KlausGraf - am Montag, 7. April 2014, 22:34 - Rubrik: Geschichtswissenschaft
Werner Reiter (Gast) meinte am 2014/04/09 23:27:
Den Kunstfälschern ein Schnippchen schlagen
Normalerweise muss man den Hut ziehen, wenn es Fälscher schaffen die Experten so zu täuschen, dass diese – sogenannten Experten hineingelegt werden. Spricht man persönlich mit dem Einen oder Anderen sogenannten Fachmann (!?!) – dann sind es immer die Anderen denen so ein Irrtum bei Expertisen passiert. Das ist die wahre Aussage die man bekommt, denn keiner will sich wirklich outen, dass ihm so etwas schon mal passiert ist. Da wäre er als Fachmann für gewisse Expertisen sicherlich am Kunstmarkt nicht mehr kompetent um perfektionistisches Fachwissen auf diesem Fach zu interpretieren. Das fälschen ist nicht all zu schwierig, wenn man Talent hat künstlerisch tätig zu sein. Wenn noch dazu das Material aus dieser besagten Zeit stimmt (Papier, Leinwand vielleicht auch Farbe) wie z.b. der Meister – Fälscher Konrad Kujau, einer der bekanntesten Fälscher im 20. Jahrhundert, der leider nicht mehr lebt. Der bräuchte nur noch den passenden Künstler. Am besten aus der Vorkriegszeit, von dem seine Werke von den Nazis konfisziert wurden, und einige Werke in der Kunstszene sogar unauffindbar sind – dann hat man als Fälscher schon gewonnen. Auch Fälscher müssen genau informiert sein, was für ein Künstler heute bei Sammlern und Kunstmuseen gefragt ist, die verzweifelt gesucht werden. Oft wird ein gesamtes Oeuvre eines Künstlers gefälscht den es gar nie gab. Wenn was interessantes auftaucht da wird nicht gefragt wie viel das kostet, sondern – es ist endlich aufgetaucht was schon immer gesucht wurde! Auch wenn es nie existiert hatte. Wie gesagt: Es tauchen Künstler am Kunstmarkt auf, die es in ihrer Biografie so nie gab. Dann will jeder der Erste sein der es haben will, egal um welchen Preis es da geht.
So wie der Düsseldorfer Kunsthändler Alfred Flechtheim der angeblich erworbene Kunst aus der Nazi-Zeit auf einem Anwesen in der Eifel versteckt hatte. Selbst ausgewiesene Kunst - Experten wie der frühere Düsseldorfer Akademie - Professor Werner Spies fielen auf diese Fälschungen herein. Dann schaltet sich meistens vor Erregung etwas Einzigartiges gefunden zu haben das Gehirn aus, um den wahren Gedanken mit Vernunft zu steuern, nicht mehr möglich macht. Denn dann geht’s nur noch um die Gier es zu besitzen. Später kommt man drauf dass man großen Scheiß gebaut hat, bevor man es zugibt verschweigt man’s lieber. Das sind sicherlich keine Referenzen mit denen sie im 21. Jahrhundert punkten können - ja vielleicht vor 50 Jahren, aber bestimmt nicht mehr heute. Aber dann sind die Fälscher schon über alle Berge, und machen weitere Geschäfte mit Millionen - Gewinne. Das liest und hört man dann aus den Medien, aber die Dunkelziffer der Schlaumeier die beim hinschauen schon eine Fälschung zu erkennen glauben ist natürlich wesentlich größer. Das ist eine Kunst – Mafia, die manchmal auch in bilateraler Ebene, und das ganz bewusst mit Fälschern zusammen arbeitet. Ernst Schöller vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg unter Berufung auf andere Fachleute sagt: Mehr als 30 Prozent der angebotenen Werke auf dem Kunstmarkt seien gefälscht, bei Druckgrafiken sogar mehr als die Hälfte. Kein Wunder, dass der Bundesverband Deutscher Galerien protestiert. Schließlich sind solche Zahlen geschäftsschädigend. Wer kauft da zum Beispiel noch nach leichten Herzens eine Picasso-Grafik für einige zehntausend Euro?
Bereits die Maler der Renaissance erkannten schon, dass einträgliche Geschäft mit ihrer Kunst und verkauften die Werke ihrer Schüler als Originale. Beispiel "Il Perugino", wie er sich nach seinem Geburtsort Perugia nannte (richtiger Name: Pietro di Cristoforo Vannucci, 1445/48-1523). Er erkannte schnell in seiner Zeit das profitable Geschäft mit seiner Kunst und startete in seinen Ateliers mit Hilfe seiner Lehrlinge eine wahre Massenproduktion - zum Leidwesen heutiger Kunsthistoriker. Denn dadurch ist es sehr schwierig zu beurteilen, ob ein Gemälde tatsächlich von der Hand des Meisters stammt oder " nur " von einem seiner vielen Schüler - wozu auch ein gewisser Raffael zählte.
Eine Computer - Analyse der dargestellten Gesichter brachte es an den Tag: Das erwähnte Bild stammt tatsächlich aus der Hand des Meisters - aber nur zum Teil. Während die Madonna und zwei der vier abgebildeten Heiligen von einer einzigen Person gemalt worden sind - höchst wahrscheinlich von Perugino selbst -, fallen die Pinselstriche beim Jesuskind und den beiden anderen Figuren völlig aus dem Rahmen. Hier haben offensichtlich drei Schüler das Werk des Meisters vollendet; das Kunstwerk scheint demnach eine Gemeinschaftsproduktion von mindestens vier Malern zu sein. Diese Unterschiede wurden mit bloßem Auge sofort erkannt. Somit wird die Unsicherheit eines absolut echten Kunstwerks auch im regulären Kunsthandel zu erwerben oft zum großen Problem, wie man im jüngsten internationalen Fälscher - Skandal im Spiegel Online Kultur liest: New Yorker Kunstskandal: Händlerin gesteht Verkauf von Fälschungen. Dadurch wird dessen Wert jenes Künstlers stark vermindert, obwohl im eine vertrauliche Institution, eine „ Galerie „ am Kunstmarkt vertritt. Und dadurch tritt auch große Unsicherheit am Kunstmarkt hervor. Vor allem, wenn dieser Künstler schon tot ist, ist es schwierig dessen Provenienz sowie Echtheit lückenlos zu beweisen. Wobei es auch nachweislich ( lebende Künstler ) gibt, die eine Fälschung ihrer Werke nicht erkennen z.B. Hermann Nitsch laut Pressebericht. Wie können da erst Fachleute eine 100%ige Expertise abgeben, und das nach Jahrzehnten? Oder oft sogar ( laut Pressebericht ) nur eine Expertise von einem Foto als Echt zu erklären, ohne das Original jemals gesehen zu haben. Das muss man sich mal vorstellen!
Dagegen kann man vorbeugen! NEIN - nicht wie man Kunst fälscht, sondern wie man Kunst für die nächste Kultur - Generation, als absolutes Original weitervermitteln kann. Die einzige Möglichkeit den Fälschern ein Schnippchen zu schlagen, hat der Künstler selbst in der Hand, und zwar noch zu Lebzeiten.
Das ist für mich spannende Kunst, etwas zu schaffen und zu bewegen das nicht gefälscht werden kann, und absolute Sicherheit bietet, und der Sammler in Zukunft wieder vertrauen zum sammeln findet.
Mehr zu diesem Thema finden Sie unter: www.fingerprint-on-art.com