" ..... Bei Erdmöbel ebnet der Klang den Weg zur Bedeutung. Dass es sich bei dem Stück „Fremdes“ etwa, wie die Band andeutet, um einen „Köln-Hass-Song“ handelt, kann man nur aus der Verwendung eines mal wieder recht kantigen Wortes schließen: „Stadtarchiv“. Und wenn man hört, wie Berges es zu dem rappelnden Off-Beat der Band ausspuckt, wird klar, wie sehr ihn der Kölner Klüngel, der im vergangenen Jahr zu der Katastrophe führte, anekeln muss. ....."
Quelle: Besprechung der Erdmöbel-CD "Krokus" in der FAZ
" ..... Sorpe, Banfe, Schobse, Milz. Mit diesen vier Worten beginnt ein Song auf dem neuen Album der Kölner Band Erdmöbel. Google sei Dank wissen wir in Sekundenschnelle, dass es sich dabei um Flüsse handelt. Was Google noch nicht erfasst hat: Dass dieses Flussquartett eben auch ein spezielles Sounderlebnis bietet.
Bei Erdmöbel geht es um diesen Fluss der Sounds, wie die Worte zu manchmal wunderlichen Klangtürmen zusammenfinden, wie sie sich im Kreis drehen und Assoziationen freigeben, plötzlich auf den Boden der Tatsachen fallen, unangenehm hart auf den Beat knallen. Die Worte sind die Stars in den Erdmöbel-Songs, die Band hat schon reichlich Beifall mit ihnen eingeholt. .... Das sind so die Sicherheiten nach 15 Jahren Erdmöbel. Ungefähr genauso lang leben und arbeiten die Musiker in Köln. Dass er wirklich in Köln angekommen sei, merke er daran, dass Empfindlichkeiten und Aggressionen gewachsen seien, sagt Markus Berges. „Erstmal war Köln ganz toll. Wenn du mit etwas zu viel Selbsthass ausgestattet bist und aus einer etwas langweiligen Stadt wie Münster kommst, ist es toll, in eine Stadt zu kommen, die dazu neigt, sich für jeden Mist abzufeiern.“ Das mache Köln aber doch auf eine ganz sympathische, provinzielle Art, meint Bassist und Produzent Ekki Maas. „Aber wenn dann so Sachen passieren wie die Kungelei mit dem Stadtarchiv und der U-Bahn, stehen wir plötzlich wehrlos davor. Da kann man die Wut kriegen. Wir haben eine Menge Liebeslieder auf Köln geschrieben, das reichte jetzt mal.“
Auf „Krokus“ ist ein Hasslied auf die Stadt Köln enthalten. „Fremdes“ heißt es und fängt lautmalerisch mit - Sorpe, Banfe, Schobse, Milz - und assoziiert sich in einer seltsamen Bilderfolge bis zum bitteren Finale fort: „Fremdes, Billiges, Lautes und Hässliches.“ Schlechter ist Köln lange nicht mehr weggekommen."
Quelle: Vorstellung des Albums im Kölner Stadt-Anzeiger
" .... Neu ist, dass die Band jetzt sogar politische Töne anschlägt. „Fremdes“, die aktuelle Single, reagiert mit einem Köln-Diss auf den dramatischen Einsturz des Stadtarchivs ....."
Quelle: Besprechung in der Märkischen Allgemeinen
Wolf Thomas - am Freitag, 17. September 2010, 21:47 - Rubrik: Kommunalarchive
vom hofe meinte am 2010/09/21 17:19:
siehe auch
http://archiv.twoday.net/stories/8355613/