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Carové, Friedrich Wilhelm, in: Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes, 2. Aufl., Bd. 2, Berlin/New York 2008, S. 372-373

Carové, Friedrich Wilhelm, * 20.6.1789
Koblenz, † 18.3.1852 Heidelberg. – Literat,
Publizist u. Religionsphilosoph.
Nach einer Ausbildung zum Juristen an der
Koblenzer Rechtsfakultät (Licencié en droit
1809) u. verschiedenen Posten im frz. Verwaltungsdienst
studierte C. ab 1816 in Heidelberg
Philosophie, wo er sich eng an Hegel
anschloss. Auf dem Wartburgfest in Eisenach
1817 war er einer der Hauptredner u. Vertreter
der Heidelberger Burschenschaft. 1818
in Heidelberg zum Dr. phil. promoviert,
folgte er Hegel nach Berlin. Doch seine frei-
[S. 373]
heitl. Gesinnung verbaute ihm sowohl dort
als auch in Breslau u. Heidelberg die angestrebte
Universitätslaufbahn als Philosoph.
Er lebte fortan als Privatgelehrter u. Publizist
abwechselnd in Frankfurt/M. u. in Heidelberg.
1848 war er Mitgl. des Frankfurter
Vorparlaments.
C. vertrat in seinen rd. 40 monograf.
Schriften u. zahlreichen Zeitschriftenartikeln
die Ideale der Humanität. Der Kosmopolit
engagierte sich in der internat. Friedensbewegung
u. gegen die Sklaverei. Katholischer
Herkunft, setzte C. sich in religions- u. geschichtsphilosoph.
Arbeiten kritisch mit dem
Machtanspruch seiner Kirche auseinander,
die er weder für unfehlbar noch alleinseligmachend
hielt. An ihre Stelle sollte eine auf
christl. Prinzipien gegründete Menschheitsreligion
treten. Begeistert von altdt. Literatur
u. Kunst, gab er gemeinsam mit dem Kölner
Eberhard von Groote zu dieser Thematik ein
Taschenbuch auf das Jahr 1816 heraus. Für
die Brüder Grimm sammelte er Volkserzählungen
u. Bräuche aus dem Rheinland u. von
der Mosel (1816. Aus dem Grimm-Nachl. hg.
v. Leander Petzoldt 1997). Der romant. Poetik
sind seine Prosadichtungen in den Bänden
Romantische Blätter (Eisenach 1818) u. Moosblüthen
(Ffm. 1830) verpflichtet (beide liegen
vor als Mikrofiche-Ed. Mchn. 1994). Das im
ersteren enthaltene Kunstmärchen Kinderleben
oder das Mährchen ohne Ende wurde durch die
Übersetzung von Sarah Austin (The Story
without an End) im angloamerikan. Raum äußerst
populär.

Literatur: Albert Schürmann: F. W. C. Sein
Werk als Beitr. zur Kritik an Staat u. Kirche im
frühliberalen Hegelianismus. Diss. Bochum 1971. –
Christoph E. Schweitzer: F. W. C., Autor eines
einzigartigen Kunstmärchens. In: ABNG 31–33
(1991), S. 133–153. – Helge Dvorak: Biogr. Lexikon
der Dt. Burschenschaft. Bd. 1,1 (1996), S. 165. –
Klaus Graf: F. W. C. (1789–1852): Ein Tag auf dem
Stadtturm zu Andernach. In: Andernacher Annalen
4 (2001/02), S. 57–76. Klaus Graf


Kopie des Online-E-Textes.

Zu Carové:

Der Beitrag in den Andernacher Annalen geht auf die Internetseite
http://www.histsem.uni-freiburg.de/mertens/graf/carove.htm
zurück.
[ http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:hebis:30-1137973 ]

Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_Carov%C3%A9

Wikisource
http://de.wikisource.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_Carov%C3%A9

 

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