Michael Bärmann: Der Verfasser des Buches der Beispiele als Entrepreneur? Neuaufgefundene Lebenszeugnisse zu Antonius von Pforr, in: Daphnis 37 (2008) , S. 381-408 [noch nicht gedruckt ausgeliefert, zugänglich vorab elektronisch bei Ingenta]
Abstract
"In den Colmarer Archives départementales du Haut-Rhin sind verschiedene historische
Quellen aufgetaucht, denen u. a. zu entnehmen ist, dass Antonius von Pforr
und dessen Brüder bereits lange vor der Entstehung des Buches der Beispiele in
einem Dienstverhältnis zum Haus Württemberg standen. Zu diesem überraschenden
Befund gesellt sich das Kuriosum, dass die Pforr-Brüder dank einer Schenkung
seitens der württembergischen Grafen vor den Toren Breisachs offensichtlich
eine Sägemühle betrieben, die sich aufgrund eines differenzierten Vertragswerkes
als eine Art ‘Joint Venture’ mit weiteren unternehmerisch innovativen Personen
aus der näheren und weiteren Umgebung Breisachs deuten lässt."
Aus Colmar, Archives départementales du Haut-Rhin, E 175 (Pergamenturkunde) teilt Bärmann einen neuen Beleg für Graf Heinrich von Württemberg mit (S. 396-398):
"Am 16. Oktober des Jahres 1482 (“geben vff mitwoch sant gallen tag”) stellt Wilhelm von Rappoltstein eine Urkunde aus, in deren Mittelpunkt die Beilegung eines Rechtsstreits steht. Als Kontrahenten dieser Auseinandersetzung werden zum einen die “cläger” Anton, Hans Wernher und Gervasius von Pforr, andererseits Graf Heinrich von Württemberg und Mömpelgard aufgeführt, wobei letzterer durch insgesamt vier württembergische Räte, namentlich durch den Hofmeister Wolf von Tachenhusen, den Kanzler Romanus Eberlin, den Schaffner Jörg von Tieffenbach sowie durch Johannes Huckler, der als Stadtschreiber von Reichenweier Erwähnung findet, vertreten wird".
Bärmann widmet Heinrich und seiner literarischen Tätigkeit einen langen Exkurs S. 400-4078, der sich vor allem auf meine Studie stützt. Kurioserweise entgeht ihm Heinzers Beitrag, der seit 2006 in der Wikipedia in der Vortragsfassung von 2004 und seit einiger Zeit auch in der Druckfassung von 2006 verlinkt ist.
Klaus Graf: Graf Heinrich von Württemberg († 1519) - Aspekte eines ungewöhnlichen Fürstenlebens. In: Sönke Lorenz, Peter Rückert (Hrsg.): Württemberg und Mömpelgard 600 Jahre Begegnung. Montbéliard - Wurtemberg 600 Ans de Relations. (Schriften zur Südwestdeutschen Landeskunde 26), Leinfelden-Echterdingen 1999, Seite 107-120
http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/heinr.htm
Felix Heinzer: Heinrich von Württemberg und Eberhard im Bart: zwei Fürsten im Spiegel ihrer Bücher. In: Peter Rückert (Hrsg.): Der württembergische Hof im 15. Jahrhundert: Beiträge einer Vortragsreihe des Arbeitskreises für Landes- und Ortsgeschichte, Stuttgart. Kohlhammer-Verlag Stuttgart 2006, Seite 149-163
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/4460
Abgesehen von einigen fleißigen Literaturnachträgen zu den Büchern Heinrichs hat Bärmann (anders als Heinzer) nichts Neues zu Heinrichs literarischer Tätigkeit zu bieten.
Bärmann hätte erwähnen sollen, dass das Briefpaar im HStA Stuttgart A 602 Nr. 519c seit einigen Jahren digitalisiert vorliegt:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-24894-1
In der gleichen Akte befinden sich auch die in Anm. 60 erwähnten Reuchlin-Briefe.
S. 403f. zum stammbuchartigen 'Königssteiner Liederbuch', Berlin mgq 719:
http://www.handschriftencensus.de/4499
S. 404f. zu Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. med. et phys. 2° 14:
http://www.handschriftencensus.de/14658
S. 405f. zu Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. hist. quart. 10:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/content/pageview/265132
Ich bemerke, dass man geneigt sein könnte, bei einer Suche in Google Book Search nach Graf Heinrich von Württemberg den alten Aufsatz von Heyd zu vermissen. Dieser ist indes durchaus dort präsent:
Ludwig Friedrich Heyd, Graf Heinrich zu Württemberg, Dr., Coadjutor des Erzbisthums Mainz, in: Studien der evangelischen Geistlichkeit Wirtembergs 4 H. 2, Stuttgart 1832, S. 163-184
http://books.google.de/books?id=X9QrAAAAYAAJ&pg=RA1-PA163
Heyd teilt S. 181-184 einiges aus dem Inhalt dieser Hs. mit.
Zu den zwei Stuttgarter Inkunabeln (es waren ursprünglich drei, ein Lirer-Druck wurde als DUBLETTE verkauft und befindet sich heute in New Haven, Yale University) siehe INKA:
http://www.inka.uni-tuebingen.de/
Ziemlich sinnfrei ist, dass Yale inzwischen das Bild des Einbands der Lirer-Chronik aus der allgemein zugänglichen Bilddatenbank entfernt hat!
