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"Karin Brennan arbeitet als Archivarin an der Universität in Sydney. Zurzeit ist sie am Uni-Archiv Münster, das „Asylarchiv“ des Kölner Stadtarchivs ist. Mit Brennan sprach Stefan Volberg über die Zukunft der Archivalien.

Sie verbringen einen Großteil Ihres Jahresurlaubs in Deutschland, um im Uni-Archiv Münster als Fachfrau bei der Betreuung der verschütteten Kölner Archivalien mitzuwirken. Warum?

Das Kölner Archiv habe ich nicht aus persönlicher Anschauung gekannt, aber die Nachricht vom Einsturz ging um die Welt. Ich möchte helfen, die Akten möglichst schnell wieder zugänglich zu machen.

Und das in Ihrem Urlaub?

In Australien haben wir eine andere Urlaubsregelung: vier Wochen Jahresurlaub und alle zehn Jahre drei Monate zusätzlich. Da habe ich den Zusatzurlaub genutzt.

Sie sind Deutsche - wie kamen Sie auf den Fünften Kontinent?

Ich habe Englisch und Geschichte auf Lehramt studiert und wollte nach England, wo ich meinen Mann kennen gelernt habe. Er stammt aus Australien. Dort habe ich eine Zusatzausbildung unter anderem als Archivarin gemacht und kam schließlich an das Uni-Archiv in Sydney.

Womit haben Sie in Münster zu tun?

Wir arbeiten uns durch die Kartons durch, sichten, sortieren, dokumentieren. Restaurieren ist die Arbeit anderer Spezialisten.

Sie sind Fachfrau als Archivarin. Sind Sie mitunter den Tränen nahe, wenn Sie die Beschädigungen sehen?

Manchmal schon! Allerdings bin ich emotional nicht ganz so betroffen: Es sind ja nicht meine Archivalien. Und es sind viele Dinge gefunden worden; unglaublich, was man durch Restaurierung wieder hinkriegen kann.

Waren Sie denn auch an der Unglücksstelle?

Im Vorbeigehen. Aber ich habe mir gedacht: Da wird ja gearbeitet, da störst du nur. Insgesamt war ich ein Wochenende in Köln.

Noch eine Woche, dann geht es wieder nach Hause. Und dann?

Ich werde den Kollegen berichten. Viele wollen gern helfen, aber es ist auch eine Frage der Sprache. Dass ich auch Deutsch spreche, ist natürlich sehr hilfreich, wenn man die Akten beurteilen muss.

Sind Sie zufrieden mit Ihrem Erfolg?

Ein bisschen schon. Wenn man was gefunden hat, das man wieder zusammenfügen kann, dann weiß man: Es ist wieder ein gutes Stück geschafft."

Quelle: Kölnische Rundschau, 12.8.2010
Wolf Thomas meinte am 2010/08/24 08:48:
WDR-Bericht: "Urlaub im Notarchiv"- noch 5 Tage in der Mediathek:
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/rueckschau/2010/08/21/lokalzeit_koeln.xml 
 

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