch ein französisches oder lateinisches. An anderen Tagen weist er Studenten in die künstlerischen Arbeiten ihrer Vorgänger ein. „Das ist jedes Mal eine kleine Zeitreise“, sagt er. Ein bisschen Romantik strahlt das Universitätsarchiv also doch aus, trotz unterkühlter Atmosphäre und Raumtemperatur.
Spätestens wenn Dietmar Schenk seinen großen Schlüsselbund aus der Tasche zieht, vermutet man ein jahrhundertealtes Geheimnis in jeder Schublade. Denn alle der offenbar tausend Fächer sind mit einem Schloss versehen. Öffnet sich eines, kitzelt es sogleich in der Nase. Herr Schenk niest. „Das ist der Staub.“ Es gibt ihn doch...."

Quelle:
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonderthemen;art893,2848056
KlausGraf meinte am 2009/07/15 22:21:
"Einzige Archivarschule" ?
Und München und Potsdam? Darf man derlei in Archivalia wirklich unkommentiert lassen? 
Wolf Thomas antwortete am 2009/07/15 22:42:
Ja!
Warum muss denn jeder Blödsinn (!) kommentiert werden? Wenn wir aber schon dabei sind, was ist denn mit den "Brauweiler" Kollegen aus NRW ?
Marburger Eitelkeiten langweilen mich mittlerweile. Im Ohr habe ich immer noch entsetzliche Berufsbilddiskussionen auf Archivtagen zu Beginn der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, die sich auch gegen die in Siegen von Prof. Jürgen Reulecke initiierten HvO richteten. 
WernerLengger antwortete am 2009/07/16 09:40:
Nein!
... und ein Dank dem Kollegen Graf für die prompte Reaktion! 
Wolf Thomas antwortete am 2009/07/16 09:48:
Wer?
Ja wessen Fehler ist denn eigentlich die "einzige Archivarschule" ? Der des Kollegen oder der Zeitung ? 
irisk. antwortete am 2009/07/16 13:09:
Mensch Leute, das ist ein Zeitungsartikel!!! Es unterstellt doch keiner unserem Kollegen, dass er wirklich "einzige Archivarschule"
gesagt hat, oder???

keep the archives turning
lg irisk. 
WernerLengger antwortete am 2009/07/16 18:01:
Freilich unterstelle ich dem Kollegen Schenk nicht, dass er das so gesagt hat, wie es dann in der Zeitung stand. Es wäre nur schön gewesen, wenn im Anschluss an das Zeitungszitat in einer kurzen Bemerkung darauf hingewiesen worden wäre, dass Marburg eben nicht "the one and only" ist. Und damit sollte diese Diskussion auch beendet sein, da hat "irisk" ganz recht. 
KlausGraf antwortete am 2009/07/16 18:14:
Ja
Ich denke, es schadet nicht, wenn bei offenkundigen Journalistenirrtümern ein sic! oder ein Kommentar folgt. Aber auch ohne einen solchen sind gehaltvolle Beiträge (wie alle von Kollege Wolf) stets willkommen. 
Wolf Thomas (Gast) antwortete am 2009/07/16 18:29:
Zum Abschluss der Diskussion ...
noch ein ehrliches Bekenntnis: Den Stein des Anstosses habe ich einfach überlesen (Begründung s. o.). 
 

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