Bei Recherchen zur angeblichen Chronik des Wenzel Gruber und zur Überlieferung des Reimpaargedichts "Greisenklage" stieß ich auf einen interessanten Beitrag im Internet, an den ich mich nicht mehr erinnerte:
http://www.aedph-old.uni-bayreuth.de/2004/0330.html
Es handelt sich um eine Mail an die Mailingliste Mediaevistik vom 27. November 2004 (von mir abgesandt).
Der Handschriftencensus hat bislang weder Mücks Aufsatz ausgewertet noch von meinem damaligen Nachweis einer weiteren Augsburger Handschrift Kenntnis genommen.
http://www.handschriftencensus.de/werke/2462
Ich schrieb: "Ein Blick ins Internet widerlegt die ohnehin nicht
schluessige Hypothese von Mueck, Hans von Trenbach haette
die Greisenklage verfasst. Abgesehen davon, dass
die Redaktionsgeschichte bei Mueck zu kurz kommt (die
Ueberlieferung in der Trenbach-Chronik muesste ja
textgeschichtlich am Anfang stehen, wenn Hans von Trenbach
sie verfasst haette), kann die vermutete Abfassung in den
1460er Jahren durch zwei neue Textzeugen aus dem 2. V. des
15. Jh. zurueckgewiesen werden."
Diese beiden Handschriften (nur die St. Galler ist im Handschriftencensus vermerkt) wiesen meine Ergänzungen zur Liste von Mück nach:
"Ergaenzungen:
St. Gallen, Stiftsbibl. cod. 594, p. 400-402 (1430/40 von
Friedrich Kölner geschrieben)
Greisenklage= "Von dem vngelebten vnd vnwerden alter des
menschen"
Beschreibung und Identifizierung von Nigel Palmer
http://users.ox.ac.uk/~npalmer/kat.pdf
Augsburg 2° Cod. 307, 97rb (2. V. 15. Jh.) Inc. "In iugend
was ich lieb und werd ..."
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0206_c097_JPG.htm
Zimmernsches Vergaenglichkeitsbuch 1540er Jahre (davon
weitere Abschriften)
http://www.ds.unizh.ch/kiening/vergaenglichkeitsbuch/
http://www.ds.uzh.ch/kiening/vergaenglichkeitsbuch/
Faksimile mit Transkription"
Inzwischen sind als Handschriftendigitalisate hinzugekommen:
Heidelberg Cpg 98
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg98/0427
Dresden M 209
http://digital.slub-dresden.de/ppn278681387
[Update: Auch das Liederbuch der Clara Hätzlerin ist online:
Anleitung, es bei manuscriptorium.com aufzufinden: http://www.handschriftencensus.de/3722
Januar 2015: Online sind auch die Frankfurter
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/pageview/3656674
die Harvard-Handschrift
http://nrs.harvard.edu/urn-3:FHCL.HOUGH:4871475?n=83
und die von Claus Spaun in Augsburg:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00087338/image_71 ]
An Editionen finde ich online:
Wattenbach aus Clm 641
http://www.archive.org/stream/anzeigerfurkunde20germ#page/n79/mode/2up
Haltaus aus dem Liederbuch der Clara Hätzlerin zu Augsburg (Prag NM X A 12)
http://books.google.com/books?id=hqTZAAAAMAAJ&pg=PA41
Freyberg aus Hunds Stammenbuch Bd. III, der auf die Trenbeck-Chronik zurückgeht
http://books.google.com/books?id=Jl5HAAAAYAAJ&pg=PA726
Aus St. Gallen 594 edierte den Text
Barbara Christine Stocker, Friedrich Colner, Schreiber und Übersetzer in St. Gallen 1430-1436 (mit Beigabe der deutschen Wiborada-Vita in dynamischer Edition) (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 619), Göppingen 1996, S. 18
Der Einblattdruck, der die Greisenklage überliefert, gehört nach Augsburg und ist keine Inkunabel, sondern um 1508/12 zu datieren:
http://gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/GWX159B.htm
Dass die Gruber-Chronik eine Quellenfiktion darstellt, zeigt schon ein Blick in die Vorrede, die in einem Werk aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts vollständig anachronistisch wäre.
http://books.google.com/books?id=vhcXAAAAYAAJ&pg=RA1-PA75 (US-Proxy)
Wenn zutrifft, was Hund (bei Freyberg S. 719) schreibt, dass Gruber einen Ulrich Trenbeck auf dem Zürcher Turnier von 1165 auftreten ließ, so ist die Entstehung im 16. Jahrhundert erwiesen, da das Turnier von Rüxner erfunden wurde.
Update: Klaus Graf: Fiktion und Geschichte: Die angebliche Chronik Wenzel Grubers, Greisenklage, Johann Hollands Turnierreime und eine Zweitüberlieferung von Jakob Püterichs Ehrenbrief in der Trenbach-Chronik (1590). In: Mittelalter. Medieval Studies Blog vom 28. Februar 2015
https://mittelalter.hypotheses.org/5283 (und weitere Online-Nachweise)
#forschung
Einblattdruck der Greisenklage
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Greisenklage_einblattdruck.jpg
http://www.aedph-old.uni-bayreuth.de/2004/0330.html
Es handelt sich um eine Mail an die Mailingliste Mediaevistik vom 27. November 2004 (von mir abgesandt).
