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Andrea Rönz wies auf FB auf den Artikel in der WELT hin:

http://www.welt.de/regionales/hamburg/article106260478/Stifter-retten-Stadtsiegel-vor-der-Versteigerung.html

Das berühmte Hamburger Stadtsiegel aus dem Jahr 1300, das am 12. Mai im Kölner Kunsthaus Lempertz versteigert werden sollte, kommt nicht unter den Hammer und wird in die Hansestadt zurückkehren. Das steht fest und wurde gestern von der Handelskammer offiziell bestätigt.

Die in der Hansestadt ansässige Hubertus Wald Stiftung und Persönlichkeiten der Hamburger Wirtschaft hatten sich spontan bereit erklärt, die für einen Erwerb erforderlichen 450.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Sie reagierten damit auf den Bericht der „Welt“ vom 27. April über den drohenden Verlust dieses kulturhistorischen Juwels für die Stadt. [...] Gemeinschaftliche Erwerber werden der Förderverein Hamburger Wirtschaftsgeschichte e. V. und die Hubertus Wald Stiftung sein.


Update zu:
http://archiv.twoday.net/stories/97013438/
Typarist (Gast) meinte am 2012/05/07 16:48:
Glückwunsch: Satte Rendite für den Kunsthandel
1986 für DM 2.107,80 erworben, nun für Euro 450.000,00 verhökert. Und das Auktionshaus kassiert noch Provision - Kulturgutverhökerei rechnet sich. Und der BGH enlastete die Kunsthändlerin 1989 mit "gutgläubigem Erwerb", denn es spreche nichts dagegen, dass diese das "erworbene Stück nicht als wertvolles Original des aus dem 14. Jahrhundert stammenden Stadtsiegels" erkannt habe - ja warum hat die Kunsthändlerin denn das Typar wohl erworben? Aufgrund ihrer Fachexpertise, denn die ist ja Grundlage ihres Geschäftes. Zum Fall jüngst auch: http://books.google.de/books?id=ZE0i-Zt44iwC&lpg=PA279&ots=yb9LVKvnPM&dq=stadtsiegelfall&hl=de&pg=PA276#v=onepage&q=stadtsiegelfall&f=false 
KlausGraf antwortete am 2012/05/07 17:05:
Danke für den Hinweis
Die Angriffe in BILD und WELT gegen die Hamburger Kulturverwaltung sind mindestens zum größten Teil völlig unberechtigt. Es war absolut angemessen, angesichts der herrschenden Lehre von den öffentlichen Sachen, eine gerichtliche Klärung anzustreben. Es ist - de lege ferenda - nicht hinzunehmen, dass die Gerichte die bis dahin angenommene Extrakommerzialität von öffentlichem Kulturgut mit ein paar Federstrichen beseitigten. Wir brauchen also eine gesetzliche Grundlage, die solch völlig inakzeptable Resultate verhindert. Der entscheidende Knackpunkt ist, wie der Kommentator richtig herausstellt, die Inkompetenz der Kunsthändlerin, die es an der branchenüblichen bzw. zu fordernden Sorgfalt eklatant fehlen ließ. 
Typarist (Gast) antwortete am 2012/05/07 17:21:
Inkompetenz
Der BGH hat der Kunsthändlerin in seiner Urteilsbegründung bescheinigt, dass sie sich "nach ihrem Erwerb ... über die Bedeutung und den Wert des Stückes nicht Klaren gewesen sei" (I.3). Mein Kommentar zielte darauf ab, dass es groteskerweise ja genau die kunsthändlerische Sachkunde und Kompetenz ist, die der BGH hier in Abrede stellt, die die Kunsthändlerin überhaupt zum Erwerb des Typars veranlasst hat (mit der Gewinnmarge im Hinterkopf). Natürlich hat es die Kunsthändlerin an Sorgfalt fehlen lassen, die Provenienz des exzeptionellen Stückes festzustellen - das übliche Agieren des Kunsthandels, auch was restitutionsgefährdete Kulturgüter und Kunstfälschungen betrifft: nach Möglichkeit bloss keine schlafenden Hunde wecken. 
FeliNo antwortete am 2012/05/08 23:29:
Die Hamburger Kulturgut-Listen quellen nicht gerade über, die der "beweglichen Kuturgüter" auch nicht, geschweige denn die der "Archive": https://www.hamburg.de/kulturgutschutz/271922/kulturgutschutz-start01.html

Nicht auszudenken, wenn die dort nicht verzeichneten Kulturgüter der Stadt kommerziell attackiert werden - eine Gesetzesnovellierung ist dringend nötig! Welche Partei aber sollte das in Berlin übernehmen? 
Dietmar Bartz antwortete am 2012/05/09 11:44:
Nicht nur Hamburg, auch Berlin
Das Vorderasiatische Museum in Berlin hat sich auch viel zu wenig um vermisste Gegenstände gekümmert und musste deren Privatisierung hinnehmen:
http://www.taz.de/US-Gerichtsurteil-zu-Restitution/!50770/
(Bericht damals von einem Archivalia-Post angestoßen) 
 

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