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Der von dem/der betreffenden Archivierenden zurückgezogene Beitrag unter obigem Titel liegt mir vor und kann (wenn er aus dem Google-Cache verschwunden sein wird) von Interessenten per Mail an mich angefordert werden. Siehe http://archiv.twoday.net/topics/IMPRESSUM/

Auch aus Gründen des Persönlichkeitsrechts ist es wohl zu akzeptieren, wenn jemand einen Beitrag zurückzieht. Dies gilt aber natürlich nicht für die sich anschliessende Diskussion, die dann automatisch mitgelöscht wird. Daher bin ich BCK für seinen Vorschlag dankbar, eine kurze Zusammenfassung mitzuteilen, die er freundlicherweise erstellt hat, und die Kommentare aus dem Cache hierherzukopieren.

Vorweihnachtliches Klüngeling bei der Archivberatung des LVR /
fullminatrix - am Mittwoch, 11. November 2009, 08:02

Der/die Verfasser/in kritisiert "Klüngelei" bei der Stellenbesetzung der Archivberatung des LVR zugunsten der Einstellung der eigenen Volontäre, statt Leuten mit der Befähigung für den Höheren Archivdienst oder Leuten mit wenigstens Berufserfahrung in den geforderten Gebieten eine Chance zu geben. Der überalterten Archivberatung fehlten ausreichend qualifizierte und kompetente Mitarbeiter, sie werde ihren Aufgaben längst nicht mehr gerecht.


[Originalbeitrag wohl von Verf. aus dem Weblog gelöscht. Kommentare aus dem Google Cache, Stand: 17. Nov. 2009 10:00:44 GMT.]

lichtbild (Gast) meinte am 11. Nov, 09:08:
Da kann ich nur zustimmen: Herr Nabrings reagiert wohl nur, wenn man eine Kamera oder zumindest einen Presseausweis in der Hand hat.

Frank (Gast) meinte am 11. Nov, 11:30:
Die Hauptfrage ist...
wozu muss es unbedingt der höhere Dienst sein?? Ein FH-Studium sind 4 Jahre Archivwissenschaft + Ergänzungsrichtung (resp. 3 Jahre in Marburg), der Vorbereitungsdienst zwei Jahre und für den o.g. Job ist der wissenschaftliche Anspruch nur bedingt notwendig. Hier soll wohl eher, wie im deutschen Archivwesen üblich, das eigene Klientel unter "Naturschutz" gestellt werden, anstatt aufgrund objektiver Kriterien wie Fachkompetenz und Praxisnähe zu entscheiden - und die sind auf beiden Seiten vorhanden, beim FH-Absolventen mit entspr. Berufserfahrung zumeist noch umfänglicher. Oder anders gesagt: Ein Lehrbeispiel wie sich die dt. Archive mit einem zu engen Personalfokus um gutes Personal bringen...

blitzmerker (Gast) meinte am 11. Nov, 14:19:
Kontraste vermeiden
@Frank:
"Ein Lehrbeispiel wie sich die dt. Archive mit einem zu engen Personalfokus um gutes Personal bringen... "

Im vorliegenden Fall mag das ja Methode haben: Würde man hier eine kompetente und motivierte Persönlichkeit einstellen, dann würde der Rest ja noch viel mieser aussehen.
Wenn man den Kontrast reduziert, dann nennt man das Weichzeichnen. Manchmal die einzige Rettung ...
Antworten
Potsdam (Gast) meinte am 11. Nov, 19:26:
Höherer Dienst...
[...]Gesucht werden angeblich Leute mit der Befähigung für den Höheren Archivdienst (die formal so nur in Marburg oder München erhältlich ist),[...]

Falsch: Sie unterschlagen die nebenberufliche Masterausbildung der FH Potsdam.

Frank (Gast) antwortete am 11. Nov, 21:40:
Netter Hinweis
nur werden die frühestens in 3 Jahren fertig und die Stelle wird nicht die nächsten drei Jahre freigehalten! Der Hinweis ist also formal nett, löst jedoch nicht das Problem, sondern ist in diesem Kontext blanker Zynismus!

Abgesehen davon ist der Master genauso aberwitzig: die ehem. Fernweiterbildung zum Diplom-Archivar ohne inhaltliche Änderungen auf einen Master heben gibt noch lange keine fachlich besseren Absolventen. Denn auch hier gilt: Fernweiterbildung 3 Jahre und zwar ohne archivfachliche Vorbildung - FH-Diplom im Direktstudium 4 Jahre . also auch hier ein fachlich umfangreichere Ausbildung. Der Master zementiert also ebenfalls nur Klientelpolitik resp. unterstützt das Vorgehen der deutschen Archive sich möglichst um fachlich adäquates Personal zu bringen in dem vordringlich der Titel und nicht Erfahrungen und Fachwissen zählen. Potsdam sollte sich ein Beispiel an anderen einschlägigen FH nehmen bspw. HU, HDM, FH Hannover, Hamburg oder auch Chur, die einen echten Master anbieten, der eine zusätzliche, über ein informationsfachliches Erststudium hinausgehende und damit erweiternde Kompetenz verleiht und damit tatsächlichen Mehrwert für Bewerber wie insbesondere Arbeitgeber bietet. Nur in diesem Punkt scheint ein Großteil der Archive noch etwas verschlafen zu sein...