Der Handschriftencensus hat bislang weder Mücks Aufsatz ausgewertet noch von meinem damaligen Nachweis einer weiteren Augsburger Handschrift Kenntnis genommen.
http://www.handschriftencensus.de/werke/2462
Ich schrieb: "Ein Blick ins Internet widerlegt die ohnehin nicht
schluessige Hypothese von Mueck, Hans von Trenbach haette
die Greisenklage verfasst. Abgesehen davon, dass
die Redaktionsgeschichte bei Mueck zu kurz kommt (die
Ueberlieferung in der Trenbach-Chronik muesste ja
textgeschichtlich am Anfang stehen, wenn Hans von Trenbach
sie verfasst haette), kann die vermutete Abfassung in den
1460er Jahren durch zwei neue Textzeugen aus dem 2. V. des
15. Jh. zurueckgewiesen werden."
Diese beiden Handschriften (nur die St. Galler ist im Handschriftencensus vermerkt) wiesen meine Ergänzungen zur Liste von Mück nach:
"Ergaenzungen:
St. Gallen, Stiftsbibl. cod. 594, p. 400-402 (1430/40 von
Friedrich Kölner geschrieben)
Greisenklage= "Von dem vngelebten vnd vnwerden alter des
menschen"
Beschreibung und Identifizierung von Nigel Palmer
http://users.ox.ac.uk/~npalmer/kat.pdf
Augsburg 2° Cod. 307, 97rb (2. V. 15. Jh.) Inc. "In iugend
was ich lieb und werd ..."
http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/katalogseiten/HSK0206_c097_JPG.htm
Zimmernsches Vergaenglichkeitsbuch 1540er Jahre (davon
weitere Abschriften)
http://www.ds.uzh.ch/kiening/vergaenglichkeitsbuch/
Faksimile mit Transkription"
Inzwischen sind als Handschriftendigitalisate hinzugekommen:
Heidelberg Cpg 98
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg98/0427
Dresden M 209
http://digital.slub-dresden.de/ppn278681387
[Update: Auch das Liederbuch der Clara Hätzlerin ist online:
Anleitung, es bei manuscriptorium.com aufzufinden: http://www.handschriftencensus.de/3722
Januar 2015: Online sind auch die Frankfurter
http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/msma/content/pageview/3656674
die Harvard-Handschrift
http://nrs.harvard.edu/urn-3:FHCL.HOUGH:4871475?n=83
und die von Claus Spaun in Augsburg:
http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00087338/image_71 ]
An Editionen finde ich online:
Wattenbach aus Clm 641
http://www.archive.org/stream/anzeigerfurkunde20germ#page/n79/mode/2up
Haltaus aus dem Liederbuch der Clara Hätzlerin zu Augsburg (Prag NM X A 12)
http://books.google.com/books?id=hqTZAAAAMAAJ&pg=PA41
Freyberg aus Hunds Stammenbuch Bd. III, der auf die Trenbeck-Chronik zurückgeht
http://books.google.com/books?id=Jl5HAAAAYAAJ&pg=PA726
Aus St. Gallen 594 edierte den Text
Barbara Christine Stocker, Friedrich Colner, Schreiber und Übersetzer in St. Gallen 1430-1436 (mit Beigabe der deutschen Wiborada-Vita in dynamischer Edition) (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 619), Göppingen 1996, S. 18
Der Einblattdruck, der die Greisenklage überliefert, gehört nach Augsburg und ist keine Inkunabel, sondern um 1508/12 zu datieren:
http://gesamtkatalogderwiegendrucke.de/docs/GWX159B.htm
Dass die Gruber-Chronik eine Quellenfiktion darstellt, zeigt schon ein Blick in die Vorrede, die in einem Werk aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts vollständig anachronistisch wäre.
http://books.google.com/books?id=vhcXAAAAYAAJ&pg=RA1-PA75 (US-Proxy)
Wenn zutrifft, was Hund (bei Freyberg S. 719) schreibt, dass Gruber einen Ulrich Trenbeck auf dem Zürcher Turnier von 1165 auftreten ließ, so ist die Entstehung im 16. Jahrhundert erwiesen, da das Turnier von Rüxner erfunden wurde.
Update: Klaus Graf: Fiktion und Geschichte: Die angebliche Chronik Wenzel Grubers, Greisenklage, Johann Hollands Turnierreime und eine Zweitüberlieferung von Jakob Püterichs Ehrenbrief in der Trenbach-Chronik (1590). In: Mittelalter. Medieval Studies Blog vom 28. Februar 2015
https://mittelalter.hypotheses.org/5283 (und weitere Online-Nachweise)
#forschung
Einblattdruck der Greisenklage
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Greisenklage_einblattdruck.jpg
KlausGraf - am Montag, 1. November 2010, 02:19 - Rubrik: Kodikologie