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Wer übersetzt ?
Clever (Gast) meinte am 2010/11/29 21:30:
Übersetzung
"Wir betreten eines der Magazine, in dem wir all die Unterlagen aufbewahren, die in das Nationalarchiv kommen sollen. Folgt mir!"
Die Mitarbeiter des Nationalarchivs von Israel, die die Vergangenheit als Beruf leben, fanden sich selbst in dieser Woche als diejenigen, die die Ordnung des Tages, der Gegenwart bestimmen. Mit den Protokollen des Yom Kippur Krieges, die in den letzten Tagen die Öffentlichkeit erschütterten, beschäftigte man sich hier schon lange Zeit intensiv im Rahmen eines biographischen Buches über Golda Meir, Ministerpräsidentin zu dieser Zeit. Aber niemand hier hätte sich das Ausmaß der öffentlichen Reaktion auf die Veröffentlichung vorstellen können.
Dr. Yehoshua Freundlich, Nationalarchiv:
"Wir wurden wirklich überrascht, überrascht von den Reaktionen. Einerseits sagen die Menschen, schade, dass ihr es nicht früher veröffentlicht habt. Man hätte die Tragödie des Zweiten Libanon-Krieges vermeiden können, man hätte andere Fehler vermeiden können. Andererseits gibt es viele Menschen, die sagen, warum habt ihr das veröffentlicht? Wir öffnen die alten Wunden. Wir kratzen die alten Wunden auf."
Chagy Tzoref, Abteilungsleiter Dokumentation und Bestanderhaltung:
"Es gibt eine beeindruckende öffentliche Reaktion. Ehrlich gesagt, weit über das hinaus, was wir vermutet hatten, aber das beweist nur, wie emotionsgeladen das Thema des Yom Kippur Krieges ist, und wie sehr die Veröffentlichung solcher Protokolle Bilder vorstellen oder die Ereignisse zeigen kann, die es damals gab, aus Blinkwinkeln, die die Öffentlichkeit bis heute nicht kannte."
Stunden nach der Veröffentlichung sah sich das Nationalarchiv vor Anfragen von Bürgern, unter den vielen Telefongesprächen stach ein Gespräch mit einer trauernden Mutter heraus, deren Sohn im Yom Kippur Krieg getötet wurde.
"Vor nicht allzu langer Zeit erhielt ich einen Telefonanruf von einer trauernden Mutter. Sie sagte, dass die Veröffentlichung den ganzen Schmerz dieser Tage wieder hervor holt, und sie sagt, das Beste wäre gewesen, wir hätten diese Dinge in unseren Unterlagen gelassen."
Die Protokolle, die in den letzten Tagen veröffentlicht wurden, deckten die sensiblen Diskussionen der ersten Phasen des Krieges auf. Die Arroganz, und danach die Verstörung, den Schock und die Panik.
"Ich habe am Yom Kippur Krieg teilgenommen, ich war ein junger Offizier der Artillerie am Suez Kanal, als der Krieg ausbrach. Für mich war das Lesen dieser Unterlagen auf eine besondere Art eine Erfahrung. Was mich diesbezüglich mehr als alles andere beeindruckt hat, ist die tiefe Kluft zwischen dem, was ich kannte im Gelände während der Stunden der Kämpfe selber, und den Berichten, die an die staatliche Führung gelangten."
"Im Gelände wussten die Menschen, dass die um ihr Leben kämpfen. Es gab irgendein Verständnis für das System, einen Zusammenhalt. Hier siehst du ein viel, viel problematischeres Bild als das, was man im Gelände hatte."
Auf die Frage: warum jetzt erst? Und warum nur so wenig? - darauf haben sie eine klare Antwort. Als Historiker würden sie alles offen legen wollen, aber die unglaubliche Menge an Unterlagen und die Sensitivität eines Teils davon machen eine detailliertere Prüfung notwendig. "Wir machen alles", sagen sie, "damit der Stoff bald in Gänze zugänglich ist."
Louise Fisher, Mitarbeiterin Dokumentation und Bestandserhaltung:
"Unser Hauptproblem ist die unglaubliche Menge an Unterlagen. Sie glauben, unsere Gründe seien politische, ich weiß nicht genau, was ihr meint, aber unser Hauptproblem ist es, mit den Mengen (an Unterlagen) umzugehen."
"Wir haben verstanden, dass die Öffentlichkeit das Recht hat, das zu sehen. Die Geschichtsforschung muss diese Unterlagen benutzen. Wenn du mich nach meiner Meinung fragst, glaube ich, dass wir hier alle Werkzeuge haben, die ganze dokumentarische Basis, um die Geschichte dieser Zeit zu schreiben, die Schlüsse zu ziehen, und möglicherweise in der Zukunft ähnliche Fehler zu vermeiden." 
KlausGraf antwortete am 2010/11/29 21:32:
1000 Dank!
 

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