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Nicht nur, weil es immer wieder gilt, die Arbeitsweise von Peter Johannes Schuler kritisch zu würdigen, habe ich mich mit seinem Artikel über die Hochhauser Notburga auseinandergesetzt:

http://archiv.twoday.net/stories/96988530/

Seit der Bearbeitung meines Mosbacher Stadtführers (erschienen 1991) beschäftigt mich die Regionalpatronin. Dass der Dichter Michel Beheim (gebürtig aus Sülzbach bei Weinsberg) seine 1452 geborene Tochter Nopurg/Nopurga nannte, möchte ich auf den Einfluss der von Hochhausen ausgehenden Heiligenverehrung zurückführen.

Inzwischen habe ich mir Ute Fessmann, Notburga - die Kraichgauheilige und ihr Wandmalereizyklus in Hochhausen am Neckar, in: Die mittelalterlichen Wandmalereien zwischen Rhein, Neckar und Enz, 2011, S. 251 - 280 besorgt, also den höchst empfehlenswerten Band gekauft. Wer sich für Kunst und Kultur des Kraichgaus interessiert, sollte ihn besitzen.

Fessmann bietet die derzeitig gültige Zusammenfassung zum Heiligenkult der Kraichgauer Notburga und ich habe Etliches aus ihrem Aufsatz gelernt. Ihr Beitrag beschäftigt sich nicht nur mit dem Wandmalereizyklus, sondern allgemein mit der Notburga-Verehrung. Neu waren mir die Hinweise auf die Darstellung der Heiligen auf Wandmalereien benachbarter Dorfkirchen: Binau (2. Hälfte 14. Jahrhundert) und Bahnbrücken (um 1430/40).

Die Zuschreibung der Figur in Balg http://archiv.twoday.net/stories/38735546/ ist Fessmann entgangen. Das Attribut Krone könnte auch auf die Klettgauer Notburga zutreffen.

Leider fehlt der in meiner Schuler-Besprechung genannte Aufsatz von Dogdson (ebenso wie Kenntnis der Arbeiten von Wehrli und Kunstmann).

Ohne große Mühe hätte Fessmann tiefer bohren können, was die zentralen Quellen zur Kultgeschichte angeht. Der Gemmingische Stammbaum kann etwa im GLA Karlsruhe eingesehen werden, und die UB Heidelberg hätte sicher gern eine Kopie aus Schreibers Badischer Wochenschrift 1807 Nr. 16 vom 17. April zur Verfügung gestellt. Gerade weil die Darstellung sonst gründlich ist, ist es schade, dass auf die Möglichkeit, auch ohne tiefschürfende Archivalienstudien die Quellenbasis zu St. Notburga zu erweitern, leichtfertig verzichtet wurde!

Nachtrag: Auguste Pattbergs "Urkunde" aus der Bad. Wochenschrift 1807:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Notburga_Badische_Wochenschrift.pdf
= http://de.wikisource.org/wiki/Die_H%C3%B6le_der_heiligen_Notburga

Ficklers Darstellung 1854/55
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/dkgh1854_1855

Auszug zu St. Notburga von Hochhausen aus: Reinhard von Gemmingen: Gemmingischer Stammbaum (1631/35), Abschrift 19. Jh. UB Heidelberg, Heid. Hs. 133, Bl. 59r-62r
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gemmingen_Notburga.pdf

Stamminger, Franconia sancta (1881), S. 22ff.
http://solo.bodleian.ox.ac.uk/primo_library/libweb/action/dlDisplay.do?vid=OXVU1&docId=oxfaleph014549735
http://books.google.de/books?id=GsMGAAAAQAAJ&pg=PA22 (US)

Zeiller 1645 ohne Namensnennung: die Jungfrau (also Notburga) muss vor den Nachstellungen ihrer Stiefmutter fliehen:
http://de.wikisource.org/wiki/Seite:Palatinatus_Rheni_(Merian)_129.jpg

Jakob Mennel hielt eine heilige Notburga für die Schwester der hl. Irmina und Tochter König Dagoberts I. Sie war nach seinen Worten begraben in einer Marienkirche, gestiftet von ihrem Vater in jenem Wald, wohin sie ihre Stiefmutter geschickt hatte, um sie zu ermorden.
http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10198999_00047.html

Zu Irmina und Notburga bei Mennel siehe Knichel S. 196
http://www.mgh-bibliothek.de/dokumente/a/a126097.pdf

Laschitzer über die Kölner Nonne Noitburgis in Mennels Heiligenbuch
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/jbksak1887/0200
http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/jbksak1887/0216

Die Ausführungen im Seel- und Heiligenbuch Mennels über Notburga, Tochter Dagoberts wären zu prüfen. Dazu
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/2438/pdf/Dissertation_Tanja_Reinhardt.pdf (S. 226 Cod. 3077* von 1514 Nr. 65; S. 227 Cod. 3076 von 1518 Nr. 17 = http://data.onb.ac.at/rec/AL00168242 Scan 97)

Herrad Spilling, Sanctarum reliquiarum Pignera gloriosa, 1992, S. 78 findet im Zwiefalter Reliquienverzeichnis von ca. 1490/1500 Reliquien einer "Nortburge" und entscheidet sich für die Witwe aus Bühl, was auch durch die gleiche Diözese gerechtfertigt werden kann. Möglich ist es dennoch, dass die Hochhausener Heilige, deren Gedenktag unbekannt ist(!), gemeint ist.

1486 ist vom Pfarrer der Nothburgapfründe zu Hochhausen die Rede siehe ZGO 1895, Anhang S. m96

http://www.archive.org/stream/BadischeMitteilungen16-20#page/n261/mode/2up

 

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