Der spielmännische Legenden- und Abenteuerroman Orendel (oder: Der Graue Rock) war nur in einer einzigen elsässischen Handschrift von 1477 überliefert, die 1870 in Straßburg verbrannte:
http://www.handschriftencensus.de/werke/1492
Er liegt außerdem in einem Druck von Hans Froschauer (Augsburg 1512) vor. Digitalisat:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00009164/image_1
Bei Johann Otmar erschien ebenfalls in Augsburg im gleichen Jahr eine Prosaauflösung (der VD 16 verzeichnet sie in zwei variierenden Ausgaben):
VD16 ZV 12009
Digitalisat von VD16 ZV 12008
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00011538/image_5
Die Prosaauflösung P geht auf eine alte Handschrift zurück und hat eigenen textkritischen Wert.
Literatur zur Orendelforschung: Siehe etwa die Hinweise von Michael Embach in: Wallfahrt und Kommunikation. Mainz 2004, S. 239 Anm. 21 sowie Christian Kiening in: Literarische und religiöse Kommunikation in Mittelalter und früher Neuzeit, 2009, S. 389ff.:
http://books.google.com/books?id=Iilp4omCmuwC&pg=PA389 bzw.
http://paperc.de (nach Registrierung komplett einsehbar)
Der Artikel von Achim Masser in der Enzyklopädie des Märchens 10 (2002), Sp. 358-362 ist ganz einsehbar unter
http://www.libreka.de/9783110168419/195
Friedrich Heinrich von der Hagen legte die Erstausgabe des Textes 1844 vor und besprach auch kurz die Prosaauflösung (S. XXV):
http://books.google.com/books?id=dts6AAAAcAAJ&pg=PR25
Sehr viel ausführlicher handelte sie Bergers Ausgabe von 1888 ab (Wiedergabe des Schluss der Prosaauflösung P S. 183-186):
http://books.google.com/books?id=oGESAAAAMAAJ&pg=PA183 (US-Proxy) bzw.
http://www.archive.org/details/orendel00orengoog
Abschrift von einem dieser beiden extrem seltenen Otmar-Drucke von 1512 dürfte die 1547 datierte Sigmaringer Handschrift (Hofbibliothek, Cod. 372) sein, die nach der Findkartei aus 32 beschriebenen und 2 unbeschriebenen Blättern besteht (ich habe sie nicht gesehen). Die Karteikarte gibt als Überschrift "Von dem vntrenlichen ungenäten rock vnssers heren" und weist darauf hin, sie stimme mit dem Augsburger Druck von 1512 überein.
Sicher galt das Interesse des Abschreibers der Heilig-Rock-Reliquie und nicht dem für die Altgermanistik so wichtigen Orendel-Text, aber als Rezeptionszeugnis der Augsburger Prosaauflösung sollte man das Sigmaringer Manuskript durchaus notieren.
#forschung
#fnzhss
http://www.handschriftencensus.de/werke/1492
Er liegt außerdem in einem Druck von Hans Froschauer (Augsburg 1512) vor. Digitalisat:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00009164/image_1
Bei Johann Otmar erschien ebenfalls in Augsburg im gleichen Jahr eine Prosaauflösung (der VD 16 verzeichnet sie in zwei variierenden Ausgaben):
VD16 ZV 12009
Digitalisat von VD16 ZV 12008
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00011538/image_5
Die Prosaauflösung P geht auf eine alte Handschrift zurück und hat eigenen textkritischen Wert.
Literatur zur Orendelforschung: Siehe etwa die Hinweise von Michael Embach in: Wallfahrt und Kommunikation. Mainz 2004, S. 239 Anm. 21 sowie Christian Kiening in: Literarische und religiöse Kommunikation in Mittelalter und früher Neuzeit, 2009, S. 389ff.:
http://books.google.com/books?id=Iilp4omCmuwC&pg=PA389 bzw.
Der Artikel von Achim Masser in der Enzyklopädie des Märchens 10 (2002), Sp. 358-362 ist ganz einsehbar unter
Friedrich Heinrich von der Hagen legte die Erstausgabe des Textes 1844 vor und besprach auch kurz die Prosaauflösung (S. XXV):
http://books.google.com/books?id=dts6AAAAcAAJ&pg=PR25
Sehr viel ausführlicher handelte sie Bergers Ausgabe von 1888 ab (Wiedergabe des Schluss der Prosaauflösung P S. 183-186):
http://books.google.com/books?id=oGESAAAAMAAJ&pg=PA183 (US-Proxy) bzw.
http://www.archive.org/details/orendel00orengoog
Abschrift von einem dieser beiden extrem seltenen Otmar-Drucke von 1512 dürfte die 1547 datierte Sigmaringer Handschrift (Hofbibliothek, Cod. 372) sein, die nach der Findkartei aus 32 beschriebenen und 2 unbeschriebenen Blättern besteht (ich habe sie nicht gesehen). Die Karteikarte gibt als Überschrift "Von dem vntrenlichen ungenäten rock vnssers heren" und weist darauf hin, sie stimme mit dem Augsburger Druck von 1512 überein.
Sicher galt das Interesse des Abschreibers der Heilig-Rock-Reliquie und nicht dem für die Altgermanistik so wichtigen Orendel-Text, aber als Rezeptionszeugnis der Augsburger Prosaauflösung sollte man das Sigmaringer Manuskript durchaus notieren.
#forschung
#fnzhss
KlausGraf - am Montag, 30. August 2010, 01:59 - Rubrik: Kodikologie