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Stellungnahme des Vereins zu entsprechenden, städtischen Sparvorschlägen:
"Vorab einige Worte zur Kommunikationskompetenz und –kultur. Wir möchten betonen, dass es uns erstaunt, dass im Vorfeld keinerlei Kontakte oder Gespräche mit uns in dieser Angelegenheit gesucht wurden. Wenn schon von einer möglichen Zusammenarbeit, von Synergieeffekten etc. die Rede ist, dann sollte der mögliche Partner doch in die Diskussion vorab einbezogen werden, bevor solche Pläne schriftlich fixiert werden, und nicht mit einem solchen Papier überrascht werden. Deshalb sehen wir uns (wieder einmal) genötigt, in Form eines der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Schreibens Stellung zu nehmen.

Wir freuen uns, dass Kulturdezernent Schumacher in Bezug auf das Archiv von Werkstattfilm e.V. anerkennend von "unwiederbringlichen Materialien" spricht. Soviel zum Positiven. Ansonsten führt er auf, dass entgegen der getätigten Aussagen von Archivar Ahrens das Stadtarchiv auch Materialien aus dem audiovisuellen Bereich sammelt und aufarbeitet. Das ist eine neue Erkenntnis, die wir und auch andere auf dem Gebiete der Medien Tätige nicht bestätigen können.

Zudem unternimmt die Spitze der Kulturverwaltung hier zum zweiten Mal den Versuch, unter Hinweis auf die nicht adäquaten Unterbringungsmöglichkeiten das Archiv von Werkstattfilm "innerhalb des Stadtarchives" lagern zu wollen. Sie unterstellt, dass dort auch "die wissenschaftliche Auswertung des Archivgutes intensiviert" werden könne.

Werkstattfilm stellt dazu fest:

*

Das Stadtarchiv Oldenburg ist bisher auf dem Gebiet der audiovisuellen Medien nur am Rande tätig geworden und leistet auf diesem Gebiet keine qualitativ angemessene Arbeit.
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Das Archiv von Werkstattfilm wurde in jahrelanger, gemeinnütziger (also unbezahlter) Arbeit von Werkstattfilmmitarbeitern zusammengetragen und in vielbeachteten Aktionen und Filmproduktionen der Oldenburger Öffentlichkeit vorgestellt. Zum Ankauf des Archivgutes hat die Stadt Oldenburg nichts beigetragen, die Diskussion um das im Besitz des Vereins und seiner Mitarbeiter befindliche Archivgut entbehrt also jeglicher Grundlage. Es ist uns deshalb völlig unverständlich, dass im Rahmen des Bürgerhaushaltes, in dem es um die Erhöhung des Etats von Werkstattfilm gehen sollte, der Kulturdezernent Schumacher hier Begehrlichkeiten formuliert. Wir haben schon in der Vergangenheit betont, dass auch wir die Situation in unserem Archiv als nicht hinnehmbar betrachten und haben wiederholt eine bessere Ausgestaltung beantragt. Es muss aber klar sein, dass wir unsere Archivalien nur in Räumlichkeiten unterzubringen gedenken, über die der Verein Werkstattfilm die ALLEINIGE UND AUSSCHLIESSLICHE Verfügung hat und die keiner zeitlichen Beschränkung unterliegen, weil gemeinnützige Arbeit auch an Wochenenden und Abenden stattzufinden pflegt.
*

Die wissenschaftliche Auswertung des Archivgutes erfolgt derzeit und auch in Zukunft ausschließlich beim Verein Werkstattfilm. Dass wir schon in der Vergangenheit die Kooperation mit dem Stadtarchiv gepflegt haben, zeigt der Umstand, dass Schüler bei der Recherche (z.B. über Zwangsarbeit in Oldenburg) von dort an das Archiv von Werkstattfilm verwiesen wurden. Interessenten wie u.a. Studenten und Fachgruppen der Universität und Fachhochschule Oldenburg, die Oldenburger Schulen und überregional Wissenschaftler der Filmhochschule Wien und der Akademie der Künste in Berlin, Sendeanstalten (ARD, ZDF, NDR, Radio Bremen) und die Presse haben sich in der Vergangenheit nach Absprache mehrfach des Archivs bedient. Die Aussage, dass Institutionen, die bisher auf dem Gebiet der Medien eher zurückhaltend tätig waren, die wissenschaftliche Auswertung des Archivgutes "intensivieren" könnten, vermag zu überraschen.

Wir hoffen trotz dieser – vorhersehbaren – Beschlussfassung des Kulturdezernenten, dass sich der Kulturausschuss ernsthaft und sachlich mit dem Antrag des Bürgerhaushaltes befasst und sich nicht auf sachlich unsinnige und unhaltbare Nebenschauplätze abdrängen lässt. Die Verwaltung zeigt mit dieser Beschlussvorlage wieder einmal, dass die Einschätzung vieler Bürger, beim sog. Bürgerhaushalt handele es sich um eine teure Scheinveranstaltung ohne konkrete Folgen, durchaus ihre Berechtigung hat."

Quelle: http://www.werkstattfilm.de/ - dort auch weitere Materialien
 

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