Archivar ohne Fachausbildung (Gast) antwortete am 12. Nov, 17:11:
Etwas platt
Titel und nicht Erfahrungen und Fachwissen zählen? Das schließt sich erstmal nicht aus. Mehrjährige archivarische Berufspraxis in ständiger Weiterbildung und zusätzlich ein FHP Master (wenn auch erst später) ist sicher nicht so schlecht wie dargestellt. Außerdem: was bedeutet schon das Zählen der Ausbildungsjahre und -orte? In Bezug auf die Stellenausschreibung Brauweiler mag das ja nicht so passend sein, aber grundsätzlich finde ich die Polemik von Frank etwas überzogen in Bezug auf die FHP Angebote

Frank (Gast) antwortete am 12. Nov, 17:33:
Platt
ist es, wenn der Sinn eines Masters, nämlich ein Aufsetzen auf eine vorhandene Ausbildung ad absurdum geführt wird. Der Master dient gerade einer inhaltlichen Weiterentwicklung der betreffenden Person und bietet damit auch einen Mehrwert für Arbeitgeber. Nur genau das erfolgt mit dem FHP-Master nicht! Genau hier greift der FHP-Master zu kurz im Gegensatz zu Angeboten anderer Hochschulen und insbesondere entspr. Angeboten der internationalen Archivwelt - bspw. Lausanne, Chur, University College London, University of Liverpool, University of Dundee...

Der FHP-Master ist keine Weiterentwicklung, sondern ein Rückschritt, zumal er ausgebildeten Diplom-Archivaren aufgrund der aberwitzigen Zugangsbedingungen die Chance auf Weiterentwicklung nimmt und äquivalent zur höheren Dienst-Ausbildung in Marburg Historikern ohne Archivausbildung den Zugang zu einem Abschluss gewährt, der den Zugang zu fachspezifischen Posten wie eben in der Brauweilerschen Ausschreibung ermöglicht.

Das Problem liegt in zwei Punkten: Überkommene praxisferne schwerpunktmäßig titellastige Personalauswahl - es muss der höhere Dienst sein unabhängig von Erfahrungen, Fachwissen etc. gepaart mit Weiterbildungsangeboten, die das Ganze noch zementieren.

Nebenbei: International besteht ein solche Trennung faktisch nicht und wenn ich mir die drängenden Probleme hinsichtlich der elektronischen Welt anschaue wundert es mich bei der o.g. Gemenlage nicht, dass das Entwicklungstempo im Kontext eArchivierung in der internationalen Archivwelt nicht von Deutschland vorgegeben wird oder anders gesagt: Sehr gute Fachkollegen ohne den richtigen Titel gehen mit der o.g. Einstellungs- und Weiterbildungspolitik verloren - denn die gehen dann außerhalb des Archivwesens.

Das Bibliothekswesen hat die Zeichen der Zeit erkannt und die entspr. Ausbildungsgänge zum Master (ehem. reine Referendariatstudien für den höheren Dienst) für FH-AbsolventInnen aller informationsfachlicher Disziplinen geöffnet. Die Dokumentarswelt auch.

Naja, Archive denken halt eher in längeren Perioden, insofern besteht noch Hoffnung.

Archivar ohne Fachausbildung (Gast) antwortete am 13. Nov, 08:26:
Replik
Ich bin ja altersmäßig nicht so sehr am Puls der BA/MA-Welt, aber soweit ich das sehe, gibt es da eine große Ausdifferenzierung an Angeboten. Und Aufsetzen auf Vorwissen durch Master würde es eben nicht nur für Diplom-Archivare geben (zur Zulassungspraxis in Potsdam kann ich mich nicht äußern), sondern auch für promovierte Historiker mit Archivarsanspruch, also mit langjähriger Beobachtung der Archivwelt neben eigener Tätigkeit, regelmäßigem Fachaustausch und Fortbildung, Lektüre der Fachzeitschriften, etc. Und was die ausländischen Angebote angeht: Manches ist zwar toll, aber nicht für jeden realisierbar. Da liegt Potsdam viel näher. Mein Statement ist sicher mit persönlicher Betroffenheit geschrieben, aber bei Frank dürfte ein subjektiver Anteil ebenfalls gegeben sein - hier geht es doch nicht nur um objektive Kriterien der Fachausbildung.
Dipl.-Archivar mit Marburger Abschluss (Gast) meinte am 2009/12/29 14:34:
Eine "Quasi-Laufbahnbefähigung" für den höheren Dienst ist doch gar nicht so schlecht...
Liebe Archivierende,

ich finde es allerdings gut, dass das Rhein. Archivamt auch jenseits der starren beamtenrechtlichen Regelungen (inkl. Höchstaltersgrenzen für die Zulassung für das Referendariat höherer Dienst) eine Möglichkeit bietet, eine "Quasi-Laufbahnbefähigung" für den höheren Dienst anzubieten.

