
"Der "gedanke, ein archiv für ungedruckte biographien aufzumachen" kam Walter Kempowski auf einem Gang über den Gefängnishof in Bautzen an einem Winterabend des Jahres 1950. Er hörte ein „eigenartiges Summen“. Das war der "babylonische Chorus" seiner Zellengenossen, deren Lebensgeschichten niemand kennen- und weitererzählen wird. Über Jahrzehnte hat er die Briefe, Fotos und Tagebücher unzähliger Personen gesammelt und in zehn Echolotbänden für die Zeit vom Beginn des Rußlandfeldzuges 1941 bis zur Kapitulation des NS-Regimes am 08.Mai 1945 collagiert. Unter der Leitung von Dominic Friedel lauscht Ulrich Anschütz dem Raunen der Stimmen, die Kempowski für die Tage vom 20. bis zum 30. April 1945 zusammengetragen hat.
Archivar Ulrich Anschütz Regie Dominic Friedel Bühne Karoline Bierner Kostüme Hanne Günther Dramaturgie Andrea Koschwitz
Premiere am 07. Feburar 2009 im Maxim Gorki Theater Berlin"
Vorerste letzte Aufführung 18. Januar 2010
Quelle: Maxim Gorki Theater, Monatsplan
Wolf Thomas - am Mittwoch, 20. Januar 2010, 19:45 - Rubrik: Wahrnehmung