Das ist meine feste Überzeugung. Siehe dazu RA Stadler und die kontroverse Diskussion:
http://www.internet-law.de/2012/03/mussen-wir-uns-vom-konzept-des-geistigen-eigentums-verabschieden.html
http://www.internet-law.de/2012/03/mussen-wir-uns-vom-konzept-des-geistigen-eigentums-verabschieden.html
KlausGraf - am Sonntag, 23. März 2014, 16:36 - Rubrik: Archivrecht
Schmunzelkunst (Gast) meinte am 2014/03/23 18:18:
Das Eigentum ist ein vergleichsweise schwaches Grundrecht.
Wegen des Satzes "Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt" in Artikel 14 GG kann zumindest der geistige Anteil jederzeit abgeschafft werden ;-).
FeliNo antwortete am 2014/03/24 00:26:
Vielleicht gelassener zu sehen im Blick auf die Jahrhunderte. In der europäischen Geschichte des Buchdrucks ist das heutige Urheberrecht (das nur interessant ist als "Nutzungsrecht") noch jung. Das Mittelalter schrieb ab mit der Hand, den Verfassernamen begegnete man selten, den Verfassen selbst durchweg nicht. Der frühe Buchdruck, der zunächst gar keine Titel kannte, führte den Verfasser (sofern er bekannt war) im "Incipit" an, dem den Druck einleitenden Satz, Verfassen und Schreiben war Gelehrsamkeit und nicht öffentlich, es nutzen war Privileg, der Buchdruck öffnete die Grenzen. Gedruckt wurde hernach zwar mit Namen, aber wie man lustig war; bereits im 17. Jahrhundert ärgerten sich manche Schriftsteller, wie z. B. Hoffmann von Hoffmannswaldau, darüber, dass ihre Werke wild gedruckt wurden, weil man sie zuweilen dabei auch unter ihrem Namen veränderte; das 18. Jahrhundert erfand die Ausgabe "letzter Hand", die vom Verfasser autorisierte Druckversion, da war das Gefühl, ein Schöpfer zu sein, ein "Genie", bereits in den Köpfen. Die um 1840 beginnende Massenbuchdruckzeit sattelte auf und machte aus dem Ganzen ein Geschäft gegenseitiger Abhängigkeiten, die Geld einbrachten.Geistige Anteile werden nie "abgeschafft"; ihre Verbürgung wird nur anders erfolgen, davon bin ich überzeugt. Wer weiß, was die Maschine noch alles so bringen wird. (Mit Gelehrsamkeit und Wissenschaft wurde übrigens noch nie Geld verdient, mit dem Etikett derselben gelegentlich schon, das gab's aber schon immer...:-)