
"Gustav Mahler und seine Musik – dafür schwärmt Otto schon seit Jahrzehnten. Wenn Mahler nur nicht so jung ermordet worden wäre! Wieviele unsterbliche Sinfonien hätte er dann noch komponiert? Wie wäre es, wenn man das Verbrechen noch bachträglich verhindern könnte? Otto entwickelt einen Plan, dessen Ausführung jedoch ungewollte Nebenwirkungen hat: Eine Freundschaft findet ein jähes Ende, ein Ehebruch ersetzt einen Seitensprung, ein Archivar wird getötet – und von den Folgen für den Gang der Geschichte, speziell für die Karriere des Juristen Carl Schmitt konnte Otto wirklich nichts ahnen...
„Mahlers Tode“ pendelt zwischen Sciencefiction, Tagebuch-Roman und Kriminalgeschichte und paßt daher wohl in keine der gängigen Genre-Schubladen. Zudem beruht das Buch in nicht wenigen Aspekten auf historischen Fakten und speist sich zu einem wesentlichen Teil aus den langjährigen Erfahrungen des Autors als Archivar im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf.
Erste Ideen zu diesem Buch datieren viele Jahre zurück und speisen sich vornehmlich aus vier Quellen:
Eine nahezu maßlose Verehrung der Musik Gustav Mahlers (1860-1911) und die damit verbundene intensive Beschäftigung mit dessen Biografie.
Die berufliche Betreuung des im Düsseldorfer Hauptstaatsarchiv verwahrten Nachlassesdes Staats- und Verfassungsrechtlers Carl Schmitt (1888-1985).
Eine aus den Zeiten des Geschichtsstudiums erhaltene Schwäche für kontrafaktische Gedankenspiele, also für Fragen wie: Was wäre gewesen, wenn die spanische Armada 1588 nicht vom Sturm versenkt worden wäre? Oder: Wie sähe Europa ohne Napoleon
aus?
Ein zwar starkes, jedoch gänzlich auf populärwissenschaftlichem Niveau verharrendes Interesse für Kosmologie, Relativitätstheorie und Quantenphysik, also für die Frage nach dem, was „die Welt im Innersten zusammenhält“.
Irgendwann und (jedenfalls in der Rückschau) fast wie von selbst verknüpften sich diese Fäden und verdichteten sich zu jenem Knoten, von dem der Roman erzählt. In seine Handlung sind deshalb, obwohl sie natürlich vollständig fiktiv ist, zahlreiche historische Fakten eingebaut, über die im Buch eine abschließende Nachbemerkung Rechenschaft ablegt (Obacht: Wer sich die Spannung erhalten will, sollte diese Nachbemerkung keinesfalls vor dem Buch lesen!). „Mahlers Tode“ bietet also nicht nur anregende Unterhaltung, sondern auch allerlei Wissenwertes über Gustav Mahler, Carl Schmitt und die deutsche Geschichte.
Das Erscheinen des Buches im Umfeld des doppelten Mahler-Jubiläums (150. Geburtstag am 7. Juli 2010 / 100. Todestag am 18. Mai 2011) war zwar bei Beginn der Arbeit nicht geplant, hat aber zur Resonanz in der Öffentlichkeit beigetragen.
Axel Koppetsch (Jahrgang 1963) ist Historiker, Archivar und – Mitglied der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft. Nachdem er einige Jahre im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf für private Nachlässe, darunter den von Carl Schmitt zuständig war, arbeitet er nun beim Landesarchiv Nordrhein-Westfalen in Münster.
Bislang ist er ausschließlich mit wissenschaftlichen Arbeiten, vor allem zu rezeptionsgeschichtlichen und archivischen Fragestellungen an die Öffentlichkeit getreten. Welche Anstöße den nun vorliegenden literarischen Erstling hervorgebracht haben, ist im Hintergrund nachzulesen."
Quelle: http://www.mahlers-tode.de/
Wolf Thomas - am Sonntag, 21. November 2010, 20:46 - Rubrik: Unterhaltung