Heute hatte ich Gelegenheit, im Heinrich-Heine-Institut der Stadt Düsseldorf einige frühneuzeitliche Handschriften und die Karteikarten mit Kurzbeschreibungen einzusehen. Näheres in Kürze in den Nachträgen zu
http://archiv.twoday.net/stories/640153734/
Nur aufgrund der Karteikarte kann ich Angaben zu HH 34 (früher C 93) machen: "Onser vrouwen kunne. Ein altes niederdeutsches Gedicht auf die heilige Jungfrau". Es handelt sich um eine Abschrift einer Handschrift der Königlichen Bibliothek zu Düsseldorf mit Wort- und Sinnerklärungen und einer Vorrede, datiert Düsseldorf 1818 (102, 88 S., 18x11 cm).
C 93 ist jedoch die Signatur der mittelalterlichen Vorlage. Im Katalog Lacomblets steht nichts davon, dass die Abschrift des 19. Jahrhunderts beilag:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/man/content/pageview/5350124
Die Handschrift aus dem 15. Jahrhundert gehörte den Kreuzbrüdern von Marienfrede:
http://www.handschriftencensus.de/12760
https://archive.org/stream/nachrichten1913akaduoft#page/102/mode/2up (Borchling 1914)
Die von einem sonst nicht näher bekannten Bruder Hans am Ende des 14. Jahrhunderts wohl im Raum Köln-Kleve - von einem Niederländer, keinem Schwaben - gedichteten Marienlieder wurden erstmals nach einer Handschrift in St. Petersburg von Rudolf Minzloff 1863 gedruckt. 1880 wies Fr. Gerss auf die von ihm "entdeckte" Düsseldorfer Handschrift hin und gab Textproben:
https://archive.org/stream/zeitschriftfrde143unkngoog#page/n226/mode/2up
Wer die ungedruckt bzw. unbekannt gebliebene Ausgabe in der Handschrift des Heine-Instituts 1818 erstellt hat, muss noch ermittelt werden. Undenkbar erscheint es mir nicht, dass Theodor Joseph Lacomblet, der damals an der Düsseldorfer Hofbibliothek beschäftigt war, dafür verantwortlich war.
https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Lacomblet,_Theodor_Joseph
Lacomblet war durchaus an Altdeutschem interessiert, er ließ sich in Xanten ein (vermeintliches?) Nibelungenlied zeigen
http://books.google.de/books?id=IQyZJTJcw_MC&pg=PA52
und edierte in seinem Archiv für die Geschichte des Niederrheins Sprachdenkmäler:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/3335664
#forschung
http://archiv.twoday.net/stories/640153734/
Nur aufgrund der Karteikarte kann ich Angaben zu HH 34 (früher C 93) machen: "Onser vrouwen kunne. Ein altes niederdeutsches Gedicht auf die heilige Jungfrau". Es handelt sich um eine Abschrift einer Handschrift der Königlichen Bibliothek zu Düsseldorf mit Wort- und Sinnerklärungen und einer Vorrede, datiert Düsseldorf 1818 (102, 88 S., 18x11 cm).
C 93 ist jedoch die Signatur der mittelalterlichen Vorlage. Im Katalog Lacomblets steht nichts davon, dass die Abschrift des 19. Jahrhunderts beilag:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/man/content/pageview/5350124
Die Handschrift aus dem 15. Jahrhundert gehörte den Kreuzbrüdern von Marienfrede:
http://www.handschriftencensus.de/12760
https://archive.org/stream/nachrichten1913akaduoft#page/102/mode/2up (Borchling 1914)
Die von einem sonst nicht näher bekannten Bruder Hans am Ende des 14. Jahrhunderts wohl im Raum Köln-Kleve - von einem Niederländer, keinem Schwaben - gedichteten Marienlieder wurden erstmals nach einer Handschrift in St. Petersburg von Rudolf Minzloff 1863 gedruckt. 1880 wies Fr. Gerss auf die von ihm "entdeckte" Düsseldorfer Handschrift hin und gab Textproben:
https://archive.org/stream/zeitschriftfrde143unkngoog#page/n226/mode/2up
Wer die ungedruckt bzw. unbekannt gebliebene Ausgabe in der Handschrift des Heine-Instituts 1818 erstellt hat, muss noch ermittelt werden. Undenkbar erscheint es mir nicht, dass Theodor Joseph Lacomblet, der damals an der Düsseldorfer Hofbibliothek beschäftigt war, dafür verantwortlich war.
https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Lacomblet,_Theodor_Joseph
Lacomblet war durchaus an Altdeutschem interessiert, er ließ sich in Xanten ein (vermeintliches?) Nibelungenlied zeigen
http://books.google.de/books?id=IQyZJTJcw_MC&pg=PA52
und edierte in seinem Archiv für die Geschichte des Niederrheins Sprachdenkmäler:
http://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/periodical/pageview/3335664
#forschung
KlausGraf - am Dienstag, 4. März 2014, 20:16 - Rubrik: Kodikologie