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"Bis heute wird die Nachwelt verfemten Komponisten nicht gerecht. Jascha Nemtsov, Pianist und Forscher, will das ändern. ....
Hinter ihm stehen schlichte Holzregale mit Ordnern – das wohl vollständigste Archiv vergessener jüdischen Komponisten weltweit.
Am Anfang dieser Sammlung steht ein Zufall: Nemtsov lernte am Rande eines Konzerts die Musikwissenschaftlerin Beate Schröder-Nauenburg kennen. Sie lud ihn ein, sich an einem Projekt der Uni Stuttgart zu Komponisten als Opfer der Gewalt im 20. Jahrhundert zu beteiligen. Sie begleitete ihn in die Staatsbibliothek. „Es war so ein überwältigendes Gefühl, die Qualität dieser Musik zu hören“, erzählt er begeistert. Vor allem Joseph Achron (1886–1943) gehört für Jascha Nemtsov zu den bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Achron, Sohn eines Vorbeters in der Synagoge, spielte Violine und galt als Wunderkind. Als Komponist förderte er die jüdische Musik und gründete mit einem weiteren dieser Vergessenen, Michail Gnesin, in Berlin den Musikverlag Jibneh. Achron konnte nach der Emigration in die USA nie an seine Erfolge in Europa anknüpfen.
Auf die Spur der russisch-jüdischen Komponisten brachte Nemtsov der Dirigent Israel Yinon, ein Schüler des 2006 verstorbenen Komponisten Joseph Dorfman. So stieß Jascha Nemtsov auf die Neue Jüdische Schule, eine jüdisch-nationale Strömung, hervorgegangen aus der 1908 in St. Petersburg gegründeten Gesellschaft für jüdische Volksmusik. Sie hatte sich zur Aufgabe gemacht, jüdische Folklore zu sammeln, neu zu bearbeiten und zur Aufführung zu bringen. Die 25 Komponisten, darunter Achron und Gnesin, schufen aber auch Neues. In den 1920er-Jahren entstanden Hunderte vor allem kammermusikalische Werke, bevor die Gesellschaft schließlich ein Opfer der Stalin-Doktrin des sozialistischen Realismus wurde. Zahlreiche Mitglieder emigrierten gen Westen. Vor allem Wien wurde mit dem Verein zur Förderung jüdischer Musik, in dem sich auch Wolfsohn engagierte, zum neuen Zentrum dieser Strömung. Bis die Nazis kamen. "

Quelle: Rheinischer Merkur
Homepage Nemtsovs: http://www.musica-judaica.com/
 

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