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Kommentar zu http://blog.arthistoricum.net/publish-first-filter-later

Lieber Herr Kohle,

ich empfinde es als Unverschämtheit, mich als konservativen Unkenrufer zu bezeichnen.

Richtig ist, dass mir die Zeit fehlte, eine ausführliche Stellungnahme zu Peer Review und anderen Qualitätssicherungsverfahren abzugeben.

Sie finden aber zum Thema Peer Review über 80 Einträge in Archivalia, die zur Erhellung der Problematik beitragen:

* http://archiv.twoday.net/search?q=peer+review

Ich darf hervorheben:
http://archiv.twoday.net/stories/5886308/

Ich komme aus einer Disziplin, die kein striktes Peer Review kennt und ich selbst habe bei über 200 wissenschaftlichen Veröffentlichungen seit 1975 selbst auch noch kein Peer Review erlebt. Ich habe allerdings für eine englischsprachige Zeitschrift zum Thema Open Access einmal als Gutachter agiert. Und ich habe je ein Gutachten für die österreichische Forschungsförderungsorganisation und für die DFG abgegeben. Meine eigene Erfahrungen mit Peer Review kann man also durchaus als "bescheiden" bezeichnen.

Richtig ist, dass die Open-Access-Bewegung die Forderung nach Peer Review wie eine Monstranz vor sich her trägt, und dass mir dieser Fetischcharakter missfällt.

Da ich seit Jahren dafür plädiere, Abschlussarbeiten auch ohne Empfehlung eines Gutachters in den Hochschulschriftenservern zu veröffentlichen bzw. sogar eine Pflichtveröffentlichung zu fordern, frage ich mich, was an meiner Position "konservativ" ist.

Ich habe auch keinerlei Sympathien für die Praxis von Hochschulen (z.B. Göttingen) eigene Open-Access-Server von den Servern für Dissertationen usw. zu trennen.

Was mir am E-Journal Kunstgeschichte missfällt ist, dass hier mit dem Begriff "Peer Review" geworben wird, obwohl nichts dergleichen stattfindet. Einzig und allein korrekt (und kein Betrug an Nachwuchswissenschaftlern) wäre von "Open Review" zu sprechen.

Ich denke, in der Sache sind wir uns einig. Wir sollten neue internetbasierte Bewertungsformen erproben und nicht fetischartig an "Peer Review" festhalten. Da sollte man dann aber auch Verbündete nicht durch unbegründete Herabsetzungen verprellen, denn ich kann nicht erkennen, dass mein Beitrag unsachlich war (wenngleich sicher nicht willkommen).
 

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