Übrigens widmete Karl Theodor Griesinger Heinrich 1860 einen zweibändigen historischen Roman, der online lesbar ist:
http://books.google.de/books?id=1bM6AAAAcAAJ
http://books.google.de/books?id=4rM6AAAAcAAJ
#forschung
Bild aus Sattlers Graven
http://www.archive.org/stream/allgemeinegeschi04satt#page/n61/mode/2up
Abstract
"In den Colmarer Archives départementales du Haut-Rhin sind verschiedene historische
Quellen aufgetaucht, denen u. a. zu entnehmen ist, dass Antonius von Pforr
und dessen Brüder bereits lange vor der Entstehung des Buches der Beispiele in
einem Dienstverhältnis zum Haus Württemberg standen. Zu diesem überraschenden
Befund gesellt sich das Kuriosum, dass die Pforr-Brüder dank einer Schenkung
seitens der württembergischen Grafen vor den Toren Breisachs offensichtlich
eine Sägemühle betrieben, die sich aufgrund eines differenzierten Vertragswerkes
als eine Art ‘Joint Venture’ mit weiteren unternehmerisch innovativen Personen
aus der näheren und weiteren Umgebung Breisachs deuten lässt."
Aus Colmar, Archives départementales du Haut-Rhin, E 175 (Pergamenturkunde) teilt Bärmann einen neuen Beleg für Graf Heinrich von Württemberg mit (S. 396-398):
"Am 16. Oktober des Jahres 1482 (“geben vff mitwoch sant gallen tag”) stellt Wilhelm von Rappoltstein eine Urkunde aus, in deren Mittelpunkt die Beilegung eines Rechtsstreits steht. Als Kontrahenten dieser Auseinandersetzung werden zum einen die “cläger” Anton, Hans Wernher und Gervasius von Pforr, andererseits Graf Heinrich von Württemberg und Mömpelgard aufgeführt, wobei letzterer durch insgesamt vier württembergische Räte, namentlich durch den Hofmeister Wolf von Tachenhusen, den Kanzler Romanus Eberlin, den Schaffner Jörg von Tieffenbach sowie durch Johannes Huckler, der als Stadtschreiber von Reichenweier Erwähnung findet, vertreten wird".
Bärmann widmet Heinrich und seiner literarischen Tätigkeit einen langen Exkurs S. 400-4078, der sich vor allem auf meine Studie stützt. Kurioserweise entgeht ihm Heinzers Beitrag, der seit 2006 in der Wikipedia in der Vortragsfassung von 2004 und seit einiger Zeit auch in der Druckfassung von 2006 verlinkt ist.
Klaus Graf: Graf Heinrich von Württemberg († 1519) - Aspekte eines ungewöhnlichen Fürstenlebens. In: Sönke Lorenz, Peter Rückert (Hrsg.): Württemberg und Mömpelgard 600 Jahre Begegnung. Montbéliard - Wurtemberg 600 Ans de Relations. (Schriften zur Südwestdeutschen Landeskunde 26), Leinfelden-Echterdingen 1999, Seite 107-120
http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/heinr.htm
Felix Heinzer: Heinrich von Württemberg und Eberhard im Bart: zwei Fürsten im Spiegel ihrer Bücher. In: Peter Rückert (Hrsg.): Der württembergische Hof im 15. Jahrhundert: Beiträge einer Vortragsreihe des Arbeitskreises für Landes- und Ortsgeschichte, Stuttgart. Kohlhammer-Verlag Stuttgart 2006, Seite 149-163
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/4460
Abgesehen von einigen fleißigen Literaturnachträgen zu den Büchern Heinrichs hat Bärmann (anders als Heinzer) nichts Neues zu Heinrichs literarischer Tätigkeit zu bieten.
Bärmann hätte erwähnen sollen, dass das Briefpaar im HStA Stuttgart A 602 Nr. 519c seit einigen Jahren digitalisiert vorliegt:
http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-24894-1
In der gleichen Akte befinden sich auch die in Anm. 60 erwähnten Reuchlin-Briefe.
S. 403f. zum stammbuchartigen 'Königssteiner Liederbuch', Berlin mgq 719:
http://www.handschriftencensus.de/4499
S. 404f. zu Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. med. et phys. 2° 14:
http://www.handschriftencensus.de/14658
S. 405f. zu Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, Cod. hist. quart. 10:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/content/pageview/265132
Ich bemerke, dass man geneigt sein könnte, bei einer Suche in Google Book Search nach Graf Heinrich von Württemberg den alten Aufsatz von Heyd zu vermissen. Dieser ist indes durchaus dort präsent:
Ludwig Friedrich Heyd, Graf Heinrich zu Württemberg, Dr., Coadjutor des Erzbisthums Mainz, in: Studien der evangelischen Geistlichkeit Wirtembergs 4 H. 2, Stuttgart 1832, S. 163-184
http://books.google.de/books?id=X9QrAAAAYAAJ&pg=RA1-PA163
Heyd teilt S. 181-184 einiges aus dem Inhalt dieser Hs. mit.
Zu den zwei Stuttgarter Inkunabeln (es waren ursprünglich drei, ein Lirer-Druck wurde als DUBLETTE verkauft und befindet sich heute in New Haven, Yale University) siehe INKA:
http://www.inka.uni-tuebingen.de/
Ziemlich sinnfrei ist, dass Yale inzwischen das Bild des Einbands der Lirer-Chronik aus der allgemein zugänglichen Bilddatenbank entfernt hat!
Übrigens widmete Karl Theodor Griesinger Heinrich 1860 einen zweibändigen historischen Roman, der online lesbar ist:
http://books.google.de/books?id=1bM6AAAAcAAJ
http://books.google.de/books?id=4rM6AAAAcAAJ
#forschung
Bild aus Sattlers Graven
http://www.archive.org/stream/allgemeinegeschi04satt#page/n61/mode/2up
KlausGraf - am Montag, 23. November 2009, 19:53 - Rubrik: Landesgeschichte