Nehmen wir mal den Fall, dass ein Marburger Absolvent (Dipl.-Archivar) sich nach vielen Berufsjahren noch weiterentwickeln will, idealerweise in Richtung höherer Dienst. Die Laufbahnbefähigung für den höheren Dienst wird er in aller Regel nicht mehr erwerben können, da vermutlich zu alt (beamtenrechtliche Altersgrenzen). Was bliebe ihm also, außer ein wissenschaftliches, dem Archivwesen komplementäres Studium zu absolvieren und eine Art informelle Befähigung für den höheren Dienst zu erwerben ?

Als zweite Variante wäre hier wohl neuerdings der Potsdamer Master zu nennen. Ich persönlich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Potsdamer Master eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Marburger Befähigung für den höheren Dienst darstellen wird und wenn man sich die Inhalte des Potsdamer Masters ansieht, so finde ich nicht, dass dieser eine wissenschaftliche Weiterentwicklung des Potsdamer Bachelor-Abschlusses darstellt.

Es stellt sich für mich in diesem Kontext auch die Frage, wie sich ein Marburger Absolvent des gehobenen Dienstes bei dem derzeit immer noch zu starren Laufbahnsystem überhaupt beruflich-wissenschaftlich weiterbilden und weiterentwickeln kann, wobei ich hier nicht auf Fortbildungen o.ä. abzielen möchte, sondern vor allem auf grundständige oder ergänzende Studienangebote.
Über Meinungen von Kollegen/innen würde ich mich freuen. 
Frank (Gast) meinte am 2009/12/29 15:14:
Wer lesen kann...
...ist klar im Vorteil.

Der Potsdamer Master setzt eben gerade NICHT auf dem Diplom-Archivar auf, sondern schließt diesen explizit aus und verlangt faktisch einen anderen Studienabschluss. Die Inhalte entsprechen jedoch dem Diplom-Archivar. Anders gesagt: Dem Diplom-Archivar wird die Chance auf den Aufstieg genommen, ein sonstiger Absolvent erhält für ein und dieselben Studieninhalte den Master. Hier liegt der Hund begraben!

Noch einmal zum Mitmeißeln: Der Potsdamer Master ist NICHT für Diplom-Archivare gedacht, sondern für sonstige Absolventen, die enen ERSTE Archivarsausbildung brauchen - sprich die Bachelorinhalte für den Mastertitel... insofern ist der Potsdamer Master kein Vorbild, sondern ein Rückschritt, da er das enge Gefüge und die fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten für Diplom-Archivare zementiert. 
Dipl.-Archivar (mit Marburger Abschluss) (Gast) antwortete am 2009/12/29 15:34:
Danke für die Richtigstellung !

Dann ist der Potsdamer Master erst recht keine Konkurrenz für die (Marburger) wissenschaftlichen Archivare. Wobei man nicht absehen kann, ob die Arbeitgeber derartige Qualitätsunterschiede erkennen werden.

Nochmal zum Ausgangsthema zurück, das Volontariat des Rein. Archivamtes finde ich gar nicht so falsch, denn es würde (theoretisch) auch Dipl.-Archivaren ermöglichen, zumindest die fachlichen Qualifikationen für den höheren Dienst zu erwerben, wenn auch ohne beamtenrechtliche Laufbahnbefähigung.

Das System ist viel zu starr und am "Kastenwesen" orientiert. Ein altgedienter Dipl.-Archivar mit einer langen Berufserfahrung hat fast gar keine Chance, in den höheren Dienst zu kommen, denn er kann die Laufbahnbefähigung für den h.D. ja nur über Marburg erwerben und da gibt es rigide Altersgrenzen der einzelnen einstellenden Bundesländer.

Ich möchte dennoch nochmal die Diskussion anstoßen, welche wissenschaftlichen Weiterbildungen oder grundständigen Studiengänge für Dipl.-Archivare überhaupt sinnvoll sein könnten, selbst wenn diese nicht mehr in den höheren Dienst führen können. 
Dipl.-Archivar (mit Marburger Abschluss) (Gast) antwortete am 2009/12/29 15:37:
Ups, es heißt natürlich Rhein. Archivamt...bzw. hieß so:-) 
 

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